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Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Titel: Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Veel
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seinen Kopf zur Seite und sah mich seltsam an.
     
    „Meine Exfreundin.“ flüsterte er zurück. „Ist schon eine ganze Weile her.“
     
    Noch eine Exfreundin. Als hätte ich mit Alicia aus New York nicht schon genug Ärger gehabt. Und was wollte eine Exfreundin, die er anscheinend lange nicht mehr gesehen hatte, jetzt von ihm? Ich verstand gar nichts mehr. Aber ich ahnte nichts Gutes. Ben sagte nun kein Wort mehr. Er starrte nur gebannt in die Richtung des Hauses, um welches diese geheimnisvolle Kate herumgehen musste, um in den hinteren Teil des Gartens zu gelangen, wo wir saßen. Auch ich starrte nun in die Richtung des Hauses, neugierig, nervös und nichts Gutes erwartend.
     
    Zwei Minuten später tauchte eine schlanke, dunkelhaarige Frau neben dem Haus auf. Schnellen Schrittes kam sie auf unseren Tisch zu. Während ich noch immer in ihre Richtung starrte, hörte ich, wie Bens Mutter ihrem Mann etwas zuflüsterte, was meine Nervösität nur noch steigerte.
     
    „Ist das etwa Kate? Benjamin, bitte sag mir, dass das nicht Kate ist. Tu irgendetwas!“
    Bevor Bens Mutter noch mehr sagen konnte, stand Kate nun schon direkt vor uns, blickte auf Ben herunter, der mit einem Blick zurück starrte, als hätte er gerade den Weihnachtsmann höchstpersönlich gesehen. Kate lächelte. Ich musste zugeben, dass sie eine überaus attraktive Frau war. Ihr langes, dunkelbraunes Haar bildete einen glänzenden Fächer über ihren Schultern, ihre Augen waren dunkelbraun mit einem leichten Grünstich. Ihr dezentes Make up betonte ihren vollen Mund und ihre zarten Gesichtszüge optimal. Sie trug ein weißes, kurzes Sommerkleid, welches ihren gebräunten Teint hervorhob und dazu passende weiße Sandaletten. Ich wußte nicht, was ich in diesem Moment fühlte. Eifersucht oder einfach nur Gebanntheit durch ihr attraktives Auftreten.
     
    „Hallo, Ben. Lange nicht gesehen. Wie geht es dir?“ begann sie, als sei das hier nur eine normale, alltägliche Situation, in der sie zufällig einem alten Freund über den Weg gelaufen war. Ben antwortete nicht, er blickte sie nur verständnislos an. Kates Lächeln verschwan d. Ich blickte mich einen Moment lang um. Jeder der Gäste am Tisch sah nun Kate an. Die meisten hatten einen erwartungsvollen, neugierigen Gesichtsausdruck, warteten, was diese unbekannte Frau wohl als nächstes sagen würde. Ich musterte Bens Eltern. Martha hatte sich mit einem Arm an ihren Mann geklammert, sie saß steif wie ein Brett auf ihrem Stuhl und sah noch nervöser aus als ich. Sie hatte ihre Lippen geschürzt und feuchtete sie immer wieder mit der Zunge an, während ihre Augenbrauen gebannt zusammen gezogen waren. Bens Vater sah ernst aus, fast schon wütend.
     
    „Hör zu Ben, ich habe wirklich lange nachgedacht, ob ich wirklich heute auftauchen soll. Aber ich kenne deine Adresse in New York nicht. Ich habe mich allerdings daran erinnert, dass dein Vater dieses Wochenende Geburtstag hat und ich war fast sicher, dass ihr den Geburtstag hier verbringen würdet. Eine tolle Zeit hatten wir hier beim letzten Mal.“ Kate lächelte nun wieder, versuchte wohl noch immer, die Stimmung etwas aufzulockern. Und anscheinend war sie schon einmal hier gewesen, wahrscheinlich, als Ben und sie noch ein Paar waren. Ben räusperte sich.
     
    „Was willst du hier?“ fragte er leise.
     
    „Ich muss dir unbedingt etwas sagen, etwas, dass ich all die Jahre zurück gehalten habe. Ich kann das Geheimnis nicht mehr für mich behalten. Es geht um den Grund, warum ich damals einfach so verschwunden bin, ohne ein Wort.“ fuhr Kate fort.
     
    Hinter mir hörte ich einen Stuhl rücken. Bens Vater war aufgestanden und stellte sich nun direkt neben Kate, die ihn mit ihren Rehaugen verwirrt und unsicher anblickte. Irgendwie auch ängstlich, wie ich fand. Bens Vater lächelte und legte ihr väterlich einen Arm auf die Schulter.
     
    „Kate, meine Liebe, ich denke nicht, dass das hier angebracht ist. Heute ist mein Geburtstag und meine Gäste sind hier, um ein schönes Wochenende zu verbringen. Und ich glaube nicht, dass mein Sohn dich hier sehen will. Herzlichen Dank für deinen Besuch, aber ich bitte dich nun, mich zum Ausgang zu begleiten.“ sagte er höflich, aber bestimmt. Ich verstand gar nichts mehr. Was hatte diese Kate bloß verbrochen, dass Bens Eltern sie nicht einmal im Haus haben wollten? Mochten sie sie am Ende sogar weniger als mich? Bens Vater schob sie bereits langsam vom Tisch weg. Kate sah Ben verzweifelnd und flehend

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