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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Verhalten nach. Sie war sich völlig im Klaren, dass sie den Beamten mehr hätte erzählen müssen, aber gegen Wünnenberg und seinen argwöhnischen Reaktionen hatte sie sofort ein Widerwille gepackt, den sie nicht hatte unterdrücken können.
     
    Während Wünnenberg und Stellfeldt im Aufzug nach oben fuhren, legte Wünnenberg dar, warum er Frau Rhoms Verhalten äußerst verdächtig fand.
    Stellfeldt versuchte ihn zu bremsen: »Jetzt schalt mal wieder einen Gang runter, Ralph. Nur weil sie diese unglückliche Bemerkung gemacht hat, heißt das noch lange nicht, dass sie etwas mit der Sache zu tun hat. Wenn sie es war, hätte sie doch sicher nicht gerade die Formulierung verwendet. Außerdem können wir ihr Alibi nicht einfach so übergehen, solange wir es nicht überprüft haben.«
    »Ich hatte eher den Eindruck, dass sie der Typ ist, der die Flucht nach vorn antritt. Schau doch nur, das ganze Haus weiß, wie schlecht sie sich mit Siebert verstanden hat. Gerade weil sie weiß, was wir von den Leuten im Haus erfahren werden, geht sie in die Offensive«, bekräftigte Wünnenberg seine Meinung.
    »Jetzt hören wir mal, was uns die Damen im Dachgeschoss erzählen können«, versuchte Stellfeldt das Thema zu beenden. »Welche zuerst?«
    Die Frage beantwortete sich indes von allein, da plötzlich die Tür der linken Wohnung geöffnet wurde. Vor ihnen stand eine Frau mit kurzen blonden Haaren. Sie trug einen knallgelben Regenmantel und hielt einen Einkaufskorb in der Hand. Erschreckt zuckte sie zurück, als sie die beiden Männer unmittelbar vor sich stehen sah.
    »Frau Jakobi?«, fragte Stellfeldt, mit einem Blick auf das Klingelschild.
    »Sind Sie von der Kripo?«
    Stellfeld nickte. »Können wir mit Ihnen sprechen?« Als sie zögerte, fügte er hinzu: »Es wird nicht lange dauern. Sie würden uns sehr entgegenkommen.«
    »Gut, dann kommen Sie«, murmelte die Frau und trat von der Tür zurück.
    Als Stellfeldt ihr seinen Dienstausweis zeigen wollte, winkte sie ab.
    »Das glaube ich Ihnen auch so.« Frau Jakobi zog ihren Regenmantel aus und warf ihn nachlässig über einen Stuhl, dann führte sie die beiden Beamten zu zwei Sofas.
    Sobald man ihre Wohnung betreten hatte, stand man in einem großen Raum, der die gesamte Wohnung zu umfassen schien. In der Mitte gab es eine schmale Wendeltreppe, über die man das darüber liegende Geschoss erreichte. Interessiert sah sich Stellfeldt um, nachdem er platzgenommen hatte. Die Wände waren voller Bilder. Manche waren gegenständlich, andere abstrakt. In allen Gemälden erkannte er, dass sie mit den gleichen Farben und immer wiederkehrenden Formen gemalt waren. Genau solche Bilder hatte er auch schon im ganzen Haus auf den Treppenabsätzen der jeweiligen Stockwerke gesehen.
    »Ich bin Künstlerin«, erklärte Carina Jakobi, die seinem Blick gefolgt war. »Das sind alles Arbeiten von mir, aber deswegen sind Sie ja nicht hier.«
    »Sie wissen schon, warum wir kommen?«, hakte Stellfeldt nach.
    »Ja. Ich habe heute Morgen Monika Schwartz getroffen. Sie hat mir erzählt, dass Peter in der Nacht im Treppenhaus schwer gestürzt ist.«
    »Das ist nicht ganz richtig. Es war kein einfacher Sturz, sondern ein Tötungsdelikt.«
    Frau Jakobi errötete heftig.
    »Sie sind überrascht?«
    »Ja, natürlich.«
    »Aber vorher, als Sie erfahren haben, dass Herr Siebert gestorben ist, waren Sie es nicht?«
    »Peter hat oft heftig getrunken. Ich dachte, er wäre im Suff die Stufen hinuntergefallen.«
    »Waren Sie heute Nacht hier in Ihrer Wohnung?«
    »Ich war gestern Abend im Theater und bin ungefähr um elf nach Hause gekommen.«
    »Haben Sie den Aufzug oder die Treppe genommen?«, fragte Stellfeldt sofort nach, da er hoffte, sie könnte ihm vielleicht etwas über den Zustand der Treppe sagen. Er wurde jedoch enttäuscht.
    »Ich fahre immer mit dem Aufzug.«
    »Haben Sie in der Nacht irgendwelche Geräusche gehört? Hat vielleicht jemand bei Ihnen geklingelt?«
    »Nein. Ich schlafe oben.« Sie wies mit der Hand zum Dachboden. »Da hört man nichts von dem, was hier im Haus passiert.«
    »Können Sie sich vorstellen, dass Herr Siebert Feinde hatte?«
    »Muss er ja wohl, wenn ihn jemand umgebracht hat.« Als sie den genervten Gesichtsausdruck des Ermittlers sah, fügte sie hinzu, »Ich habe über eine solche Frage noch nie nachgedacht, aber wenn einer meiner Nachbarn Feinde hat, dann Peter. Er hatte einen Hang, sich im Handumdrehen unbeliebt zu machen.«
    »Können Sie das etwas genauer

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