Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
Vom Netzwerk:
erwachsen. Meine männlichen Freunde an der Bay High hätte ich in Millionen Jahren nicht gefragt, was sie machten .
    »Du meinst, was ich studiere?« Er zog fragend die Augenbrauen hoch.
    O Gott, ich war hoffnungslos. »Genau, das hab ich gemeint.«
    »Ich mach einen Kurs, um Systemanalytiker zu werden.«
    Na gut. Ich wusste zwar nicht genau, was das war, aber es klang langweilig. Bestimmt war diese Kreuzfahrt eine schöne Abwechslung für ihn. Ich nickte, als wüsste ich genau, worüber er redete.
    »Außerdem arbeite ich gelegentlich freiberuflich«, sagte er und sah hinüber zu seinen Cousins, die ab und zu neugierig herüberschauten. »Mit denen da.«
    »Ah.« Ich hatte wieder keine Ahnung, um was für eine Art freie Arbeit es sich handelte, und es kam mir dumm vor zu fragen, als hätte ich eigentlich wissen müssen, wovon er redete. »Und wohin willst du nach deinem Examen reisen?«
    Er lehnte sich zurück und überlegte. In seinen Augen war ein Funkeln, das ich nicht beschreiben kann - als seien seine Möglichkeiten unbegrenzt. Ich weiß nur, dass es mir einen Adrenalinstoß versetzte, den ich nicht erwartet hatte. »Vielleicht nach Rom? London, Paris, Kairo, die großen Städte - egal, welche. Ich möchte die Kathedralen und Opernhäuser, Schlösser, Pyramiden und Ruinen sehen, von denen mir mein Vater immer erzählt hat.«
    Wow. Durch die Welt reisen, ganz ungebunden, keine Arbeit, keine Uni, einfach das Leben erforschen. Ein Bohemien. So würde ich nie leben können. Ich hätte Angst, meine Mutter auszunutzen oder so. Außerdem konnte ich doch Lorenzo nicht einfach so zurücklassen. Andererseits - es könnte ja
nicht schaden, sich mal Gedanken zu machen, was passieren würde, wenn wir unsere Beziehung auf Eis legten, nur für ein Jahr.
    Vergiss es. Es würde ja doch nie so weit kommen, selbst wenn ich mir Gedanken darüber machte. Was an sich schon neu bei mir war. Warum hatte ich immer so viel Angst, mir Sachen auszudenken und darüber rumzuspinnen, selbst wenn sie nie eintrafen? Und was war so schlimm daran, mich mit Raul zu unterhalten? Was war denn falsch an einem freundschaftlichen Gespräch? Nichts. Ich durfte doch ein bisschen träumen, oder nicht? Dass ich als Single auf dieser Kreuzfahrt wäre, dass wir toll zusammen essen würden, ein bisschen was trinken und zusammen ganz beschwipst sein würden und dann …
    Ich sah Yoli aus der Doppeltür treten. Sie war zusammen mit - das werdet ihr nie glauben. Okay, versucht es. Tyler. Und Edgar Allan Poe. Und mit dem anderen Schnuckel aus dem Hafen.
    »Ist das nicht eine von deinen Freundinnen?«, fragte Raul. Aufmerksam, muss ich sagen. Hmmm, sein Blick war gestern beim Frühstück auch begutachtend über Yoli geglitten.
    »Ja. Sie ist super«, sagte ich, nur um Raul auch einen Anstoß zu geben, da er für mich ja sowieso nicht infrage kam. »Macht es dir was aus, wenn ich rübergehe und mit ihr rede? Ich hab sie seit heute Nachmittag nicht mehr gesehen.«
    Ich konnte mich immer noch später in unserer Kabine mit Yoli unterhalten, aber ich wollte doch wissen, was sie mit Tyler vorhatte. Außerdem wollte ich sie über die wahre Natur dieser Typen aufklären, egal, was Killian sagte. Damit sie sich nicht reinziehen ließ.
    »Aber klar doch.« Raul lächelte mit allen seinen Grübchen. »Bis später dann.«

    Ich stand auf und zog mein Kleid nach unten. Yolis Kleid. »Hoffentlich«, sagte ich. Na super, jetzt fing ich auch mit den Adverbien an. Er lächelte wieder. Damit musste er unbedingt aufhören, sonst war ich geliefert.
    Yoli und Tyler lehnten an der Reling und sahen aufs Meer hinaus. Die anderen Typen hatten sich verkrümelt und die beiden redeten allein miteinander. Ich wusste nicht so recht, ob ich mich einmischen sollte, entschied mich dann aber dafür. Schließlich knutschten sie ja nicht oder so. Tyler hielt einen Drink in der Hand, der nach Cola aussah.
    Ich berührte Yoli am Arm. »Hey«, sagte ich etwas atemlos.
    Sie drehte sich um und tat so, als ob sie total überrascht sei. »Fee! Das ist meine Freundin Fee«, sagte sie zu Tyler.
    »Ja, weiß ich doch.« Tyler drehte sich um, um mich besser sehen zu können. Denk nicht mal im Traum dran, Mistkerl. »Prinzessin Fiona, stimmt’s?«
    Mit ein bisschen Anlauf hätte ich ihn ohne Weiteres über die Reling schubsen können, echt. Aber ich beschloss, ihn am Leben zu lassen. »Du bist ja so witzig, Mann.« Ich lächelte.
    Er lächelte auch. Entweder peilte er überhaupt nichts, oder er war es so

Weitere Kostenlose Bücher