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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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abfinden?
    »Killian, setz dich bitte wieder hin!« Yolis Stimme war total in Panik.

    »Senorita, sientese! Hinsetzen!« Im Bruchteil einer Sekunde war aus dem kundigen Reiseleiter José der strenge Kajakpolizist geworden.
    Killian ruderte in der Luft, um das Gleichgewicht zu halten, und stellte die Füße auf den Rand des Kajaks. Es schaukelte heftig hin und her. »Fee, mach schon, knips doch!«
    »Oh mann!«, rief Alma. »Er hat gesagt, dass es hier Alligatoren gibt, du Trottel. Setz dich hin!«
    Ich war wie erstarrt. Hinter mir konnte ich hören, wie Santi, Monica und andere Killian etwas zuriefen. Aber sie hörte nicht hin. Ich zwang mich, sie in den Sucher zu bekommen. Wenn ich schnell ein Foto machte, würde sie vielleicht aufhören. Wann würde Killian endlich mit diesem Unsinn aufhören und erwachsen werden?
    »Jetzt lass den Quatsch!« Yoli war stinksauer. Sie packte die Seiten des Kajaks und versuchte es zu stabilisieren. »Warum bin ich nur mit dir in das Ding hier eingestiegen?«
    Killian schaukelte heftiger. Alma kicherte, aber ich merkte, dass es eher ein nervöses Lachen war. José schrie Killian weiter zu, sie solle sich hinsetzen. Aber ihre einzige Reaktion war: »Los, mach schon … Juhu … Yoli!«
    »Es reicht, Kil!« Ich musste eingreifen. »Du machst ihr Angst!«
    Yoli warf mir einen Blick zu.
    Was ?, fragte ich mit Blicken zurück.
    »Sie macht mit keine Angst. Sie macht nur alles kaputt«, sagte Yoli trotzig.
    »Ach, Verzeihung!«, erwiderte ich ärgerlich.
    Kil klatschte in die Hände und legte ein Tänzchen hin. »Ich bring ein bisschen Leben rein, ich mach überhaupt nichts kaputt!« Sie stampfte auf und ich hob instinktiv den Fotoapparat und knipste.

    »Killian!«, schrie Yoli, aber vergebens. Zu spät.
    Das gelbe Boot drehte sich wie erwartet und Yoli, Killian und der gesamte Inhalt ihres Kajaks flogen in hohem Bogen in den Fluss. Ein Tumult brach los. Selbst die Affen fingen zu keifen an. Dämliche Menschen. Raus aus unserem Reservat!
    Alma lachte. Ich wollte auch lachen, aber Action - Fotos zu machen bedeutete, mich auf Auge und Hand zu konzentrieren. Außerdem wollte ich, dass alle wieder in Sicherheit waren, ehe ich lachte. Yolis zerfließende Locken tauchten aus dem Wasser auf und klebten ihr am Kopf. Sie schnappte gierig nach Luft. Sie schlug mit der Faust auf das Boot und stieß einen frustrierten Schrei aus. Ich knipste noch mal, merkte dabei jedoch nicht, dass ihr der Bikini-Träger von der Schulter gerutscht war und unter der Schwimmweste ihre Brüste zu sehen waren.
    »Yoli, zieh deinen Träger hoch«, sagte ich.
    Sie sah an sich hinunter und umklammerte schnell das Boot, um sich zu bedecken. Yoli war also in Sicherheit, aber wo war Killian? Sie war noch nicht wieder aufgetaucht. Was machte sie, Synchronschwimmen mit den Alligatoren?
    Ach du Scheiße, die Alligatoren!
    »Killian?«, schrie ich. Ich sah mich überall nach ihr um, aber ich konnte nur ihre Schwimmweste auf dem Wasser treiben sehen.
    »Kil!«, schrie Alma. »Scheiße.« Sie legte ihr Paddel hin und versuchte vorsichtig aufzustehen.
    »Nein, Alma, sonst kippen wir auch noch um«, sagte ich. Das Boot schaukelte hin und her. Sie ging vorsichtig in die Hocke.
    » Esta chiquita, dios mio! «, schimpfte José und begann sein Hemd auszuziehen. Santi tauchte schon durchs Wasser wie ein Otter. José sprang hinterher.

    In der Nähe tauchte ein Kopf auf, aber es war nur der von Santi. Er wischte sich die Tropfen aus den Augen und ließ den Blick über die Wasseroberfläche gleiten. Das Gefühl, das ich sonst hatte, wenn Killian einen ihrer Stunts abzog, das Gefühl, dass sie schon alles überstehen würde, verließ mich allmählich. Diesmal war sie zu weit gegangen. »Eine von euch kommt nicht zurück.«
    Verdammt.
    »Killian!«, schrie ich noch lauter, als ob sie mich unter Wasser hören könnte. Aber mehr konnte ich nicht machen. Alle schrien. Das war jetzt nicht mehr witzig.
    Plötzlich hörten wir ein platschendes Getöse von der anderen Uferseite, ungefähr sieben Meter entfernt. Wir schauten hinüber und sahen rudernde Arme, die spritzten und nach der Uferböschung griffen. Santi und José schwammen wie wild in die Richtung der Bewegung. Dann stemmte sich eine triefende Nixe aus dem Wasser und warf sich auf ein Knäuel von Mangrovenwurzeln.
    Killian wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und lachte schnaubend und prustend. »Entschuldige, Yoli!«, schrie sie zwischen gierigen Atemstößen übers Wasser.
    Ich hob den

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