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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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darauf geachtet.«
    »Zu euch kommt ein Putzmann?«, fragte Stellfeldt.
    »Nicht zu uns. Der übernimmt die Hausordnung im ganzen Haus.«
    »Weißt du, wo die Putzsachen aufbewahrt werden?«
    Wieder schüttelte Dominik den Kopf »Keine Ahnung, da müssen Sie mit meiner Mutter reden.«
    »Ja, das werden wir wohl müssen«, sagte Wünnenberg im Aufstehen. »Danke für deine Geduld. Wir gehen dann mal ein Stockwerk höher zu euren Nachbarn.«
    »Das können Sie sich sparen. Die leben in Frankreich und nutzen die Wohnung nur als Feriendomizil.«
     
    Obwohl Dominik sie vorgewarnt hatte, gingen die zwei Beamten in den vierten Stock hinauf und klingelten. Wie abzusehen war, rührte sich jedoch nichts. Stellfeldt wollte gerade weiter ins Dachgeschoss hinaufsteigen, als Wünnenberg aus einem Impuls heraus vorschlug, sich im Keller umzuschauen, bevor sie mit den nächsten zwei Bewohnerinnen weitermachten.
    Während die Ermittler die letzten Stufen der Treppe hinunterliefen und sich der Kellertür näherten, bemerkten sie, dass sie nur angelehnt war und Licht brannte. Ein leises Rumoren brachte sie zum Stehen.
    »Scheint, als kämen wir gerade richtig«, raunte Stellfeldt Wünnenberg zu, bevor sie leise die Stufen hinabschlichen. Unten angekommen spähten sie um die Ecke und sahen am Ende des Gangs einen erleuchteten Raum. Das plötzliche Piepsen eines Handys ließ sie innehalten und gebannt lauschen. Einen Augenblick später erscholl Christine Murs Stimme. Sobald sie ihr Gespräch beendet hatte, liefen die beiden Ermittler bemüht geräuschvoll weiter, damit die Kollegin ihr Kommen hörte.
    »Na, was macht ihr denn hier?«, fragte Mur überrascht.
    »Wir hatten offensichtlich dieselbe Idee wie du«, erwiderte Stellfeldt mit einem Grinsen. »Dominik Schwartz hat erwähnt, dass es hier einen Putzmann gibt, der immer Montagnachmittags die Hausordnung erledigt. Leider konnten wir Frau Schwartz nicht danach fragen, wo er seine Sachen aufbewahrt, weil sie mit ihrem Mann übers Wochenende weggefahren ist. Also haben wir uns gedacht, wir könnten uns genauso gut selbst mal im Keller umschauen.«
    »Hast du etwas Brauchbares gefunden?«, wollte Wünnenberg wissen.
    »Hier stehen zwar einige Putzmittel auf dem Regal, falls du aber wissen willst, ob auch Schmierseife darunter ist, muss ich dich leider enttäuschen. Trotzdem habe ich vorsorglich alle Reiniger eingepackt.«
    Alle drei drehten sich um, als sie Schritte hörten. Eine Frau Anfang bis Mitte dreißig erschien in der Tür und sah sie mit gerunzelter Stirn an. Die Hände hatte sie in die Hüften gestemmt.
    »Grüß Gott«, sagte sie argwöhnisch. »Was machen Sie hier?« Sie hatte etwas an sich, das sie autoritär wirken ließ.
    »Darf ich fragen, wer Sie sind?«, hielt Wünnenberg sofort dagegen.
    »Mein Name ist Rhom. Sophie Rhom. Und Sie sind Herr ...?«, konterte die Frau.
    »Wünnenberg. Das ist mein Kollege Stellfeldt und das Frau Mur.«
    »Soso, und was machen Sie hier?«
    »Wir sind von der Kripo.« Wünnenberg zückte seinen Ausweis und hielt ihn ihr entgegen.
    Frau Rhom winkte jedoch gleich ab, ohne einen Blick darauf zu werfen. »Ich fürchte, ich verstehe immer noch nicht, was Sie hier im Keller machen.«
    »Wir hätten ein paar Fragen an Sie.«
    »An mich ? Wäre es nicht besser, wenn Sie sich an Herrn Siebert im zweiten Stock wenden? Er ist unser Hausverwalter. Ich helfe Ihnen zwar gerne, wenn ich kann, aber ich möchte ihm nicht vorgreifen.«
    »Nein, nein«, sagte Wünnenberg schnell, »Sie sind genau die Richtige. Könnten wir in Ihre Wohnung gehen? Hier unten ist es so ungemütlich.«
    Frau Rhom warf ihm einen belustigten Blick zu. Da es sich um einen Gewölbekeller handelte, musste sich Wünnenberg genau in die Mitte stellen, wo die Decke am höchsten war, um halbwegs aufrecht stehen zu können. Ging er einen Schritt zur Seite, stieß er an die Decke. Zu seinem Ärger schien Frau Rhom seine Misere bemerkt zu haben.
    »Na, dann kommen Sie mal mit, bevor Sie sich noch einen krummen Rücken holen«, sagte sie und wandte sich der Kellertür zu.
    Wünnenberg folgte ihr auf dem Fuß, sodass auch Stellfeldt keine Möglichkeit blieb, das Gespräch mit Mur in Ruhe zu beenden.
     
    Als Wünnenberg Frau Rhoms Wohnung betrat, fühlte er sich in ein früheres Jahrhundert zurückversetzt. In der Diele hing ein riesiger Kristalllüster an der Decke, neben der Tür stand ein alter Jugendstilschrank, der anscheinend als Garderobe genutzt wurde. Gegenüber der Eingangstür war

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