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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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bleiben!“
    „Ich werde bei ihr bleiben und heute Nachmittag nochmal meinen Hausarzt nach ihr schauen lassen. Meinen Sie, das würde gehen, Doc?“
    Der Arzt sieht ein wenig widerwillig aus, aber das ist mir gerade völlig egal. „Bringen Sie sie nach Hause und sehen Sie zu, dass Sie sie aufwärmen! Aber vorsichtig! Packen Sie sie warm ein, eventuell können Sie ihr noch eine Wärmflasche machen. Bitte kein heißes Bad, das würde ihr Kreislauf jetzt noch nicht mitmachen. Heute Abend ist das aber in Ordnung, wenn sie möchte. Geben Sie ihr etwas Warmes zu trinken, aber keinen Alkohol und keinen Kaffee. Gezuckerter Kräutertee ist gut. Und falls sie wieder ohnmächtig werden sollte, oder falls ihr übel wird oder schwindelig, bringen Sie sie sofort ins Krankenhaus!“
    „In Ordnung, so machen wir es.“
    Der Arzt verabschiedet sich. Phillip reicht ihm die Hand.
    „Vielen Dank für Ihre Hilfe!“
    Der Arzt nickt noch kurz und verschwindet wieder durch die Tür.
     
    Phillip schließt die Tür hinter ihm, lehnt sich von innen dagegen und sieht mich an. „Komm“, sagt er schließlich und hilft mir auf. „Soll ich selbst fahren oder willst du dich auf der Rückbank an mich kuscheln?“
    „Ich mag es, wenn du fährst. Und ich will niemanden sonst sehen müssen.“
    „Gut“, er lächelt, „Kannst du laufen?“
    Auch wenn ich den Gedanken, mich wieder an ihn schmiegen zu können sehr verlockend finde, siegt doch das letzte bisschen Stolz, das ich irgendwo in der letzten Ecke meines wiederkehrenden Bewusstseins finde und ich nicke.
     
    Auf seinen Arm gestützt, der mich hält und einen Teil meines Gewichtes trägt, gehen wir bedächtig in Richtung Parkplatz. Erst als ich in Phillips Wagen sitze, merke ich wieder, wie kalt mir eigentlich ist und das ich unkontrolliert zittere, vermutlich schon die ganze Zeit. Ich schlinge meine Arme um meinen Oberkörper und meine Zähne schlagen aufeinander. Nach einem besorgten Seitenblick auf mich schaltet Phillip die Sitzheizung höher und legt seine Hand auf mein Bein. „Ich fahre so schnell es geht!“, sagt er beruhigend, ich vermute mehr zu sich selbst als zu mir. Dann drückt er eine gespeicherte Kurzwahlnummer auf seinem Handy. Marie meldet sich.
    „Marie, ich bin auf dem Weg nach Hause. Ich bringe Luna mit, sie hatte … einen Unfall. Es geht ihr soweit gut, aber sie hat eine Unterkühlung. Würden Sie bitte zusätzliche Decken ins Schlafzimmer bringen? Und haben wir so etwas wie eine Wärmflasche?“
    „Natürlich, Mr. Dawn. Ich bereite alles vor.“, ihre Stimme klingt besorgt. „Kann ich sonst noch etwas tun?“
    „Etwas Heißes zu trinken vorbereiten vielleicht. Der Arzt sagte gesüßt, aber keinen Alkohol und keinen Kaffee.“
    „Ich setze sofort Wasser für Tee auf!“
    „Vielen Dank!“, dann zögert er einen Moment, „Ach und Marie?“
    „Ja, Mr. Dawn?“
    „Würden Sie mir bitte einen doppelten Scotch ohne Eis bereitstellen? Das Alkoholverbot gilt ja hoffentlich nur für Luna!“
    „Auch das mache ich sofort.“ Ich kann ein leises Schmunzeln in ihrer Stimme erkennen.
    „Ich danke Ihnen, Marie. Wir sind in ungefähr 10 Minuten da!“ er legt auf und sieht ein wenig entspannter aus als vor dem Telefonat.
    „Erzählst du mir, was passiert ist?“, fragt er nun an mich gewandt.
    „Später, bitte. Später.“ Meine Zähne klappern so heftig aufeinander, dass ich mich gerade nicht dazu in der Lage fühle. Außerdem bin ich froh, bei ihm im Auto zu sitzen, zu ihm nach Hause zu fahren, in seiner Nähe zu sein. Ich will in diesem Moment nicht von Luke und meiner heutigen Begegnung mit ihm erzählen.
    Phillip nickt, ich glaube, im Moment würde er mir ohnehin nichts abschlagen.
     
    Als wir ankommen, warten Marie und Robert schon vor der Tür auf uns. „Oh Luna!“ Marie streckt die Hand nach meinem demolierten Gesicht aus und hält in der Bewegung inne, kurz bevor sie mich berührt, und lässt ihre Hand wieder sinken. Ich stehe zitternd da und versuche zu lächeln.
    Robert mustert einen Moment meine Blessuren. „Ein Unfall?“, sagt er dann, „Ein Unfall mit einer Faust?“, er klingt besorgt und wütend und ich nicke kaum wahrnehmbar.
    „Sie soll sich erst mal erholen und aufwärmen!“, Phillips Hinweis klingt wie eine Zurechtweisung und zeigt Wirkung, Robert und Marie geleiten uns hektisch ins Haus.
    „In Ihrem Schlafzimmer liegen Decken, Sir. Und ich habe zwei Wärmflaschen schon ins Bett gelegt, damit es warm ist. Auf der Kommode steht der

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