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Die Verfuehrung einer Fremden

Die Verfuehrung einer Fremden

Titel: Die Verfuehrung einer Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Veel
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genau wie Ben. Unser Abschied am Sonntagabend war reich an Küssen und Umarmungen, bevor ich mich in die Metro nach Brooklyn setzte. Ben hatte mir angeboten, mir ein Taxi zu zahlen, aber ich lehnte ab. Trotz allem war ich immer noch ich, und das letzte, was ich wollte, war von einem Mann abhängig zu werden. Als ich gerade aus der Metro ausgestiegen war, erhielt ich eine Nachricht auf mein Handy. Als ich die Nachricht öffnete, blieb kurz mein Herz stehen. Die Nachricht war von Matt.

    „Hey, ich kann unser letztes Treffen einfach nicht vergessen. Du hättest nicht einfach weglaufen sollen. Wir müssen reden. Bist du morgen abend zuhause? Matt“

    Matt wollte reden. Mein Herz schlug mir nun bis zum Hals. Warum wollte er reden? Wollte er mich zurück? Wollte er mir wieder erklären, dass dieses Mädchen, Tilly, das ich mit ihm gesehen hatte, nur eine Freundin war? Was es auch war, meine Neugier siegte. Ich musste wissen, was er zu sagen hatte. Und so schrieb ich ihm zurück, dass er mich morgen abend um neun Uhr vor meiner Wohnung treffen solle.

    Ich ging mit gemischten Gefühlen ins Bett. Ich dachte an Ben, für den ich meine Gefühle nicht mehr verbergen konnte und von dem ich vor einigen Tagen niemals gedacht hätte, dass ich jemals irgendetwas für ihn empfinden könnte. Und ich dachte an Matt, der trotz allem noch in meinem Herzen war, ich aber nicht wußte, was genau ich nun für ihn empfand. Ich versuchte, die Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen, denn es war mittlerweile drei Uhr morgens und ich hatte noch immer kein Auge zugemacht. Ich rollte mich hin und her, bis ich vor Erschöpfung doch einschlief.

8.
    Montag Abend. Die Nervosität über den heutigen Abend hatte mich auf der Arbeit so unter Kontrolle gehabt, dass ich sogar zwei Gläser zerbrochen hatte, was sonst nie geschah. Ben hatte mich angerufen und gefragt, ob wir uns Montag abend sehen würden, doch ich hatte ihm mit der Ausrede, ich treffe eine Freundin, abgesagt.

    Um Punkt neun Uhr stand ich vor meiner Wohnung, nur wenige Sekunden später kam Matt um die Ecke, der auch immer pünktlich war. Es war ein sonniger Abend und so beschlossen wir, uns einfach auf die Treppen meiner Wohnung zu setzen. Matt war kein Mann des Smalltalks, worüber ich äußerst froh war, und so kam er direkt zur Sache.

    „Sarah, du hast die Situation letzten Freitag einfach komplett falsch verstanden. Ich weiß, du bist kein Idiot, daher werde ich dir die Wahrheit sagen. Tilly ist nicht einfach nur eine Freundin. Aber sie ist auch nicht meine Freundin oder jemand, für den ich etwas empfinde. Sie ist einfach ein Mädchen, das ich kennengelernt habe, mit der ich meine Zeit vetrieben hab. Aber mir ist einfach so klargeworden, wie sehr ich dich vermisse. Ich liebe dich, Sarah. Ich war ein Idiot, Schluss zu machen. Ich habe wohl irgendwelche Bindungsängste und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Aber was ich weiß, ist dass ich dich will.“

    Matt hielt inne und sah mich erwartend an. Ich starrte nur auf den Boden, mein Herz schien fast zu Explodieren, aber ich versuchte, nach außen hin ganz ruhig zu bleiben. Wie sehr hatte ich mir gewünscht gehabt, dass Matt genau das zu mir sagen würde. Naja, abgesehen davon, dass er etwas mit dieser Tilly gehabt hatte. Aber wie sehr hatte ich mir gewünscht, dass er mir seine Liebe gestehen und mich fragen würde, ob ich wieder mit ihm zusammen sein will. Jetzt in diesem Moment war es soweit, aber etwas in mir ließ es nicht zu, dass ich ihm um den Hals fiel, ihn küsste und nie wieder los ließ. Seit ich Ben kannte, hatte ich Gefühle erlebt, von denen ich vorher nicht einmal gehört hatte. Endlose Leidenschaft, Schmerz und vieles mehr. Ben hatte mir eine Welt eröffnet, von der ich nicht einmal wußte, dass sie existiere. So unterschiedlich er und ich auch waren, so sehr zogen wir uns gegenseitig an und so wenig konnte ich ihn aus meinen Gedanken löschen. Die Gefühle für Ben waren real und es war unmöglich für mich, sie jetzt zu verleugnen. Doch bevor ich Matt dies mitteilen würde, fragte ich ihn etwas anderes, was mir sofort in den Sinn gekommen war, als er von Tilly erzählt hatte.

    „Hast du Tilly kennengelernt, als wir noch zusammen waren?“ fragte ich tonlos.

    Nun war Matt derjenige, der auf den Boden sah. Nervös biss er sich auf die Unterlippe, worauf mir direkt klar wurde, dass mir seine Antwort nicht gefallen würde.

    „Ehrlich gesagt, ja. Ich habe sie bereits vor zwei Monaten kennengelernt, auf der

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