Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)
Hamptons, ließen die Eltern und die verdutzten Gäste und die unterbrochene Geburtstagsfeier hinter uns.
Zwei Minuten später sah ich Ben bereits schnellen Schrittes mit seiner dunklen Ledertasche auf das Auto zukommen. Hinter ihm seine Ex-Freundin Kate, die Julian an der Hand hielt, der kaum mit ihr Schritt halten konnte. Ich zog die Augenbrauen hoch. Dass Ben mit seinem Sohn eine Beziehung aufbauen wollte, war klar. Aber würden seine Ex-Freundin samt Sohn jetzt zurück nach Manhattan mit uns fahren? Schon öffnete Ben die Hintertür des Wagens.
„Kate und Julian kommen mit uns. Sie werden für eine Weile bei mir unterkommen, bis wir hoffentlich einen Weg gefunden haben, wann und wie ich Julian regelmäßig sehen kann.“
Ich schluckte. Der Gedanke, dass seine Ex-Freundin, die gleichzeitig auch noch die Mutter seines Kindes war, und sein Sohn nun vorübergehend bei meinem Freund einziehen würden, gefiel mir gar nicht. Aber was hätte ich schon tun können. Ich konnte mich nicht zwischen einen Vater und seinen Sohn stellen und Kate war nun einmal die Mutter. Und so warf ich ihr ein höfliches Lächeln zu als Kate ihren Sohn ins Auto schob und sich dann an ihn klammernd neben ihn setzte. Ben setzte sich dann neben Kate- Ein Blinder hätte sehen können, dass er das ausschließlich für Julian tat und nicht für seine Ex-Freundin. Sein Gesichtsausdruck war starr und er hatte seine Hände im Schoß gefaltet als würde er beten, er schien jede Berührung oder Blickwechsel mit Kate vermeiden zu wollen, was mich irgendwie etwas entspannter werden ließ. Die Autofahrt verlief äußerst still, man konnte schon sagen unangenehm. Die Stille zwischen uns allen stand im Raum wie ein Elefant, Ben sagte kein Wort und bewegte sich keinen Zentimeter und hätte Julian nicht ab und zu gefragt wann wir endlich ankommen würden, hätte niemand etwas die ganze Fahrt gesagt. Ich schloß die Augen und ließ meine Gedanken treiben. In nur 1,5 Tagen würde ich meine neue Stelle als Designer Praktikantin bei Fantasma Moda antreten. Ich freute mich sehr darauf, der Gedanke daran ließ allerdings gemischte Gefühle zurück. Ich würde zumindest in den ersten drei Monaten kaum Freizeit haben, während Ben wahrscheinlich viel Zeit mit Kate und Julian verbringen würde. Und ich konnte nicht behaupten, dass mich das kein bißchen unsicher machte.
„Wow! Das ist dein Apartment?“ rief Kate aus, als wir einige Stunden später endlich die Tür zu Bens Wohnung öffneten. „Einfach Wahnsinn, unglaublich!“ Ben nickte lächelnd, was mir missfiel. Kate schien nur einen bewundernden Kommentar über irgendetwas in seinem Besitz machen zu müssen und Ben taute bereits ein wenig auf. Kate rannte bereits durch die ganze Wohnung, staunend und immer wieder „Wow“ rufend, während Julian unsicher neben mir stand und wohl nicht so ganz wußte, wie er hier hinein geraten war. Ich rollte die Augen. Nun kam Kate zurück, strahlend über das ganze Gesicht.
„Ben, das alles hier ist unglaublich. Vielen Dank dass wir hier bleiben dürfen!“ rief sie wie ein kleines Mädchen, dass gerade eine neue Barbie zum Geburtstag bekommen hatte. Ben schien nicht aufzufallen, wie sehr sie übertrieb.
„Julian, mein Schatz, steh doch nicht nur so da. Schau dir dein neues Zuhause an!“ Mit diesen Worten griff sie nach seiner Hand und zog ihn hinter sich her Richtung Wohnzimmer, ob er nun wollte oder nicht. Ich dagegen sah Ben verwirrt und leicht schockiert an. Neues Zuhause? Was sollte das heißen? Für wie lange? Ben bemerkte meinen Blick und sah mich fragend an.
„ Was meint Kate damit, neues Zuhause? Für wie lange werden die Beiden hier bleiben?“ flüsterte ich.
„Kate und Julian wohnen in einer kleinen Mietwohnung in Bridgeport, Connecticut. Ich will meinen Sohn besser kennenlernen und dafür sorgen, dass er es gut hat. Ich habe den Beiden angeboten so lange zu bleiben, wie sie möchten. Kate hat allerdings schon gesagt, dass sie gerne nach New York ziehen möchte. Lange wird es also nicht.“ antwortete er lahm. Seine Antwort überzeugte mich wenig.
„Julian okay, das verstehe ich, aber Kate? Mir ist nicht wohl dabei, dass deine Ex-Freundin hier wohnt. Und ich dachte wir wollten zusammen ziehen.“
Ben legte mir den Arm um die Schulter und zog mich sachte an sich.
„Kate ist Julians Mutter, ich kann sie nicht einfach rauswerfen. Mir geht es kein bißchen um Kate, sie ist
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