Die Verführung des Mondes (German Edition)
mich anzuhören,
wenn ich ihn dringend brauchen würde,
verzichte ich mehr als gerne.
Du bist nicht mehr als ein aufgeblasenes,
egozentrisches Arschloch und ich bin froh,
dass ich das jetzt erkenne.
Anscheinend warst Du nicht mal
unser erstes Date wert,
die reine Zeitverschwendung!
L.
Ich gebe zu, dass ich es vielleicht ein bisschen übertrieben habe, aber ich bin plötzlich so wütend, dass ich mich wundere, dass ich überhaupt noch in der Lage bin zu schreiben.
Zwei Minuten später ruft Phillip mich an und ich drücke ihn weg.
Ich nehme meine Tasche und meine Handtasche, dann rufe ich mir ein Taxi und lasse mich zu Ella bringen, ich will heute nicht alleine in meinem leeren Haus sitzen.
In dem Moment, in dem ich im Taxi sitzend um die Ecke biege, sehe ich Phillips Wagen uns entgegen komme, anscheinend war er auf dem Weg zu mir. Ich drehe den Kopf weg, ich will ihn nicht sehen. Nie mehr wieder.
Mein Handy klingelt und ich will den Anruf gerade wieder abweisen, als ich sehe, dass es nicht Phillip, sondern der Kindergarten ist. Alles in mir verkrampft sich vor Angst, als ich den Anruf annehme.
Eine von Kates Erzieherinnen meldet sich.
„Ms. Lewis, wir wollten Sie nur anrufen, weil wir etwas verwirrt waren. Kate ist vorhin von ihren Großeltern abgeholt worden, aber zehn Minuten später stand ein Mann hier, der behauptet hat, er sei Katies Vater. Er wollte sie ebenfalls abholen und wir sind uns nicht sicher, ob wir alles richtig gemacht haben …“, sie klingt zögerlich. Meine Angst mischt sich mit der Erleichterung darüber, dass Kate bei meinen Eltern und in Sicherheit ist. Ich versuche ruhig und möglichst normal zu klingen, als ich Kates Erzieherin antworte.
„Das war alles richtig so. Kates Vater muss wohl etwas falsch verstanden haben. Übrigens fährt Kate für ein paar Wochen mit ihren Großeltern in den Urlaub. Ich melde mich aber noch mal und teile mit, wann sie zurück ist!“
„Dann sind wir beruhigt. Bestellen Sie Kate schöne Grüße und viel Spaß von uns, wenn Sie sie sprechen!“, ich höre, dass sie das alles verwirrt, aber sie ist zu höflich, um genauer nachzufragen und ich bin ihr dankbar dafür. Das Theater mit Luke geht schließlich niemanden etwas an.
Ich verspreche also noch schnell, Kate zu grüßen und lege wieder auf.
Als Ella mir die Wohnungstür öffnet und mich sieht, schlägt sie erschrocken eine Hand vor den Mund.
„Luna!“, sie zieht mich herein und schließt die Tür hinter mir und um mich herum scheint plötzlich alles zusammenzubrechen. Ich schaffe es gerade noch in ihr Badezimmer zu rennen, dann rebelliert mein Magen endgültig und ich kotze mir die Seele aus dem Leib.
Kapitel 30
Ich wohne bei Ella auf der Couch, ich will nicht alleine zu Hause sein müssen.
Phillip hat mehrfach versucht mich anzurufen, aber ich bin nie dran gegangen. Seine Nachrichten habe ich ungelesen gleich wieder gelöscht.
Am Montag zwingt Ella mich, zur Arbeit zu gehen.
„Du kannst hier nicht die ganze Zeit herumsitzen und panisch darauf warten, dass irgendetwas passiert. Ich an deiner Stelle würde zur Polizei gehen. Und wenn du das nicht willst, dann musst du dir eben etwas anderes einfallen lassen. Und wenn wir zusehen, dass wir Geld auftreiben, damit Luke einfach wieder verschwindet!“
Bei ihr klingt das so einfach, aber ich habe furchtbare Angst, eine entsetzliche, alles einnehmende, lähmende und völlig irrationale Angst davor, dass mir Luke meine Tochter wegnehmen könnte. Und was soll ich schon machen? Die Polizei wird mir wohl nicht helfen können. Luke hat letztendlich ja nichts gemacht und Katie ist seine ehelich geborene Tochter, er hat somit vermutlich jedes Recht, sie vom Kindergarten abzuholen. Auch die Erzieherinnen werden da nicht wirklich etwas machen können, er hat ja offiziell genauso das Sorgerecht für sie, wie ich es habe. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich mich nicht vielleicht damit strafbar mache, dass ich sie einfach mit meinen Eltern weggeschickt habe, aber ich hoffe einfach, dass Luke nicht clever genug ist, um selbst auf solche Gedanken zu kommen.
„Luna, komm!“, reißt Ella mich aus meinen Gedanken und wirft mir meinen Mantel zu und wartet in der geöffneten Wohnungstür auf mich und schließlich gebe ich mich geschlagen und folge ihr. Ich weiß, dass sie sowieso immer durchsetzt und vielleicht ist es ja tatsächlich eine gute Idee; besser zumindest, als den ganzen Tag untätig herumzusitzen.
„Wir sollten
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