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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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meinte Hanna. »So was hab ich noch nicht erlebt.«
    Chad war klitschnass. »Als ich dich mit gezogener Waffe durch die Hotelrezeption rennen sah, dachte ich, jemand wollte dich umbringen. Ich hätte beinahe den Portier erschossen.« Sie grinste. »Du hättest sein Gesicht sehen sollen.«
    »Das kommt alles in meine Autobiografie.« Hanna zwinkerte ihr zu.
    Helena hämmerte mit beiden Fäusten gegen die Kirchentür.
    »Ich weiß ja nicht, was mit ihr los ist«, fügte Hanna hinzu. »Aber sie hat Biss, das muss ich ihr lassen.«
    »He, Sie beide«, unterbrach Helena. »Seien Sie still, und helfen Sie mir, einen Weg in die Kirche zu finden! Und ich bin nicht verrückt ... aber das brauchen Sie mir nicht zu glauben. Sie müssen nur einen Weg in eine der drei Kirchen finden. Die Gebäude sind durch eine große Halle miteinander verbunden.«
    Chad und Hanna wechselten einen Blick.
    »Gehen Sie da entlang«, drängte Chad. »Wir gehen da herum. Wenn Sie eine offene Tür finden, kommen Sie zurück und holen uns. Klar?«
    Hanna nickte und rannte zur Sagrada Familia. Chad und Helena liefen zur El-Triunfo-Kirche.
    Unterwegs dachte Helena voller Unruhe, dass Wilson längst in dem reißenden Strom mit all seinem Unrat ertrunken sein könnte. Wilson ging immer große Risiken ein und verließ sich auf seine ungewöhnlichen Fähigkeiten, das wusste sie. Eines Tages würde er es zu weit treiben und dabei umkommen.
    Helena schaute wieder in die Vergangenheit und konnte die peruanischen Soldaten ausmachen, die in nördlicher Richtung vom Platz wegliefen. Die Überschwemmung auf der Plaza de Armas hatte die Kathedrale von der Kaserne abgeschnitten, und die Soldaten mussten einen Umweg gehen, um auf die andere Seite zu gelangen. Dutzende von ihnen waren bereits rings um die Kathedrale hinter den Sandsäcken feuerbereit und mit aufgepflanztem Bajonett in Stellung gegangen.
    Wilson gegen eine ganze Armee, dachte Helena. Du meine Güte!
    Wieder schaute sie sich suchend um, blickte in Gassen und Hauseingänge und hoffte beklommen, Wilson aus dem Schatten treten zu sehen. Doch es schien undenkbar, dass er bei so vielen Soldaten in die Nähe der Kirche gelangen könnte.
    Und wenn der Inka-Würfel nun gar nicht hier ist?, dachte sie.
    Chad probierte es an den ersten drei Eingängen der El-Triunfo-Kirche. Sie drückte die großen Klinken und schlug dann mit dem Pistolengriff kräftig gegen das Holz. Nach kurzem Warten ging sie zum nächsten Eingang. Alle Türen waren verschlossen, und Helena, Chad und Hanna gingen weiter zur Südseite der Kirche. Dort strömte das Wasser an der Kirchenmauer vorbei. Wo eine Kopfsteinpflasterstraße gewesen war, floss jetzt ein schmutziger Strom wie auf der Plaza de Armas.
    Chad schlug mit der Faust gegen eine Tür, die vermutlich den Geistlichen vorbehalten war.
    »Schießen Sie auf das Schloss!«, verlangte Helena.
    Chad wirkte entsetzt. »Also, ich bin ja nicht religiös, aber das halte ich für keine gute Idee.«
    Helena schob sie beiseite, zielte mit Don Eravistos Colt und drückte ab. Der Schuss hallte durch den Regen. Helena besah sich das Türblech, das nur eingedellt war. Aus Angst vor Querschlägern ging sie einen Schritt zurück und schoss dreimal schnell hintereinander.
    Das Schloss war demoliert und offen.
    »Egal was passiert, lassen Sie niemanden in meine Nähe«, sagte Helena. »Mir ist egal, wenn die Polizei aufkreuzt. Sorgen Sie dafür, dass ich Handlungsfreiheit habe.«
    Dann trat Helena gegen die Tür und betrat die stille Kirche.

57.
    C USCO , P ERU P LAZA DE A RMAS O RTSZEIT : 18.55 U HR 24. J ANUAR 1908
    Wilson hatte darauf bestanden, den Platz als Erster zu betreten. Die Sonnenjungfrauen sollten ihm von den umliegenden Dächern Feuerschutz geben und dann zu ihm stoßen, um an seiner Seite zu kämpfen. Aclla war sehr besorgt, dass es ihnen vielleicht nicht gelingen würde, in die Kathedrale vorzudringen. Die drei Kirchen waren wie eine Festung erbaut und die Holzportale dreißig Zentimeter dick. Die Außenmauern waren zu hoch, als dass sie unbemerkt an ihnen heraufklettern konnten. Die bunten Fenster und die Seitentüren für die Geistlichen waren mit Brettern vernagelt und mit Sandsäcken geschützt. Blieb nur das Hauptportal der Kathedrale. Und es sah aus, als könnte nicht einmal Wilson mit seinen außerordentlichen Kräften dieses aufbrechen.
    Als Wilson Aclla eröffnete, dass er die übel zugerichtete Leiche ihrer Schwester Vivane im Verlies des Klosters gesehen hatte, erwartete er

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