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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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das Gleichgewicht der Erde und die Götter, die sie beherrschen. Du irrst dich, wenn du ihm traust! Du hast dich von Anfang an geirrt. Wir hätten ihn gleich töten sollen.«
    »Und wie erklärst du die Ankunft des Kondors? Das passiert in tausend Jahren keine zwei Mal. Apu will ihn schützen.«
    »Ich habe dafür keine Erklärung. Aber wenn Apu stark wäre, hätte sie den Diebstahl verhindert. Der Kondor ist nur ein Symbol des Schutzes, mehr nicht. Der tatsächliche Schutz der heiligen Stadt wird durch uns gewährleistet ... und durch unser Handeln.«
    »Darin haben wir bereits versagt!«
    »Es ist deine leibliche Schwester, die versagt hat!«, fauchte Sontane. »Ihre Schwäche für Männer ist die Ursache für alles, was passiert ist. Und ich befürchte, dass diese Schwäche auch in dir steckt.«
    Aclla spannte die Muskeln an. Sie wollte ihr Schwert ziehen und ihre Gefährtin in der Mitte durchhauen. »Ich bewundere ihn, das leugne ich nicht. Aber mein Beweggrund ist rein und war es von Anfang an. Ich suche den goldenen Würfel und werde alles tun, was in meiner Macht steht, um ihn wiederzubeschaffen. Dieser Mann, Wilson Dowling, besitzt Wissen und Stärke, die wir für uns nutzen können. Darum geht es mir und um nichts anderes.«
    »Wir haben uns genähert, weil er durch etwas abgelenkt war«, unterbrach Orelle den Wortwechsel. Sie zeigte zur aufgebrochenen Tempelkammer. »Ich habe es an seinem Blick gesehen. Er starrte dorthin und konnte sich nicht von dem Anblick losreißen.«
    »Er starrte in die Kammer?«
    »Er hat darin etwas beobachtet«, fügte Ilna hinzu. »Er sah etwas, was unsere Augen nicht wahrnehmen konnten.«
    Aclla lief auf den Eingang zu und sprang dabei über den Granitbrocken, ihre drei Kriegerinnen folgten ihr auf dem Fuß. Vorsichtig betrat Aclla die Kammer und schaute sich um. »Der faulige Gestank des Würfels ist noch da«, stellte sie angewidert fest. Sie streckte die Hand nach den Stufen aus und zog sie hastig wieder zurück. »Was kann er gesehen haben?«
    »Er starrte genau auf diese Stelle«, sagte Ilna.
    »Mit ganzer Aufmerksamkeit«, versicherte Orelle.
    »Was war es?«, fragte Aclla. »Hier ist nichts.«
    »Wir wollten deinen Befehl nicht missachten«, sagte Sontane. »Dieser Mann hat eine Verbindung mit dieser Kammer – mit irgendeinem unseligen Geist. Darum ist er geflohen und nicht unseretwegen.«
    Aclla trat wieder ins Freie und atmete die frische Luft ein. »Er hat nicht nur die Stärke und Schnelligkeit eines Pumas ... er scheint auch Verbindung zur Unterwelt zu haben. Er ist entweder ein mächtiger Verbündeter oder ein gefährlicher Widersacher.« Aclla schaute zu den Bergen im Osten. »Wir müssen die drei Mamaconas um Rat bitten.« Sie drehte sich zu Orelle und Ilna um. »Ihr bringt Bingham ins Wächterhaus und lasst ihn dort liegen, geknebelt und gefesselt.«
    »Wir sollten ihn mitnehmen«, sagte Sontane.
    »So kommen wir nicht schnell genug voran«, erwiderte Aclla.
    »Dann sollten wir ihn töten.«
    Aclla schüttelte den Kopf. »Du hast gehört, was Wilson Dowling gesagt hat. Er war mehr um Hiram Bingham besorgt als um sich selbst. Er glaubt, dass der Hagere mit dem Schicksal dieses Ortes verbunden ist.«
    »Wir sollten ihn trotzdem töten.«
    »Wenn er am Leben ist, wird Wilson Dowling gezwungen sein, für ihn zu sorgen wie in den vergangenen drei Tagen.«
    »Dann bring ihm eine Wunde bei. Am Bein vielleicht. Eine, die wieder heilt.«
    »Ihr fügt ihm keinen Schaden zu. Das ist ein Befehl.«
    »Ich bin mit deiner Taktik nicht einverstanden«, sagte Sontane. »Du wählst den Rückzug, obwohl wir einen Eindringling zum Schweigen bringen könnten, der sonst hundert anderen verrät, wo Vilcabamba liegt.«
    »Wenn wir Hiram Bingham etwas tun, wird Wilson Dowling uns mit seiner Rache verfolgen. Du hast gesehen, wozu er fähig ist – das Wagnis dürfen wir nicht eingehen. Die Mamaconas werden entscheiden, ob wir richtig gehandelt haben oder nicht. Es sind zwei Tage bis nach Pitcos, und so schnell, wie wir sind, können wir in einem Tag da sein. Aber wir müssen uns beeilen: Die Flüsse sind angeschwollen, und es wird bald wieder regnen.« Aclla drehte sich um und schaute zum Westhimmel.
    »Orelle, Ilna, bringt Hiram Bingham zum Wächterhaus. Er darf nicht verletzt werden.« Rasch hob sie Wilsons Hut auf, faltete ihn zusammen und steckte ihn in ihren Brustpanzer. »Wir treffen uns oben auf dem Pfad.« Aclla warf noch einen Blick zur Öffnung der Tempelkammer und bekam eine

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