Die vergessene Frau
Danny war, und sie fragte sich unwillkürlich, wie sie sich mit all den anderen Mädchen messen sollte, wenn sie doch gar keine Ahnung hatte, was sie da tat. Und was würde er von ihrem Körper halten – der so dünn und eckig war, nicht weich und üppig wie der von Linda?
Ohne zu ahnen, was in Caras Kopf vorging, trat Danny an den Plattenspieler. Sie nutzte die Sekunden, in denen er ihr den Rücken zugekehrt hatte, um sich hastig auszuziehen und unter die Decke zu schlüpfen. Das Bett war frisch bezogen, und sie konnte den Blütenduft des Waschmittels riechen, als sie sich hinlegte.
Danny drehte sich um und sah, dass sie schon im Bett war. Offenbar begriff er in diesem Moment, dass sie Angst hatte, denn er kam zu ihr und setzte sich ans Bett.
»Ist alles in Ordnung?«
»Ich fürchte mich ein bisschen«, gab sie zu.
Als Danny sah, wie vertrauensvoll und gleichzeitig ängstlich sie zu ihm aufsah, merkte er, wie ihm das Herz weit wurde. Er hatte zwar schon viele Frauen gehabt, aber seine Mutter hatte recht: Cara war wirklich anders. Schon in ihren Kinderzeiten hatte sie etwas verbunden. Sie gehörte ihm, sie hatte schon immer ihm gehört, und dies war der Moment, in dem er sie endlich wirklich in Besitz nehmen konnte.
»Wir müssen das nicht tun«, sagte er.
Doch sie schüttelte den Kopf, wie er nicht anders erwartet hatte. »Nein. Ich will es tun.«
Seine dunklen Augen funkelten boshaft. »Bums sei Dank.« Er tat so, als würde er sich erleichtert über die Stirn wischen. »Keine Ahnung, was ich sonst damit gemacht hätte.«
Er nickte zu der Beule in seiner Hose hin. Cara lachte und wurde lockerer, ob Danny das nun beabsichtigt hatte oder nicht. Das hier war Danny, ihr Danny. Alles würde gut ausgehen.
Es war gut, dass er sie anfangs ganz langsam nahm und immer wieder abwartete, bis sie so weit war. Er zeigte nichts von der kaltschnäuzigen Gleichgültigkeit, die sie befürchtet hatte. Stattdessen war er liebevoll und zärtlich, so als würde er ahnen, wie viel ihr dieser Moment bedeutete, und als wollte er ihn zu etwas Besonderem machen. Diesen Danny kannten nur die wenigsten Menschen.
Lange lag er einfach auf der Decke, küsste sie, streichelte ihre nackten Schultern und wartete ab, bis sie bereit für den nächsten Schritt war. Schließlich war es Cara, die ungeduldig wurde, die mehr wollte, die ihn weiter trieb, indem sie mit den Fingern über die angespannten Muskeln in seinen Armen strich und die Decke zurückschlug, weil sie sich ihm näher fühlen wollte, nein, musste.
Trotzdem ließ sich Danny alle Zeit der Welt und tastete sich quälend langsam über ihren Körper vor; küssend und liebkosend, streichelnd und knabbernd, so als würde er ihre wachsende Ungeduld genießen. Sie streckte sich ihm entgegen, bog den Rücken durch und hob die Hüften an, als sein Mund über ihren flachen Bauch glitt; sie wand sich wie unter Qualen, als seine Finger auf ihrem Höschen zu liegen kamen und er sie absichtlich nur ganz leicht zu streicheln begann. Sie spürte, wie sie feucht wurde, wie die Begierde ihren Unterleib zum Brennen brachte.
»Bitte«, flehte sie und hob die Hüften an, damit Danny den weißen Baumwollstoff zur Seite schieben und mit dem Finger die Feuchtigkeit ertasten konnte.
Sie hatte sich schon so weit fallen lassen, dass sie unwillkürlich leise aufschrie, sobald er sie berührte, und ihre Nägel in seine Schultern bohrte, weil sie ein heißer, brutaler Orgasmus aufbäumen ließ. Sie war so in ihrer eigenen Lust gefangen, dass sie kaum einen Gedanken an Dannys verschwendet hatte. Aber jetzt bekam sie mit, wie er sich die Jeans und die Unterhose von den Schenkeln zerrte; wie rau und abgehackt sein Atem ging. Als sie sah, wie groß er war, spürte sie ein ängstliches Zucken, da sie nicht wusste, wie er in sie hineinpassen sollte. Doch es war zu spät, um einen Rückzieher zu machen. Immer noch bebend und außerstande, ein Wort zu sprechen, spürte sie, wie er ihre Schenkel spreizte und sie nahm.
Sie verzog kurz das Gesicht, und seine Augen weiteten sich erst überrascht und wurden dann weich, als er begriff, dass er ihr Erster war.
»Tue ich dir weh?«
Sie schüttelte den Kopf, auch wenn das gelogen war. Sie hätte alles für Danny getan. Als er sich in ihr zu bewegen begann, klammerte sie sich an ihm fest und wünschte sich, dass dieser Moment nie enden würde.
Hinterher schliefen sie erschöpft ein. Als Cara später aufwachte, war es draußen dunkel, und sie war allein. Sie brauchte
Weitere Kostenlose Bücher