Die Verführung des Mondes (German Edition)
Gesichtshälfte erst meinen Wangenknochen und danach die Kontur meiner Unterlippe nach, ich hauche einen Kuss darauf. Als seine Fingerspitzen immer noch zögerlich an meinen Lippen verweilen, streiche ich sanft mit meiner Zungenspitze darüber. Phillip zieht nun doch seine Hand weg und seufzt schwer.
„Später“, sagt er, „In 20 Minuten müsste der Arzt hier sein und ich will nicht, dass er uns im Bett erwischt.“
Ich muss bei dem Gedanken lachen, „Ach, aber er ist doch Arzt, sowas dürfte ihn doch eigentlich nicht zum Erröten bringen!“
Phillip lacht ebenfalls und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er aufsteht. „Ich glaube, er ist schrecklich konservativ!“
Phillip geht ins Bad und ich höre, dass die Dusche angeht. Ein paar Minuten später kommt er mit nassen Haaren und einem Handtuch um die Hüften wieder. Er geht in Richtung seines begehbaren Schranks und lässt das Handtuch auf halber Strecke einfach fallen. Ich betrachte ausgiebig seinen nackten und überaus wohlgeformten Hintern. „Du bist dir sicher, dass wir es nicht doch drauf ankommen lassen sollten, uns vom Doc erwischen zu lassen?“
Ich höre sein leises Lachen. „Ich bin mir sicher!“, er verschwindet und taucht kurz darauf in Jeans und mit einem grauen Pulli an wieder auf. Im Arm hält er ein paar Sachen, die er mir aufs Bett legt. „Ich hatte für dich eingekauft, damit du nicht immer eine Tasche packen musst, wenn Du zu mir kommst …“ er klingt ein bisschen verlegen, „seitdem bist du nicht mehr hier gewesen. Aber jetzt bist du es!“
Ich lächele und meine Augen füllen sich gleichzeitig mit Tränen. „Ja, jetzt bin ich hier!“
„Ja. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin.“ Er reicht mir die Sachen. “Die Unterwäsche ist vielleicht ein bisschen sexy für eine Arztvisite, aber ich hoffe mal, er zieht dich nicht so weit aus.“, seine Stimme wird ein bisschen tiefer, „Das übernehme lieber ich später!“
„Ist das ein Versprechen?“
Er grinst mit schief gelegtem Kopf. „Ja, ich verspreche es hoch und heilig! Und jetzt zieh dir was an. Im Bad stehen übrigens auch Sachen für dich, ganz rechts im Schrank. Ich gehe zu Marie und schaue, ob sie eine Kleinigkeit zu essen für dich hat. Bestimmt hat sie schon Suppe gekocht, sie schwört Stein und Bein, dass ihre Hühnerbrühe beinahe alles heilt.“ Er ist schon halb zur Tür heraus, als er sich noch einmal umdreht. „Ach Luna?“
„Ja?“
„Ich möchte von dir auch ein Versprechen haben. Wenn der Arzt weg ist, setzen wir uns hin und reden. Und du erzählst mir alles, was mit Luke passiert ist. Vor allem heute, aber auch die letzten zwei Wochen, seit er hier wieder aufgekreuzt ist und wenn es sein muss, auch seit du ihn kennst.“ Phillip wirkt plötzlich sehr ernst und seriös.
„Möchtest du das alles als mein ...“, ich zögere einen Moment, weil mir die richtigen Worte fehlen, „… als mein Freund und Liebhaber oder als Anwalt wissen?“
Phillip ist immer noch ernst „Ich möchte das alles als dein Partner wissen, als der Mann, der Dich liebt!“ Er sieht mich aus mitternachtsblauen Augen an und mein Herz setzt für ein paar Schläge aus.
Der Mann, der mich liebt! Das hat er gerade gesagt! Er liebt mich!
Ich kann seine Worte gar nicht richtig verarbeiten, ich kann nur da sitzen und ihn anstarren. Phillip hingegen scheint völlig ungerührt zu sein, als hätte er mir gerade die Wetterprognosen für die nächsten Tage mitgeteilt. Sein Ton ist gleichbleibend ruhig und sachlich, als er fortfährt: „Und ich möchte es als Anwalt wissen, auch wenn es nicht gerade mein Fachgebiet ist.“
Ich kann ihn immer noch nur anstarren und nicke einfach, was ihm als Antwort zu genügen scheint, denn er lächelt kurz und schließt die Tür hinter sich.
Nachdem ich alleine im Schlafzimmer bin, bleibe ich noch einen Moment auf dem Bett sitzen und wiederhole seine Worte innerlich wieder und wieder. Irgendwann schaffe ich es endlich, aufzuhören einfach da zu sitzen und dämlich zu lächeln und schaue mir stattdessen die Sachen an, die er mir gegeben hat. Es ist eine malvenfarbene Yogahose mit einem weichen, breiten Bund ein passendes Spitzentop und eine taupefarbene Wickeljacke, alles aus weichem Jersey. Die Unterwäsche ist aus grauer Seide mit cremefarbener Spitze besetzt und wunderschön. Ich stehe unwillig auf, gehe ins Bad um mich zu duschen, bevor der Arzt kommt.
Ich stelle mich unter das warme, prasselnde Wasser und
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