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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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nur nach dem Ausweis zu fragen. Die Cocktails waren zwar nicht sehr stark oder so, aber es waren immerhin Drinks. Ich glaube, der Barkeeper hatte Mitleid mit uns oder spekulierte einfach nur auf ein paar Dollar Trinkgeld.
    Das Seltsame am Alkohol ist ja, wie unterschiedlich die Leute darauf reagieren. Es gibt diejenigen, die davon lustig werden, wie in unserem Fall Killian mit ihren debilen Elefantenwitzen. »Wie nennt man einen Elefanten, der aus dem Wasser kommt?«
    Wir starrten sie mit dämlichem Grinsen an. Yoli lachte schon, bevor die Pointe überhaupt kam.

    »Feucht!«
    Es war echt zu dämlich. Wir mussten schrecklich lachen, wurden krebsrot und schnappten nach Luft. Sogar Yolis Laune verbesserte sich allmählich. Alma fiel fast von ihrem Hocker und klammert sich verzweifelt an mir fest. Die rührselige Betrunkene. Ausgerechnet sie. »Du weißt doch, dass ich dich liebe?«, sagte sie alle fünf Minuten zu mir.
    »Ja, Alma. Ich liebe dich auch.« Ich musste lachen. Ich war froh, dass es ihr besser ging, jetzt, wo sie zwei Lastern gleichzeitig frönen konnte.
    Dann gab es noch die aufrichtige Betrunkene. Ratet mal, wer.
    »Wisst ihr, Lorenzo kann manchmal so ein verdammter Idiot sein, versteht ihr, was ich meine?«
    Die Mädchen starrten mich an. Killian presste die Lippen fest aufeinander, um nicht lachen zu müssen. Alma war fast den Tränen nahe. Yoli konnte kaum glauben, was sie da hörte. »Nein, Fiona, erzähl doch mal, warum«, sagte sie.
    Da prustete Killian los.
    »In Ordnung. Vielleicht tu ich das«, sagte ich und lehnte mich bequem an den glatten Tisch. »Er ist klug, er ist süß, sein Vater ist reich und so weiter. Okay?«
    »O-kaaaay …«, sagten alle drei.
    »Aber die Sache ist …« Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und die Arme umeinander geschlungen und warteten, was Sache war. Ich würde wahrscheinlich zu viel ausplaudern, aber na und? Wir hatten schon jeder drei Margaritas intus, verdammt, und sie würden sich morgen bestimmt an kein Wort erinnern, das ich gesagt hatte.
    »Was ist Sache?« Alma wartete mit hochgezogenen Augenbrauen.

    »Die Sache ist die …«, fing ich wieder an, aber ich wusste eigentlich gar nicht, was genau los war, nur dass etwas nicht in Ordnung war.
    Killian konnte ihre Schadenfreude nicht im Zaum halten. »Sie findet einfach keine Worte für die Sache.«
    Gelächter. Gepruste. Sie amüsierten sich köstlich auf meine Kosten.
    »Ha! Die Sache ist Raul, das geht ihr im Kopf herum, aber sie kann daraus keine Sache machen!« Alma griff nach einer Serviette und tupfte sich die tränenden Augen ab. Sie lachte so sehr, dass ihr fast die Nase davonlief.
    Sogar Yoli hatte es auf mich abgesehen. »Ist das die Sache, Fee? Du willst mit einem anderen Sachen machen?« Sie grölten los, und ich saß da und lächelte meine sogenannten Freundinnen falsch an.
    Je mehr ich sie angrinste, desto mehr mussten sie lachen. Die Sache war, dass mir Lorenzo auf dieser Reise kein bisschen fehlte. Zuerst war mir das gar nicht aufgefallen. Aber jetzt wurde es mir auf einmal klar. Ich blickte tief in meine Margarita. »Ich weiß nicht. Vielleicht.«
    Was war also los? War ich verschossen in Raul? Ich fand ihn ja süß, aber er ging mir nicht die ganze Zeit im Kopf herum oder so. Mir gefiel einfach die Aufmerksamkeit, die er mir schenkte, das war alles. Trotzdem, es wäre nett, einen Abend lang solo zu sein und die Möglichkeit zu haben, mich auf ihn einzulassen. Falls ich das wollte.

    Als die Temptress schließlich ablegte, machten wir noch einen letzten Rundgang. Wenn sich nichts Interessantes auftun würde, wollten wir Schluss machen für heute und unsere
Kabinen aufsuchen. Es war schon ein Uhr morgens und der Tag war sehr lang gewesen. Aber die andere Sache mit dem Trinken ist, dass man das benommene Gefühl bewahren will. Wenn wir wieder in Miami waren, konnten wir noch lange genug schlafen. Daher streiften wir wie Gespenster über das Schiff und checkten die verschiedenen Lokalitäten und Leute ab.
    Das Bora Bora war zwar noch geöffnet, allerdings waren nicht mehr viele Leute drin. Das Casino war voll, aber es war keiner dabei, mit dem wir gerne zusammengewesen wären.
    »Wir sollten Tyler suchen«, sagte Killian.
    »Genau«, stimmte ihr Yoli zu.
    Killian drehte sich nach ihr um und fragte bekümmert: »Er gefällt dir, stimmt’s?«
    »Er ist süß.« Yoli seufzte. »Aber er findet mich offensichtlich nicht gut.«
    Killian zuckte die Schultern. »Das ist wahrscheinlich auch gut

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