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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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Dates.“ Er schweigt einen Moment, dann führt er meine Hand zu seinem Mund und küsst sie. „Ich hatte nur nie ein Zweites.“ Sein Gesichtsausdruck bleibt völlig unbewegt, als hätte er irgendetwas total Belangloses erzählt. Ich schnappe nach Luft. Mein Herz hört einen Augenblick auf zu schlagen und fängt anschließend dreifach so schnell wieder an.
     
    Er hat sonst keine zweiten Dates. Und mit mir trifft er sich bereits das vierte Mal!
     
    Ich bin von dieser Tatsache völlig überwältigt und überlege verzweifelt, was ich jetzt sagen kann, damit sich kein peinliches Schweigen am Tisch breitmacht. Oder er mir meine Reaktion anmerkt, meine … ja was? Freude? Entsetzen? Erstaunen? Unendliches Glück? Blanke Panik? Oder ich irgendetwas Peinliches sage, ihm aus einem plötzlichen Impuls heraus meine unsterbliche Liebe gestehe. Oder vor lauter Panik einfach aufstehe und gehe. Mein Gehirn spielt in Sekundenbruchteilen diverse Möglichkeiten durch, aber nichts davon scheint eine passende Reaktion zu sein. Aber irgendeine Reaktion muss jetzt kommen, soviel ist mir zumindest klar. Kurz bevor mir der Schweiß ausbrechen kann, erlöst mich der Kellner aus meinen Qualen und bringt Wein, Wasser und frisches Brot. Ich kann gerade noch ein erleichtertes Aufatmen unterdrücken.
     
    „Ich habe schon vorab für uns bestellt, ich hoffe, das ist in Ordnung für dich?“
    Ich bin so erleichtert, dass sich jetzt ganz von selbst ein anderes Thema ergibt, dass ich gerade zu so ziemlich allem mein Einverständnis geben würde.
    „Das ist ganz wunderbar, ich kann mich sowieso nie entscheiden!“ Und beides stimmt tatsächlich.
    „Übrigens hast du mich angelogen!“ Er sagt diese Worte und schaut mich dabei ganz entspannt an, sodass ich erst denke, ich hätte mich vielleicht verhört.
    „Ich habe bitte was?“
    „Mich angelogen!“, wiederholt er, immer noch völlig emotionslos.
    „Menschen lügen ständig, jeden Tag und oft unbeabsichtigt. Das solltest du als Anwalt doch eigentlich wissen!“ Ich versuche ein zufriedenes Lächeln.
    „In der Tat gibt es verschiedene Arten von Lügen und du beziehst dich wohl auf alltägliche Lügen wie eine positive Antwort, wenn einem etwa jemand nach dem aktuellen Befinden fragt!“, er zieht gespielt arrogant die Augenbrauen hoch. „In deinem Fall der Lüge handelt es sich jedoch um eine bewusste Lüge. Ich würde behaupten, eine infame noch dazu.“
    Ich kann das Grinsen schon erkennen, mit dem er kämpft, er genießt es mich zappeln zu lassen und lehnt sich bequem zurück.
    „Herr Anwalt, wenn Sie wohl so gut wären, mir mitzuteilen worauf Sie hinauswollen?“, ich werde immer nervöser und durchforsche mein Gedächtnis verzweifelt danach, was ich ihm wohl für eine Lüge aufgetischt haben könnte. Er beobachtet mich mit der trügerischen Trägheit einer Raubkatze, kurz bevor sie zum tödlichen Sprung ansetzt.
    „Du hast mir erzählt du hättest einen Collegeabschluss.“
    So langsam weiß ich, worauf er hinaus will und unendliche Erleichterung stellt sich bei mir ein. „Naja, ich habe vielleicht ein bisschen untertrieben …“
    „Ein bisschen ist gut. Sie haben eine n Doktortitel in Literatur, Dr. Luna Lewis. Und du hattest sogar die Aussicht auf eine Stelle als Juniorprofessorin.“
    Ich zucke mit den Schultern. „Schuldig im Sinne der Anklage!“
    „Warum erzählst du, du hast nur einen Collegeabschluss?“
    Ich zucke wieder mit den Schultern. „Aus vielerlei Gründen. Hast du dir mal die Leute angesehen, die Literatur studieren?“
    Er schüttelt mit dem Kopf.
    „Das sind fast nur, naja, Nerds. Und ich bin ein Überflieger gewesen. Die Königin der Nerds, quasi. Ich habe auf dem Bereich wirklich Talent, ich musste mich nicht einmal sonderlich anstrengen. Ich hatte mit 25 bereits einen Doktortitel und ein Forschungsstipendium mit Aussicht auf die blöde Juniorprofessur. Aber mal ehrlich: Wie sexy ist schon eine Frau, die einen Doktortitel in Literatur hat?“
    „Sehr sexy, wenn du mich fragst.“ Sein Blick bleibt an meinem Dekolletee hängen und ich spüre, wie sich eine gewisse Hitze auf meinen Wangen ausbreitet. Und nicht nur dort.
    „Das sagst du, weil du dir die ganzen Nerds nie angesehen hast. Ansonsten hättest Du sofort hässliche Hornbrillen, ungewaschene Haare und geschmacklose, braune Wollröcke mit gemusterten Blusen im Kopf!“
    Er lacht. „So schlimm?“
    Ich grinse. „Noch viel schlimmer!“ Dann hole ich tief Luft. „Und nicht zuletzt habe ich keine

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