Die vergessene Frau

das Tempo und spürte, wie sich der Druck gegen ihre Handfläche steigerte, bis er es kaum noch aushielt. Mit einem Grunzen packte er ihre Hüfte, zog sie an sich und versenkte sich ganz und gar in ihr.
    »Wie gefällt dir das, Schlampe?«, wollte er wissen, während er sie rücksichtslos nahm und sie mit jedem Stoß auf dem Schminktisch zurückschob, bis ihr nacktes Rückgrat gegen den kalten, harten Spiegel stieß. »Gefällt es dir, meinen Schwanz zu spüren?«
    Normalerweise konnte sie es nicht leiden, wenn er so grob wurde, heute war sie jedoch zu fixiert auf ihre eigene Lust, um das noch mitzubekommen, und ließ ihre Hand wie besessen zwischen ihre Beine gleiten, während er immer weiter in sie stieß.
    Sie kamen gleichzeitig. Cara spürte, wie der Orgasmus durch ihren Unterleib pulsierte, und Sekunden darauf stöhnte Danny dumpf auf.
    Einen Moment verharrten sie in dieser Stellung, aneinandergeklammert, schwer keuchend, ihre Schenkel um seine Taille geschlungen, seinen Kopf auf ihrem Scheitel, bis sie wieder zu Atem gekommen waren. Irgendwann hörte Cara zu beben auf, legte die Arme um Dannys Hals und schmiegte sich an ihn. Diese Momente fand sie immer am schönsten – direkt nach dem Sex fühlte sie sich Danny besonders nah. Sie wollte schon vorschlagen, gemeinsam ins Bett zu gehen und ein wenig zu kuscheln, aber bevor sie einen Ton sagen konnte, löste sich Danny von ihr. Seine dunklen Augen sahen sie bewundernd an, und sie merkte, wie sie stolz wurde. Er schob ihr das feuchte Haar aus der Stirn und meinte anerkennend: »Das war richtig heiß.«
    Cara sonnte sich in seinem Lob. »Fand ich auch.«
    Er kniff ihr liebevoll in die Wange. »Irgendwann wird mir ein Kerl für all das dankbar sein.«
    Die Worte trafen sie wie ein Magenschwinger.
    »Dan!«, protestierte sie und schubste ihn weg. Sofort traten ihr die Tränen in die Augen. Sie fand es schrecklich, wenn er das tat – wenn er andeutete, dass sie sich mit anderen treffen könnten. So wie sie es sah, waren sie füreinander bestimmt. »Was soll das denn heißen?«
    Er lachte, als er ihre Reaktion sah. »Nichts, Süße«, meinte er wegwerfend. Dann hob er seine Jeans vom Boden auf und begann sie anzuziehen.
    Cara biss sich auf die bebende Unterlippe. »Für mich hat sich das nicht nach nichts angehört.«
    Danny seufzte gereizt. Wenn er etwas hasste, dann von einer Frau emotional erpresst zu werden. »Mein Gott, kein Grund, gleich an die Decke zu gehen. Ich wollte dich nur aufziehen.«
    Cara wusste, dass sie seine Geduld strapazierte, und rang sich ein Lächeln ab. »Klar, entschuldige. Ich habe überreagiert.«
    Doch der Augenblick hatte seinen Glanz verloren.
    »Tut mir leid!«
    Ronan blickte von seinem Schreibtisch auf und sah Cara vorbeihasten. Er tippte vielsagend auf seine Rolex, und sie hauchte ihm eine weitere stumme Entschuldigung zu. Es war der dritte Abend in dieser Woche, an dem sie zu spät kam, und der Clubmanager wusste, dass er sie sich eigentlich zur Brust nehmen sollte. Falls ein anderes Mädchen so etwas gewagt hätte, hätte er es längst vor die Tür gestellt. Aber er hatte schon immer eine gewisse Schwäche für Cara gehabt. Vielleicht weil er wusste, dass sie im Grunde ihres Herzens ein anständiger Mensch war; ein paar von den Hostessen versuchten ihn für dumm zu verkaufen und kamen ständig zu spät, doch zu denen gehörte sie nicht. Im Gegenteil, Cara war eine Musterangestellte gewesen – bis sie sich mit Danny Connolly eingelassen hatte.
    Ronan gefiel es gar nicht, wie Danny sie veränderte. Der Typ war ein Parasit, und er würde sich alles nehmen, was er in die Finger bekam, um dann urplötzlich zu verschwinden, davon war Ronan überzeugt. Allerdings war ihm auch klar, dass es zwecklos war, Cara darauf anzusprechen – sie war so verliebt, dass sie nichts hören wollte. Er hoffte nur, dass er sich täuschte und Danny tatsächlich wusste, wie glücklich er sich schätzen konnte, Cara an seiner Seite zu haben.
    Froh, einer Strafpredigt entgangen zu sein, platzte Cara durch die Tür zur Umkleide. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass Ronan sie diesmal in sein Büro zitieren würde, doch er hatte ihr die Unpünktlichkeit ein weiteres Mal verziehen. Aber auch wenn der Clubmanager nachsichtig mit Cara umging, waren ihre Kolleginnen weniger großherzig. Sobald sie in die Umkleide trat, spürte sie die scharfen Blicke der anderen Mädchen.
    »Schon wieder zu spät?«, bemerkte Mel.
    Cara wusste, dass die anderen Mädchen sie