Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
Vom Netzwerk:
Sie vielleicht tot sind.« Bingham klang nun schon etwas besser. »Mir sind Käfer übers Gesicht gekrabbelt, Wilson! Käfer!« Er kratzte sich und schaute suchend auf den Boden. »Ich bekam schon Krämpfe in den Armen und Beinen. Ich lag da und dachte: Jetzt ist es aus mit Ruhm und Reichtum. Mit dem Gesicht im Dreck werde ich sterben ... während die Käfer über mich krabbeln. Wie konnten Sie mich hier so lange mit den Käfern allein lassen?«
    »Sie sind am Leben, das ist das Wichtigste«, entgegnete Wilson.
    »Es war eine schreckliche Tortur.«
    »Warten Sie hier.«
    Bingham spuckte Wasser. »Lassen Sie mich nicht schon wieder allein! Es ist stockdunkel! Und was, wenn diese schrecklichen Frauen zurückkommen, um mich zu holen ... oder Schlimmeres?« Bingham wollte aufstehen, war aber zu weich in den Knien.
    »Sie haben die Ruinenstadt verlassen.« Wilson spähte in die Dunkelheit hinaus. »Und sie haben Sie nicht getötet, was eine Riesenüberraschung ist.«
    »Ach, wie reizend! Sie dachten, die bringen mich um?«
    »Vermutlich wollten diese Kriegerinnen mich dann doch nicht verärgern.«
    »Da bin ich aber froh!«
    »So ist er immer«, sagte Wilson über die Schulter hinweg zu Helena. »Äußerst betreuungsintensiv.«
    »Mit wem reden Sie?«, fragte Bingham.
    »Er ist hier sicher«, fuhr Wilson fort. »Lass uns wieder hinuntergehen, damit wir uns weiter unterhalten können.«
    »Was reden Sie da?«, schrie Bingham und starrte verwirrt ins Dunkel, um etwas zu erkennen. »Ist jemand bei Ihnen?«
    »Warten Sie hier, Hiram.«
    »Sie haben den Verstand verloren, Wilson!« Er kam auf die Knie und starrte um sich herum auf den Boden. »Was soll ich gegen die verdammten Käfer machen?«, schrie er.
    Wilson lief die überwucherten Terrassen hinunter, um Bäume und Bambusstauden herum zum Sonnentempel. Schnaufend übersprang er die letzten Stufen und ging auf die Öffnung am Fuß der Mauer zu. Augenblicke später erschien der milchige Fleck und wuchs auf Menschengröße an, dann kam Helena zum Vorschein, die die Hand auf die Stufe gedrückt hielt.
    »Wir sind genau einhundertsechs Jahre voneinander entfernt«, stellte Wilson fest. »Auf den Tag genau.«
    »Das Datum ist entscheidend.« Helena nickte. »Ich war gestern schon hier und den Tag davor auch und habe dich nicht gesehen.« Sie schaute zum Himmel hinauf. »Das Wetter ist gleich, egal ob in meiner oder in deiner Zeit. Es hat furchtbar geregnet, die Flüsse sind über die Ufer getreten und die Straßen blockiert.«
    Wilson trat mit ausgestreckter Hand auf sie zu. Sie sah so wirklich aus. Doch wie erwartet, fasste er durch sie hindurch. Helena griff ebenfalls nach ihm, und es erging ihr ebenso.
    »Wie ist das möglich?«, fragte sie.
    Wilson zeigte auf die Granitstufen. »Das kommt durch das Ding, das dort lag, wo du die Hand hast.«
    »Durch den Inka-Würfel. Ich habe dich mit Bingham und mit den Kriegerinnen darüber reden hören.«
    »Es muss die Energie des Würfels sein, die die Verbindung zwischen uns begünstigt.« Er trat näher. »Weißt du noch, wie ich dir mal von der Entstehung des Universums erzählt habe? Vom Urknall, als alles begann? Damals spannte sich ein Netz aus mächtigen Energiefilamenten, sogenannte kosmische Strings, über das All. Und durch diese existiert die Dimension der Zeit.«
    »Ich weiß noch alles, was du gesagt hast.«
    »Einer dieser Strings endet in dem Inka-Würfel. Es heißt, der erste Herrscher der Inkas, Manco Cápac, sei mit einem goldenen Stab in der Hand aus dem Titicacasee aufgestiegen. Seine Frau Mama Ocllo hielt den goldenen Würfel in der Hand. Diese beiden Dinge enthielten jeweils den Endpunkt eines kosmischen Strings. Als der goldene Stab unerwartet vernichtet wurde, wurde der Würfel allmächtig. Das nehme ich zumindest an.«
    »Er fing an, von Menschen Besitz zu ergreifen«, sagte Helena.
    Wilson nickte. »Gemäß der Prophezeiung musste der Inka-Würfel für immer weggesperrt werden, weil er sonst die Menschheit vernichten würde – auf welche Weise auch immer. Mitte des 15. Jahrhunderts ließ König Pachacuti diese Festung bauen, auf dem vielleicht unzugänglichsten Bergkamm Südamerikas. In dieser Tempelkammer, umgeben von Energiekristallen, wurde der Würfel eingemauert. Dort lag er, bis diese beiden ahnungslosen Männer«, er zeigte auf die Namen an den Stufen, »ihn auf die Welt losließen.«
    »Hast du eine Ahnung, wo er jetzt ist?«
    »Ich vermute, in Cusco. Auf jeden Fall war er zu einem bestimmten

Weitere Kostenlose Bücher