Die Verführung des Mondes (German Edition)
dich!“
„Hm!“
„Du machst mich manchmal fertig, wirklich! Ob es die große Liebe wird, das kann ich dir natürlich auch nicht voraussagen, aber willst du einen Rat von mir haben?“
„Bitte!“
„Genieß es einfach. Der Typ ist toll, der Sex anscheinend auch. Ob sich mehr entwickelt, das weiß man vorher nie. Aber das wird sich mit der Zeit herausstellen. Und bis dahin bleibt dir nichts anderes, als einfach abzuwarten und es zu genießen!“
„Du hast vermutlich recht.“
„ Natürlich habe ich recht! Manchmal wundere ich mich, dass du nicht auch Jura studiert hast und Dir alles mit Garantie und schriftlich in einem Vertrag geben lässt, bevor du dich auf jemanden einlässt!“
Ich lache. „Der Gedanke wäre durchaus verlockend!“
„Du bist furchtbar!“ Ella lacht ebenfalls. „Genieß es Luna. Er steht auf dich und du stehst offensichtlich auch auf ihn. Das ist doch ein guter Anfang!“
Sie hat recht, natürlich hat sie recht, bei solchen Themen hat Ella so gut wie immer recht. Ich bin viel zu unsicher. Allerdings trägt schwanger sitzen gelassen zu werden auch nicht unbedingt dazu bei, Vertrauen in sich selbst oder gar in Männer im Allgemeinen zu gewinnen. Ich bin mir darüber bewusst, dass selbstverständlich nicht alle Männer gleich sind, aber die Wunde, die Luke hinterlassen hat, sitzt immer noch tiefer, als ich es mir selbst eingestehen möchte.
Ellas Stimme reißt mich aus meinen Überlegungen.
„War er wieder so toll wie beim letzten Mal? Da konnte man dir hinterher fast ansehen, wie überwältigend der Sex war!“, sie kichert und klingt so lebensfroh und ausgelassen, wie ein kleines Mädchen nach einer Überdosis Zucker. Ihre Fröhlichkeit steckt mich an und ich merke, dass meine Laune gleich viel besser wird.
„Eine Lady genießt und schweigt, das weißt du doch Ella!“
„Das weiß ich. Aber seit wann bist du eine Lady?“
„Na gut. Es war gigantisch!“
Wir lachen jetzt beide, laut und ausgelassen, unterhalten uns noch einen Moment über ein paar Bücher, die Ella überlegt zu kaufen und legen dann auf.
Mir geht es schon viel besser als vorher und ich merke, wie sich ein zufriedenes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitet. Ich gehe in die Küche und koche mir einen Milchkaffee, als ich mich an den Küchentisch setze, bemerke ich den kleinen Zettel, der dort liegt. Ich erkenne Phillips schöne, energische Handschrift.
„ Meine Mondelfe,
hab Dank für letzte Nacht. ;-)
Leider weiß ich noch nicht genau, wie lange
ich heute werde arbeiten müssen.
Sollte ich zu einer halbwegs
annehmbaren Zeit Feierabend machen, darf ich Dich
dann noch zum Essen einladen?
Schick mir eine Nachricht.
P.“
Mein Lächeln geht in ein breites Grinsen über. Ich nehme mir ganz fest vor, von nun an wirklich alles ein bisschen lockerer zu sehen und mehr zu genießen. Wenn er zwei Abende nacheinander mit mir verbringen möchte, dann ist es selbst für mich ein deutlicher Hinweis darauf, dass ich ihm zu gefallen scheine. Auch, wenn ich das selbst immer noch kaum glauben kann.
Noch völlig in Gedanken und ungläubig den Zettel anstarrend, höre ich irgendwann Katie die Treppe herunter kommen. Schnell stecke ich den Zettel in die Tasche meiner Jeans.
„Guten Morgen, mein Engelchen! Hast du gut geschlafen?“
„Guten Morgen, Mummy!“, sie reibt sich verschlafen die Augen und gähnt. „Ich hab von Karussells geträumt!“
„Na dann mein Schatz sollten wir uns beeilen, damit du auch Karussell fahren kannst, statt nur davon zu träumen!“
Katie sieht mich strahlend an, nach einem kurzen Augenblick wird sie plötzlich wieder ernst.
„Mummy?“
„Ja mein Schatz?“
„Darf ich heute bei Oma und Opa übernachten? Opa wollte mit mir mit seinem Teleskop Sterne anschauen, wenn ich das nächste Mal bei ihnen übernachte!“
„Da müssen wir Oma und Opa fragen, Katie. Wenn die beiden heute Zeit haben, kannst du meinetwegen gerne bei Ihnen übernachten!“
Das würde bedeuten, ich kann Phillip zusagen, falls er Zeit hat!
Ich bin froh, dass Kate so ein gutes Verhältnis zu ihren Großeltern hat, das macht für mich vieles einfacher. In der Regel gibt es einen „Oma & Opa – Tag“ pro Woche, den Kate sehr genießt, weil sie dort nach Strich und Faden verwöhnt wird. Manchmal bin ich fast eifersüchtig, wie gerne und leicht sie zu meinen Eltern geht und dort auch übernachtet. Andererseits kommt sie auch genauso gerne wieder mit mir nach Hause.
Und
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