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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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vor das Sofa auf den Teppich und warte darauf, dass er zurückkommt.
    Er lässt mich nicht sehr lange warten und als er den Raum betritt stelle ich fest, dass er von vorne fast noch schöner als von hinten ist. Er scheint meine Blicke zu bemerken und grinst.
    „Gefällt dir die Aussicht?“ er lässt sich neben mich gleiten. Ich grinse auch.
    „In der Tat. Du siehst toll aus!“
    „Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben. Und weißt du was?“, er fragt, aber lässt mir keine Zeit zum Antworten. „Du fühlst dich noch viel besser an!“ Er zieht mich zu sich und liebkost meine nackte Schulter.
    „Du frierst“, stellt er fest. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob meine Gänsehaut tatsächlich durch die Raumtemperatur bedingt ist, aber ich widerspreche ihm dennoch nicht, als er nach dem Plaid greift, das auf dem Sofa liegt und mich und sich selbst darin einhüllt. Dann zieht er mich an sich und beginnt, meinen Nacken zu massieren. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal in meinem Leben so gut gefühlt habe!
    „Es ist schön bei dir!“, murmelt Phillip in mein Ohr, „Und am allerbesten gefällt mir, dass du hier nicht einfach abhauen kannst. Kein postkoitales Verschwindungsphänomen!“
    „Postkoitales Verschwindungsphänomen? Ich glaube nicht, dass das ein existierendes Wort ist!“ Ich muss lachen. „Und was ist mit dir?“, frage ich ihn.
    „Was soll mit mir sein?“
    „Wirst du postkoital verschwinden, oder darf ich dich noch zum Frühstück einladen?“
    Kaum habe ich es ausgesprochen, da fällt mir ein, dass das Mist war. Ich kann Katie morgen früh beim Frühstück schlecht einen Mann präsentieren, den sie noch nie vorher gesehen hat. Als was soll ich ihn den vorstellen, als Mamis Lover? Wohl kaum … Ich will meine Einladung gerade schon wieder zurücknehmen, als Phillip mir mitteilt, dass er gerne hier bleiben würde. „Allerdings nicht zum Frühstück!“, sagt er dann, seine Lippen ganz nah an meinem Ohr. „Ich muss in aller Herrgottsfrühe wieder in der Kanzlei sein und ich will nicht, dass du auch so früh aufstehen musst!“
    Das ist sehr rücksichtsvoll von ihm, finde ich, trotzdem widerspreche ich:
    „Es würde mir aber nichts ausmachen!“ Natürlich ist das eine Lüge, ich hasse es früh aufzustehen, aber ich fände es irgendwie gemein, ihn alleine aufstehen zu lassen.
    „Nein, ich stehe lieber allein auf!“ Er haucht mir einen Kuss aufs Ohr. „Ich muss morgen noch ein paar Gedanken für die Arbeit sortieren, und das kann ich am besten morgens, alleine und in Ruhe. Ich stelle mir den Wecker und stehe gleich auf und fahre los, ich frühstücke später im Büro!“ Ich hole Luft, um ihm zu widersprechen, aber er hält mich davon ab, ehe ich auch nur den Mund aufmachen kann.
    „Keine Widerrede! Außerdem wirst du deinen Schlaf brauchen, ich habe noch einiges mit dir vor heute Nacht!“ Er gibt mir einen zarten Kuss, der mehr verspricht und ich verstumme. Auch er schweigt einen Augenblick lang und betrachtet mich nachdenklich, fährt mit einem Finger die Kontur meines Gesichts nach.
    „Es ist schön bei dir. Mit Dir. Ich bin froh, dass ich heute zu dir gekommen bin!“
    Mein Herz macht bei seinen Worten einen kleinen Sprung.
    „Ich bin auch froh, dass du zu mir gekommen bist!“
    Er küsst mich wieder. Ich liege so eng an ihn gekuschelt, dass ich spüren kann, wie sich seine Männlichkeit erneut regt.
    „Komm“, flüster ich in sein Ohr, „wir gehen ins Bett!“ ich ziehe ihn hoch, er folgt mir bereitwillig die Treppen nach oben und keiner von uns bekommt in dieser Nacht wirklich viel Schlaf.

Kapitel 14
    Als ich am nächsten Morgen wach werde, ist Phillip schon weg und ich fühle mich zwischen Enttäuschung und Erleichterung hin- und hergerissen. Enttäuscht, weil er nicht mehr da ist, erleichtert, weil ich so Katie gegenüber nicht in Erklärungsnöte gerate. Ich bleibe noch einen Moment im Bett liegen drehe mich auf die Seite und schließe die Augen. Sein Geruch haftet noch an den Laken, ich spüre, wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht stiehlt und meine Gedanken zur vergangenen Nacht wandern. Ich versuche, seinen Geruch möglichst intensiv aufzunehmen, es riecht nach Mann, nach Geborgenheit, nach Sex und nach Leidenschaft. Irgendwann muss ich doch meine Augen öffnen, ich seufze, schaue auf meinen Wecker und stehe schließlich auf.
     
    Ich schlappe müde ins Bad und putze mir die Zähne, während ich darauf warte, dass das Wasser zum Duschen warm wird.

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