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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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war. Durch die riesigen Fenster konnte ich sehen, dass wir bereits in San Juan angelegt hatten, unserem ersten Anlaufhafen.
    »Wo ist sie?« Yoli sah sich um.
    »Wer?«
    »Du weißt, wen ich meine. Spiel nicht die Dumme.« Man konnte sehen, dass Yoli sofort bedauerte, so etwas zu einer Frau gesagt zu haben, die eh schon gereizt genug war, weil sie ihre Morgenzigarette nicht hatte rauchen können.
    Alma biss in ein Stück Bagel mit Frischkäse. »Sie kommt.«
    »Sie ist heute Nacht nicht zurückgekommen, stimmt’s?«
    »Wie kommst du denn darauf?«

    »Na ja, als wir sie zuletzt gesehen haben, ist sie vor versammelter Mannschaft über Tyler hergefallen.«
    »Das nennt man tanzen, Yoli.«
    »Das nennt man logische Folgerung, Alma: Wir alle wissen doch, wohin das bei Killian führt. Also, war sie da?«
    Schweigen.
    Alma zog eine Augenbraue hoch und aß ruhig weiter. Es war untypisch für Yoli, Alma so anzumachen. Ich wollte nicht in der Nähe sein, wenn Blut floss.
    Das Klirren von Kaffeelöffeln und Untertassen klang durch den Saal.
    »Es stimmt also«, sagte Yoli und marschierte zur Frühstückstheke.
    Ich setzte mich erst mal. Mir würde Alma die Wahrheit sagen. »Und, wo steckt sie?«
    »Als ich gegangen bin, war sie im Bad.«
    »Sie ist also doch zurückgekommen?«
    »Ja.«
    Ich seufzte erleichtert auf.
    »So gegen drei.«
    »Drei?« Mir blieb der Mund offen stehen. Ich beugte mich vor. »Sie ist mit zu ihm gegangen? Sie -«
    »Sie waren draußen auf Deck und haben mit zwei von Tylers Freunden getrunken, aber sonst war nichts. Ich hab gehört, wie sie ein bisschen wankend reingekommen ist, das war’s. Hab einfach keine Lust gehabt, unserer Irren da drüben die Einzelheiten zu berichten.«
    Ich sah hinüber zu der Irren, ich meine, Yoli, die Rührei, Schinken und Würstchen auf ihren Teller häufte. »Verstehe.« Ich stand auf. »Ich weiß auch nicht, was sie hat. Ich seh mal nach.«
    Alma redete mit vollem Mund. »Sie spinnt doch, das ist los mit ihr.«

    An dem Buffet gab es eine riesige Auswahl an Speisen. Ich war so damit beschäftigt, mir alles anzusehen, dass ich nicht merkte, wie Yoli zu mir trat. »Weißt du was?« Sie machte ein beleidigtes Gesicht und wollte eigentlich gar keine Antwort. »Es ist mir allmählich egal. Wenn sie sich wie’ne Schlampe benehmen will, dann soll sie. Ich bin damit fertig.«
    »Yoli, was ist denn los mit dir? Du bist in letzter Zeit immer so angepisst. Ist es wegen dem Typ?«
    Sie machte ein komisches Geräusch, wie ein Schluckauf. »Was kümmert mich der? So toll ist er ja gar nicht.«
    Okay, also doch. Offensichtlich ging es um ihn. »Hast du aber gesagt.«
    Wieder das Schluckauf-Lachen. »Sei’s drum. Ich will nur mal eines wissen: Warum kann sie nicht mal einer anderen’ne Chance lassen?« Sie wartete gar nicht auf eine Antwort. Nicht, dass ich etwas Erhellendes hätte sagen können. Sie ging einfach davon und ließ den Gedanken in der Luft hängen.
    Ich löffelte ein paar frische Beeren und saftige Ananas von der Obstplatte. Als ich zum Tisch zurückkam, sah ich, dass Killian aufgetaucht war. Sie saß da, den Kopf in die Hände gestützt und die Sonnenbrille auf der Nase.
    »Was ist denn mit dir passiert?«, witzelte ich.
    Sie starrte mich so lange an, dass ich schon dachte, sie würde mich nicht erkennen. »Nichts, und ehe ihr mich alle zu löchern anfangt, mit Tyler ist nichts gelaufen.«
    Sie sprach seinen Namen so beiläufig aus, dass ich annehmen musste, dass sie ihn zumindest ziemlich gut kennengelernt hatte. »Du musst doch gar nichts erzählen«, versuchte ich es diplomatisch, aber natürlich würde sie erzählen. Warum sonst blieben wir alle sitzen und warteten darauf, dass sie was sagte?

    Yoli fing an zu essen. Keiner sagte was. »Äh …«, stotterte ich. »Schöner Tag, was?«
    Killian spielte mit ihrem Löffel. »Er hat mich geküsst. Mehr nicht.«
    Ich trank meinen O-Saft. Yoli strich sich die Locken hinter die Ohren. Ich konnte fast ihre Gedanken hören. Natürlich hat er dich geküsst. Warum auch nicht?
    »Und damit ihr es auch gleich wisst …« Sie wandte sich Yoli zu, aber Yoli sah aus dem Fenster. »Es war nicht leicht, es dabei zu belassen.«
    Sie seufzte und nahm ihre Sonnenbrille ab. Ihre Augen wirkten ein bisschen übermüdet. »Von jetzt an bleib ich mit euch zusammen. Ich halt mich von ihm fern.«
    Gute Entscheidung. Ich wollte am liebsten aufspringen und Killian umarmen. Sie hätte ohne Weiteres »Scheiß drauf« sagen und machen können, was

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