Die Verführung des Mondes (German Edition)
ineinander, insgesamt ist es irgendwie zauberhaft altmodisch, ohne dabei unmodern zu sein. Es passt zu ihr, es hat Stil. Genau wie sie. Sie ist kein kleines Mädchen mehr, sondern eine erwachsene Frau. Das erkennt man an ihr, ihrer Mimik, ihrer Kleidung, ihrem Haus, ihrer verdammten Art zu küssen und an der Art, wie sie Sex mit ihm hatte.
Er hat an sie gedacht, die ganze, verdammte Woche hat er ständig an sie denken müssen. ER hat an sie denken müssen, nicht nur sein Schwanz. Auch wenn sich dieser bei den Gedanken an sie fast immer bemerkbar gemacht hatte. Es ist ihm nicht gelungen, sie aus seinem Kopf fernzuhalten, was ihm zuvor bei Frauen noch nie schwergefallen war. Als er mit ihr zum Essen war, hat er es genossen, einfach nur so mit ihr im Restaurant zu sitzen, auch ohne die Aussicht auf Sex. Sie ist geistreich und schlagfertig. Fähigkeiten, die er an anderen Menschen sehr bewundert.
Sie zu küssen berauscht und erregt ihn auf eine Art, wie er es noch nie zuvor erlebt hat. Er hatte es beim letzten Mal auf den Alkohol geschoben, aber nun feststellen müssen, dass es definitiv genauso ist, wenn er sie nüchtern küsst. Wenn nicht sogar noch besser!
Er setzt sich auf ihr Sofa und öffnet die Flasche Wein, als sie sich neben ihn setzt, langsam und fast zaghaft. Ihr Duft weht zu ihm herüber, weiblich, warm, nach Blumen und Gewürzen, und darunter nach erregter Frau. Für einen Augenblick ist er versucht, den Wein wieder hinzustellen um sie auf der Stelle weiter zu küssen und dann Sex mit ihr zu haben, sie hier auf dem Sofa zu ficken, schnell und hart. Aber er hatte sich fest vorgenommen, es dieses Mal langsam angehen zu lassen, sich Zeit zu nehmen, alles auszukosten.
Er betrachtet sie aus den Augenwinkeln. Ihre ungewöhnlichen Augen, ihre kleine Nase, ihren eigenwilligen Mund. Sie ist auf eine eigensinnige Art und Weise die schönste Frau, der er je begegnet ist.
Phillip schenkt uns Wein ein und reicht mir ein Glas. Ich sitze neben ihm mit untergeschlagenen Beinen auf dem Sofa, eine Haltung, die wesentlich entspannter ist, als ich es bin. Während ich mich frage, ob er wohl sonst Frauen mit besseren Manieren und besserer Kleidung als Daisy Duck und Schlafanzug gewohnt ist und ob ihn das vielleicht stört, fällt mir Miss Upperclass wieder ein. Und bevor ich richtig darüber nachgedacht habe, ob ich es überhaupt wissen will, höre ich mich schon nach ihr fragen:
„Nur so aus Neugierde, wer ist eigentlich die hübsche Brünette, die dich letzte Woche aus vollem Herzen beschimpft hat?“ Ich würde mir am liebsten auf die Zunge beißen, nachdem ich die Frage gestellt habe, aber nun ist es zu spät. Phillip gießt in aller Seelenruhe Wein in das zweite Glas und als er damit fertig ist, sieht er mich an und grinst.
„Sie ist meine Schwester Suzie.“
Seine Schwester!
Mir fällt eine Zentnerlast vom Herzen, von der ich mir gar nicht bewusst war, dass sie da war. Ich versuche mir, meine Erleichterung nicht anmerken zu lassen.
„Sie scheint ganz schön … temperamentvoll zu sein.“
Phillip grinst noch immer.
„Das ist sie in der Tat. Temperamentvoll und erziehungsresistent, was diesen Wesenszug angeht. Ich hätte sie in unserer Kindheit vielleicht öfter verprügeln sollen, aber ich fürchte, jetzt ist es für solche Erziehungsversuche zu spät!“
Ich lache leise. „Vermutlich. Und ein bisschen Temperament kann ja auch ganz erfrischend sein.“
„Bei manchen Frauen finde ich es sogar erregend.“ Der Blick, mit dem er mich bedenkt, lässt mir die Röte ins Gesicht steigen, ich bin einen Moment sprachlos. Dann nehme ich mein Weinglas und hebe es in seine Richtung.
„Na dann: auf das Temperament!“ Als ich ihn ansehe, ertappe ich ihn dabei, wie er auf meine Brüste starrt.
„Auf Temperament und Daisy Duck!“ Er lächelt schelmisch. Wir stoßen an und trinken, der Wein schmeckt köstlich. Leicht, trocken und fruchtig, nach Kirschen und Brombeeren und nach Sommerabenden. Eine wohlige Wärme macht sich in meinem Bauch breit, ich lehne mich zurück und schaffe es, mich ein wenig zu entspannen. Als ich ihn ansehe, sieht er irgendwie verlegen aus.
„Alles in Ordnung mit dir?“ Ich wüsste nicht, wo seine Verlegenheit plötzlich herkommen könnte.
„Ähm, ja. Es ist nur … ich hatte es so eilig zu dir zu kommen, dass ich vergessen habe, noch etwas zu essen. Und jetzt … habe ich Hunger!“ Er ist irgendwie niedlich, wenn er verlegen ist.
„Ich kann dir schnell Pasta
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