Die Verführung des Mondes (German Edition)
schnalle mich an. Als ich aus dem Fenster schaue, sehe ich meine Mum und Kate in der Haustür stehen, um mir zu winken. Meiner Mutter scheint meine Reaktion auf die Textnachricht nicht entgangen zu sein, ich kann die Fragezeichen förmlich im Gesicht meiner Mutter stehen sehen. Ich ignoriere sie einfach und winke lieber meiner strahlenden Tochter, die lachend zurückwinkt und fahre.
Ich kann nur hoffen, dass meine Mutter mein breites Grinsen bis morgen Nachmittag vergessen hat, ansonsten kann ich mich dann einer stundenlangen und hochnotpeinlichen Befragung stellen.
Ich fahre gut gelaunt nach Hause und bin so in Gedanken, dass ich fast in einen silbergrauen Kleinwagen fahre, der auf meinem gewohnten Parkplatz steht. Der Typ in dem Auto scheint allerdings so sehr in ein Telefonat verwickelt zu sein, dass er es gar nicht mitbekommt, was mich erleichtert. Ich parke auf einem anderen Parkplatz und schaue nochmal auf den Hinterkopf des im Auto sitzenden Typen, der ungerührt weiter nach vorne schaut. Zum Glück hat er nichts mitbekommen und zum Glück ist nichts passiert, wie ein liebeskrankes Mondkalb glückselig lächelnd in parkende Autos zu fahren, wäre mir doch etwas unangenehm gewesen!
Als ich die Haustür aufschließe, fällt mir ein, dass ich nicht weiß was ich anziehen soll. Ein leidiges Thema. Für solche Anlässe wäre eigentlich eine Shoppingtour angebracht gewesen, aber da es schon 17:00 Uhr ist, bleibt mir eindeutig nicht mehr genug Zeit. Vielleicht ist das auch ganz gut so, denn ich finde meist sowieso nichts Passendes, wenn ich danach suche und dann kaufe ich letztendlich irgendwas, was ich doch nie anziehe.
Ich mache mir viel zu viele Gedanken um solche Dinge, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich mich meistens in meiner Haut nicht sonderlich wohl fühle. Da ich aber von plastischer Chirurgie nicht viel halte und somit mein Aussehen an sich nicht ändern kann, will ich wenigstens gut angezogen sein.
Zwei Stunden Zeit! Das ist immerhin genug, um mich ohne hetzten zu müssen für das Date heute Abend vorzubereiten.
Nach einem ausgiebigen Aufenthalt im Badezimmer fühle ich mich am ganzen Körper samtweich und glatt, ich habe Make-up aufgetragen und meine Haare mit einem Glätteisen zu Locken und sanften Wellen geformt.
Anschließend stehe ich unschlüssig vor meinem Kleiderschrank und entscheide mich nach ein bisschen hin- und herprobieren für ein altrosa Empirekleid, einen mittelgrauen Samtblazer und Pumps in der gleichen Farbe, mit mörderisch hohem Absatz. Irgendwo finde ich sogar noch eine passende Tasche, die ich eigentlich schon aussortiert hatte, weil sie mir zu klein war. Ich stecke die Minischminkschatulle von Mr. Cortez, mein Telefon, ein bisschen Geld und meinen Führerschein ein. Mein mühsam frisiertes Haar beschließe ich ausnahmsweise offen zu lassen, ich trage noch ein bisschen Parfüm auf, und als ich einen Blick auf die Uhr werfe, stelle ich fest, dass es schon 18:55 Uhr. Ich greife nach meinem Mantel und überlege mir, draußen zu warten und hoffe, dass Phillip pünktlich ist, damit ich nicht frieren muss.
Meine Hoffnungen werden erfüllt, denn als ich die Tür hinter mir abschließe, steigt Phillip gerade aus dem Auto. Er sieht aus, als wäre er direkt aus irgendeinem Hollywoodstreifen entstiegen. Seine Haare sind gerade so zerzaust, dass es seriös und leger zugleich aussieht, er trägt wieder einen dreiteiligen, dunkelgrauen Anzug, die Krawatte scheint er schon abgelegt zu haben und die obersten beiden Knöpfe seines weißen Hemdes sind geöffnet. Ich bekomme weiche Knie, als ich ihn sehe und kann mein Glück kaum fassen.
Dieser Mann ist hier, um mit mir Essen zu gehen. Mit mir! Nur mit mir.
Mich überkommt eine unbändige Freude gemischt mit so etwas wie Stolz.
Phillip kommt auf mich zu, stößt einen leisen Pfiff aus und seine Augen beginnen deutlich sichtbar zu leuchten. Er kommt zu mir und gibt mir einen zarten Kuss, tritt einen halben Schritt zurück und mustert mich.
„Madame, Sie sehen bezaubernd aus!“
Er küsst mich erneut, diesmal mit mehr Leidenschaft, seine Hände streichen von meiner Taille zu meinen Hüften, bleiben dort liegen und mein Körper reagiert unverzüglich auf ihn und antwortet auf seinen Kuss und seine Berührung mit einem lustvollen Ziehen in meinem Unterleib. Es ist unglaublich, dass ich nur noch an Sex denken kann, wenn ich mit ihm zusammen bin, ich komme mir vor wie ein rolliges Kätzchen.
„Ich würde zu gerne
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