Die Verführung des Mondes (German Edition)
hin, „Hast du eventuell Weingläser?“ Natürlich habe ich die.
„Setz dich doch! Ich schaue kurz nach Katie und hole dann Gläser. Ich bin sofort zurück!“
Ich laufe die paar Stufen nach oben, werfe einen flüchtigen Blick auf mein schlafendes Kind, gebe ihr einen schnellen Kuss und verschwinde kurz im Bad. Ich bin froh, dass ich mich vorhin noch nicht abgeschminkt habe, wenigstens das! Ich hasse es, ungeschminkt zu sein, ich fühle mich schon so nie wirklich wohl mit meinem Aussehen. Ich denke einen Moment darüber nach, ob ich mich umziehe, befinde dann aber, dass das noch peinlicher wäre. Immerhin ist er unangemeldet zu mir gekommen, da kann er eben nicht verlangen, dass ich perfekt in Schale geworfen bin. Ich versuche mir, die Situation innerlich ein wenig angenehmer zu reden.
Er ist hier! Bei mir zu Hause! Und das, wo ich dachte, ich sehe ihn nie wieder! Ein Hochgefühl überkommt mich und plötzlich bin ich so aufgeregt, dass meine Hände anfangen zu zittern. Ich schließe einen Moment die Augen und atme ein paar Mal tief ein und aus, um wieder zur Ruhe zu kommen. Es gelingt mir nur mäßig. Alles in mir kribbelt vor Aufregung und ich könnte gerade laut quietschen und hüpfen, wie ein kleines Kind, dem man ein Pony geschenkt hat. Ich will ihn unten nicht so lange alleine lassen, also gehe ich, so ruhig und würdevoll, wie es gerade nur möglich ist, die Treppe wieder nach unten.
Ich gehe in die Küche und nehme zwei Weingläser aus dem Schrank und suche nach einem Korkenzieher. Als ich mich umdrehe, steht Phillip in der Küchentür und beobachtet mich. Er hat sich Jackett und Krawatte ausgezogen, die Knöpfe seiner Weste geöffnet, die Ärmel seines Hemdes sind hochgekrempelt und stellen seine schönen, muskulösen, männlichen Unterarme zur Schau. Ich muss mich zusammenreißen, um vor lauter Entzückung bei seinem Anblick nicht doch noch laut zu quietschen oder zumindest die Gläser fallen zu lassen. Zum Glück komme ich gar nicht dazu, denn in diesem Augenblick setzt er sich in Bewegung und kommt auf mich zu, nimmt mir, ruhig und souverän, Gläser und Korkenzieher aus der Hand und stellt alles auf dem Küchentisch ab. Er sieht mich an, lächelt kurz und legt seine Hand an mein Gesicht, sein Daumen streicht sanft über meinen Wangenknochen. Dann beugt er sich zu mir, zieht mich näher zu sich heran und küsst mich. Seine Lippen liegen auf den meinen, erst sanft, dann zunehmend fordernd. Ich öffne meinen Mund und seine Zunge beginnt mich zu erforschen, spielt mit mir, zieht sich sanft zurück, um anschließend wieder mit mir zu spielen. Ich drücke meinen Körper enger gegen den seinen, meine Hand liegt auf seiner Brust, er fühlt sich fest und männlich an, seine Erektion drückt hart gegen meinen Bauch.
Er ist erregt. Von mir! Trotz meines unmöglichen Aufzugs!
In mir macht sich ein zufriedenes Lächeln breit. Ich kann nicht aufhören ihn zu küssen, mein Unterleib beginnt zu kribbeln, ich spüre die zunehmende Feuchte, die sich dort ausbreitet. Ich drücke mein Becken gegen ihn, seine Hand gleitet in meinen Nacken, greift in mein Haar, zieht meinen Kopf sanft nach hinten und ich höre mich an seinem Mund aufstöhnen. Ich kann sein Lächeln spüren, er lässt mich los und tritt einen halben Schritt zurück. Mir ist schwindelig. Ich muss vergessen haben zu atmen, also fange ich lieber wieder damit an, bevor ich heute noch ohnmächtig werde.
Phillip sieht mich an und sieht sehr mit sich zufrieden aus.
„Ich wollte dich unbedingt küssen, wenn ich nüchtern bin. Aber es lag wohl eindeutig nicht am Alkohol …“, er lässt seine Aussage (und mich) im Raum stehen, greift nach Gläsern und macht sich zurück auf den Weg ins Wohnzimmer.
Sie sieht süß aus, in ihrem Schlafanzug. So ungefähr hatte er es sich immer vorgestellt, müsste es sein, eine Familie zu haben, zu der man abends nach Hause kommen kann. Und sie war so absolut hinreißend verlegen, dass er sie darin gesehen hat. Sie hat sich leider viel zu schnell wieder gefangen, die sanfte Röte, die ihr Gesicht überzogen hatte, stand ihr ganz hervorragend! Es gefällt ihm, sie in Verlegenheit zu bringen, bis zu einem gewissen Grad zu provozieren, ohne dass er eigentlich so genau sagen kann, warum das so ist.
Er hatte ein wenig Zeit sich in ihrem Haus umzusehen, während sie oben war um nach ihrer Tochter zu schauen. Es ist schön hier, individuell ohne dabei schrill zu sein, Altes und Neues fügen sich harmonisch
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