Die Verführung des Mondes (German Edition)
„richtig“ schenken, wenn ich endlich geschieden bin, aber es fühlt sich schon lange an als wäre es meins, Katie und ich leben hier seit ihrer Geburt.
Ich genieße die Ruhe und die Zeit für mich, vertiefe mich in ein Buch und als es eine halbe Stunde später an der Tür klingelt, zucke ich regelrecht zusammen. Ich hasse es, wenn meine Mutter das macht, einfach vor der Tür stehen, ohne mich vorher anzurufen und nachzufragen, ob ich überhaupt Zeit habe oder vielleicht ganz andere Pläne. Sie scheint davon auszugehen, dass ich am Wochenende nie etwas „Richtiges“ vorhabe und leider hat sie meistens Recht und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich mehr darüber aufrege, dass sie davon ausgeht Recht zu haben, oder darüber dass sie es auch tatsächlich hat . Immerhin liege ich nicht mehr in der Wanne und muss jetzt nass und tropfend zur Tür laufen.
Ich fühle mich trotzdem gestört von ihr, seufze tief und verlasse mit einigem Missmut meinen gemütlichen Platz auf dem Sofa und gehe in Richtung Tür.
Kapitel 11
Ohne wirklich hinzusehen mache ich die Tür auf und will gerade anfangen mit meiner Mutter zu schimpfen, als mir fast das Herz stehen bleibt. Vor der Tür steht nicht meine Mutter, sondern, lässig grinsend an den Türrahmen gelehnt, Phillip. In der Hand hält er eine Flasche Wein. Ehe ich es vermeiden kann, hole ich erschreckt Luft und meine Hand wandert zu meinem panisch rasenden Herzen.
„Hi“, stammele ich und kann fühlen, wie groß meine Augen werden.
„Hi!“, er grinst immer noch, stößt sich leicht vom Türrahmen ab und fährt sich mit der freigewordenen Hand durchs Haar. Er mustert mich, sein Blick wandert über meinen Schlafanzug, sein Grinsen wird noch breiter.
„Hattest du jemand anderen erwartet?“
Phillip steht vor der Tür und ich trage Pyjamahosen und Daisy … so eine Scheiße!
„Um diese Zeit klingelt sonst nur meine Mutter. Aber du siehst eindeutig besser aus als sie!“ Ich setze ein breites Lächeln auf.
„Störe ich dich? Ich kann sofort wieder verschwinden, wenn ich ungelegen komme.“ In seinem Blick steht Enttäuschung.
„Nein, bitte entschuldige meine Unhöflichkeit, ich war nur … ziemlich überraschst, dass du plötzlich vor der Tür stehst!“ Ich gehe je einen Schritt nach hinten und zur Seite und gebe die Tür frei. „Bitte, komm herein. Ich freue mich wirklich, dich zu sehen!“
Ich hätte mich noch mehr gefreut, wenn ich davon gewusst hätte und mir etwas Angemessenes hätte anziehen können!
Phillip ist wieder ganz im Businesslook, trägt einen dreiteiligen grauen Anzug, weißes Hemd und graue Seidenkrawatte, da fühle ich mich gleich noch unpassender in meinem Schlafanzug.
Immerhin habe ich vor dem Abendessen mit Katie aufgeräumt und sauber gemacht, ich muss mich also nicht schämen, wenn ich ihn hereinlasse.
„Ich feiere heute eine Pyjamaparty, du bist übrigens falsch angezogen!“ Ich mache einen Versuch, meine Unsicherheit zu überspielen und deute erst auf meinen Schlafanzug, danach auf seinen Dreiteiler.
Phillip grinst.
„Ich könnte mich ja für dich ausziehen, wäre das Outfit dann angemessener?“
Wenn er wüsste, wie gut mir das gefallen würde! In meinem Kopf tauchen Erinnerungen an einen nackten Phillip auf, der unter mir liegt und stöhnt und mein Mund wird plötzlich trocken, dafür werden andere Stellen eindeutig feucht. Weil ich nicht weiß, was ich sagen soll, lege ich nur den Kopf schief und grinse breit.
„Wir waren heute schneller fertig als gedacht. Und weil ich unser Mittagessen gestern so abrupt beenden musste, dachte ich, ich mache es wieder gut.“
„Das ist schön“, mein Grinsen geht in Strahlen über. Ich freue mich wirklich sehr, ihn zu sehen, aber ich bin mindestens genauso überrascht.
„Woher weißt du eigentlich meine Adresse?“, mir fällt plötzlich ein, dass ich sie ihm nie genannt habe.
„Unter deinen Sachen, die ich dir am Montag zurückgeschickt habe, war dein Portemonnaie … Ich war so frei und habe ein bisschen ... naja, nennen wir es mal Recherche betrieben!“ in seinen Wangen werden kleine Grübchen sichtbar, seine Mundwinkel ziehen sich nach oben und sein Gesichtsausdruck wird verwegen und lausbubenhaft. Bei so viel Ehrlichkeit und jungenhaftem Charme fühle ich mich völlig entwaffnet und ich weiß nicht mehr, was ich noch sagen soll.
Ich gehe mit ihm ins Wohnzimmer und deute einladend Richtung Sofa.
„Ich habe Wein mitgebracht!“ Er hält mir die Flasche
Weitere Kostenlose Bücher