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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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gewohnt, dass die Mädchen um ihn rumschwänzelten, dass er den Sarkasmus nicht mal bemerkte. Seine Augen sahen ein bisschen wässrig aus, und vielleicht täuschte ich mich ja, aber seine Worte kamen einen Tick zu langsam. Seine Cola war wahrscheinlich mit Schuss. Killians Bezeichnung für ihn und seine Freunde huschte mir durch den Kopf. Alkies.
    »Kann ich mal ganz kurz mit dir reden?«, fragte ich Yoli. Ganz offensichtlich passte ihr mein Versuch nicht, ihren Plan zu torpedieren, endlich an Tyler ranzukommen. »Können wir nicht später reden?«

    Sie darüber aufzuklären, dass der vermeintliche Traumtyp in Wirklichkeit ein abgebrühter Aufreißer war, musste wohl warten. Andererseits, wenn ich es ihr erzählte, würde er womöglich nur noch interessanter für sie, jetzt, wo sie vorhatte, etwas Verrücktes auf der Kreuzfahrt zu machen . Vielleicht hatte Killian ja recht. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Mir brummte der Schädel.
    Ich suchte nach einer Ausrede, sie noch ein bisschen aufzuhalten. »Hast du Alma gesehen?«
    »Nööö.« Die Laserstrahlen, die sofort aus Yolis Augen schossen, waren nur zu deutlich sichtbar.
    Natürlich hatte sie Alma nicht gesehen. Sie spazierte schließlich mit besoffenen Neandertalern auf dem Schiff herum, die es als netten Zeitvertreib ansahen, sich volllaufen zu lassen, und wollte sich nicht mit ihren Freundinnen amüsieren, wie wir es vorgehabt hatten. Ich sah zu Tyler hinüber und versuchte die Bilder zu verbannen, wie er sich mit zehn Studentinnen gleichzeitig die Zeit vertrieb.
    Mit den Augenbrauen ließ ich Yoli versteckte Botschaften zukommen. »Kannst du mir denn gleich mal helfen, sie zu suchen?« Lass die Finger von ihm, Yoli … Komm mit mir mit.
    »Fee, wir sehen uns doch nachher im Speisesaal.« Ihre Psi-Sensoren waren offensichtlich ausgeschaltet.
    »Na gut, bis dann.« Ich deutete auf eine unsichtbare Uhr an meinem Handgelenk, was mich aus irgendeinem Grund an meine Mutter erinnerte. Unsere Yoli, endlich konnte sie mal richtig zuschlagen - ein Minisieg über Killian, die Männerverführerin - und ich kam daher und verdarb es ihr. Aber es war eigentlich auch albern, sich Sorgen um sie zu machen. Es passte überhaupt nicht zu ihr, sich sinnlos zu betrinken, wo sie schon Vorbehalte hatte, sich in einem Wellnessbad auszuziehen. Also wirklich!

    Ich ließ die beiden stehen und lächelte vor mich hin. Warum machte ich mir um Yoli Sorgen? Sie würde nie zu weit gehen.
    Dann fiel mir wieder ein, was Killian alles von Tyler erzählt hatte. Yoli ging vielleicht nicht zu weit, aber wenn sie so fasziniert von ihm war …
    Mein Lächeln erlosch. Ich wusste, dass es dämlich war, aber ich fröstelte. Einen Augenblick lang war ich mir über gar nichts sicher - vor allem nicht über Tyler. Innerlich hörte ich, wie mir Killian und Alma sagten, dass ich Probleme sah, wo gar keine waren, aber Instinkt blieb doch aus gutem Grund Instinkt. Das hatte ich auch mal im Fernsehen gehört.
    Zum Teufel mit Ihnen, Madame Fortuna, dass Sie einen so verrückt machen.

Tag 4, 20.35 Uhr
    Auf See
    Das war ja wirklich eine schöne Freundschaftsfahrt. Killian und Alma waren nirgends zu finden und Yoli war auch verschwunden. Schließlich aß ich mit Santi und Monica zu Abend, die wahrscheinlich auf ein romantisches Dinner zu zweit gehofft hatten. Entweder das oder einen Streit unter vier Augen. Aber die Limetten-Tarte war unglaublich lecker, superbe ! Ich liebte dieses Wort, wenn ich es in Restaurantführern las. Hoffentlich würde es ein Gourmetpapst eines Tages benutzen, um eine Kreation von mir zu beschreiben: » Superbe , Dessert-Königin Fiona!«
    »Na …« Monica spielte nervös mit den Fingern herum und warf Santiago ab und zu einen Blick zu. Wahrscheinlich tat ich ihr leid, weil mich meine Freundinnen im Stich gelassen hatten - durch Hitzschlag oder was sie sonst abhalten mochte. »Du bist bestimmt schon aufgeregt, dass du nach New York gehst.«
    Ich musste mich schwer zusammenreißen, um den Teller nicht abzulecken. »Allerdings. Total aufgeregt.«
    »Oder doch nicht so sehr?« Ihr Lächeln verblasste.
    »Doch!« Behutsam legte ich meine Gabel nieder, um von meinem gierigen Benehmen abzulenken. »Das ist doch mein Traum gewesen, seit ich klein war.«
    »Das stimmt.« Santi seufzte. »Ich kann mich noch gut an die ganzen Kekse erinnern, die du mir jedes Jahr zum Geburtstag gebacken hast.« Er lächelte.

    Ich merkte, wie ich rot wurde. Ja, ich konnte mich auch daran erinnern. Ich

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