Die vergessene Frau
im Wohnzimmer, durch die man über den frisch gemähten Rasen des Platzes schaute.
»Ach, ist das schön hier«, hauchte sie, den Blick auf die hohen Decken mit den feinen Stuckverzierungen, das frische Parkett und die magnolienweißen Wände gerichtet. »Und das ist wirklich deine Wohnung?«
Danny ließ seine Brust anschwellen und sonnte sich in ihrer Bewunderung. »Allerdings. Natürlich brauche ich noch ein paar Möbel …«
»Aber gerade das macht es ja so schön.« Sie breitete die Arme aus wie ein Flugzeug und drehte sich in dem riesigen Wohnraum um die eigene Achse. »Es ist so viel Platz!«
Ihre unverhohlene Begeisterung brachte ihn zum Lachen. »Es freut mich, dass du mit meiner Wahl einverstanden bist.«
Überglücklich, dass es der rauflustige Bengel von früher so weit gebracht hatte, schlang sie unvermittelt die Arme um seinen Hals. »Gut gemacht, Dan.« Der Stolz in ihrer Stimme war nicht zu überhören. »Du hast es wirklich geschafft, wie?«
Er schloss sie in die Arme. »O ja«, pflichtete er ihr bei, und diesmal klang seine Stimme kein bisschen angeberisch. »Wir haben uns beide ganz gut gemacht, wie?«
Einen Moment blieben sie so stehen, sie mit dem Kopf an seiner Brust, sodass sie sein Herz schlagen hörte. Erst in diesem Moment nahm sie ihn bewusst wahr: seine Hände an ihrer Taille; den warmen Männerkörper an ihrem. Sie wich ein paar Zentimeter zurück, nur so weit, dass sie in seiner Umarmung blieb, aber zu ihm aufsehen konnte. Sie wollte schon etwas sagen, ihm erklären, dass sie nun gehen müsse, doch in diesem Moment trafen sich ihre Blicke, und etwas veränderte sich zwischen ihnen.
»Ich sollte gehen«, flüsterte sie.
Aber Danny hielt sie nur noch fester. »Hey, nicht so schnell.« Er hob die Hand und strich eine rußschwarze Locke hinter ihr Ohr. »Du bist richtig schön geworden, weißt du das?«, fragte er zärtlich.
Cara merkte, wie ihr Herz schneller schlug und ihr Mund austrocknete. So lange hatte sie diesen Augenblick herbeigesehnt, und jetzt, wo er da war, hatte sie schreckliche Angst. »Dan …«, setzte sie warnend an und senkte den Blick.
»Pst. Genug geredet.«
Gehorsam klappte sie den Mund zu und blieb ganz ruhig stehen, während er eine Hand unter ihr Kinn schob und ihr Gesicht anhob, bis sie ihm in die Augen schauen musste; so nah, dass sie seinen heißen Atem auf dem Gesicht spürte und das Verlangen in seinen dunklen Augen sah. Dann senkte er den Kopf und küsste sie.
Unzählige Male hatte sie sich diesen Moment ausgemalt, immer wieder hatte sie die Szene in ihrem Kopf durchgespielt, bis sie schließlich Angst gehabt hatte, dass die Wirklichkeit ihrer Fantasie unmöglich gerecht werden könnte. Aber sie war besser als alles, was Cara sich erträumt hatte. Sein Kuss war anfangs zärtlich und süß, und seine Lippen lagen ganz leicht auf ihren, so als wollte er sie kosten, als wollte er feststellen, ob sie sich wehrte; dann schaltete etwas um, und plötzlich schoben sich seine Hände in ihr Haar und zogen sie näher heran, sein Mund bedrängte sie hungrig und gierig, um dann an ihren Hals weiterzuwandern, und gleich darauf spürte sie seine Zähne an ihrem Ohrläppchen, so als wollte er sie mit Haut und Haar verschlingen.
Cara hatte das Gefühl, ihr würde der Atem aus dem Leib gerissen. Sie war schon öfter geküsst worden, aber noch nie mit solchem Feuer. Es war, als hätte er etwas in ihr zum Leben erweckt, das sie dazu trieb, seinen Kuss zu erwidern, sich an ihn zu schmiegen, instinktiv auf ihn zu reagieren. Seine Hände strichen über ihren Körper, stahlen sich unter ihre Bluse und kamen auf ihrer nackten Haut zu liegen.
»O Gott.« Sie schnappte nach Luft, als seine Finger den Baumwollstoff und Draht ihres BHs ertastet hatten und unerwartete Schauer der Lust durch ihren Körper jagten.
Danny hörte sie flüstern und löste sich von ihr. »Komm, meine Süße«, meinte er rau.
Er nahm ihre Hand und führte sie ins Schlafzimmer. Benommen und geschwächt vor Lust folgte sie ihm.
Das Apartment war noch mehr oder weniger nackt, aber immerhin waren schon Bett und Matratze geliefert worden. Ohne eine weitere Sekunde zu vergeuden, streifte Danny sein Hemd ab und löste seinen Gürtel. Cara blieb, plötzlich verunsichert, stehen. Sie hatte noch kaum Erfahrungen gesammelt – sie hatte ein paar Männer geküsst und auf dem Rücksitz von Charlies Wagen mit ihm gefummelt, aber mehr war noch nicht passiert. Ihr war fast schmerzlich bewusst, wie viel erfahrener
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