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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Luft. Jemand hielt ihn, doch er sah nichts außer einem Schatten. Er rutschte aus den Händen, ging wieder unter und bekam Wasser in die Lunge.
    Die Hände packten erneut zu, bekamen einen Fuß, dann die Beine zu fassen, griffen ihm unter die Arme und zogen ihn unnachgiebig aus dem Strom. Er spürte Regen im Gesicht, der ihm den Schlamm aus den Augen wusch. Es war Aclla, die ihn festhielt und an ihren Brustpanzer drückte, als ginge es um ihr Leben. Er konnte das Spiel ihrer Muskeln spüren.
    Sontane hielt ihn von hinten um die Taille gepackt und wurde wiederum von vier Kameradinnen gehalten, die hinter ihr eine Kette gebildet hatten, um Wilson aus dem braunen, wirbelnden Wasser zu ziehen.
    Vorsichtig legten sie ihn auf das nasse Kopfsteinpflaster einer Seitengasse. Wilson hustete unkontrolliert. Wohin er blickte, sah er Kriegerinnen in nassen Ponchos mit gespanntem Bogen, die aufpassten, ob sich jemand näherte.
    Er versuchte, den Hustendrang zu unterdrücken, während zwei Frauen hinter ihm knieten und auf die Ketten seiner Handschellen einschlugen. Es knackte zweimal deutlich, dann war er frei. Er rieb sich die Handgelenke und kam langsam vom Boden hoch, den Kopf in den Nacken gelegt, sodass ihm der Regen ins Gesicht schlug. Er ließ sich den Mund ausspülen und wischte sich den Schlamm aus den Augen und Haaren. Sein Hemd war zerrissen. Er riss es sich vom Körper und warf es weg. Alle Muskeln angespannt, stieß er einen lauten Schrei aus, der von den Hauswänden unheildrohend widerhallte.
    Schwer atmend und von Adrenalin überschwemmt sah er Aclla an.
    »Ich habe immer geglaubt, dass du zurückkehrst«, sagte sie.
    »Wo ist der Bischof?«, fragte Wilson.
    »In der Kathedrale, mit Hiram Bingham und Hauptmann Gonzales.«
    »Wir müssen sie angreifen«, sagte Wilson. Er wischte sich den Schlamm von der Brust. Seine Schusswunde war inzwischen vollständig verheilt.
    »Meine Kriegerinnen sind bereit. Aber kannst du den Inka-Würfel aufspüren?«
    »Der Geist dieser Frau, von der ich erzählt habe, ist hier«, sagte er. »Ich werde sie in der Kathedrale treffen. Der Inka-Würfel wird wahrscheinlich dort sein.«
    »Der Kristallbehälter ist eingetroffen.« Aclla deutete auf Sepla, die einen Ledertornister vor der Brust trug.
    »Wenn wir angreifen, werden viele von euch umkommen«, sagte Wilson und schaute Sontane und die übrigen Kriegerinnen an. »Die Soldaten haben Schusswaffen und werden vom Geist Pizarros gelenkt.«
    »Also ist es Pizarros Geist, der sich der Kräfte des Würfels bedient?«
    Wilson nickte. »Und eure Rüstung hält keine Kugeln ab.«
    »Pizarro ist ein würdiger Gegner«, sagte Aclla, als kenne sie seinen Ruf genau. »Und wir sind die Jungfrauen der Sonne. Für uns ist es ehrenvoll, im Kampf zu fallen. Wir sind unser ganzes Leben lang dafür erzogen und ausgebildet worden. Wenn wir nicht erfolgreich sind, gibt es kein Morgen. Das ist die Gelegenheit, unsere Bestimmung zu erfüllen und dem Vertrauen gerecht zu werden, das Mama Ocllo und die Mamaconas in uns gesetzt haben.« Mit regennassem Gesicht fuhr sie fort. »Wir haben viel miteinander erlebt, Wilson Dowling. Es wird uns eine Ehre sein, mit dir in den Kampf zu ziehen.«
    »Dann sind wir bereit.« Wilson nickte.
    Aclla machte eine knappe Handbewegung, und die Amazonen schwärmten aus. Ihre schwarzen Ponchos flatterten hinter ihnen wie Fledermausflügel. Aclla deutete mit dem Bogen in die Richtung, die sie nehmen mussten. »Dort entlang führt der kürzeste Weg zur Kathedrale.« Sie rannte neben Wilson her und gab ihm ein Schwert, damit er es sich um den Oberschenkel schnallte. »Wenn wir angreifen und der Regen auch nur einen Moment lang aussetzt, werden wir entdeckt.«
    »Es hört aber nicht auf zu regnen«, sagte Wilson. »Das Unwetter wird noch schlimmer werden.«

56.
    C USCO , P ERU K ATHEDRALE O RTSZEIT : 18.44 U HR 24. J ANUAR 1908
    Helena sah den Bischof in die Kirche gehen. Gonzales führte Bingham vor sich her. Sie rannte auf die große Doppeltür zu, um hinter ihm hineinzuhuschen, und merkte im letzten Moment, dass die Tür in der Gegenwart verschlossen war. Vergeblich zog sie an den Türringen, doch es war zugesperrt. Dann schlug sie mit der Faust gegen das dicke Zedernholz, damit jemand von innen öffnete.
    Chad und Hanna drückten sich neben ihr unter dem Steinbogen an die Mauer, um dem Regen zu entgehen. Der Wind war stürmisch und der Himmel schwarz, sodass ihre Sicht stark beeinträchtigt war.
    »Dieses Wetter ist unglaublich«,

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