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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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haben geredet, bis ich gegen halb elf ins Bett gegangen bin.«
    »Heute Nacht haben Sie nichts gehört?«
    »Nein, hier oben bekommt man nichts von dem mit, was im Haus los ist. Das hat durchaus seine Vorteile. Ich habe zum Beispiel nie etwas von Peters Festen gehört, vor denen es den anderen im Haus immer graute.«
    »Und heute Morgen hat Ihnen Frau Jakobi erzählt, was ihr Frau Schwartz berichtet hatte?«
    Frau Rauch nickte.
    »Warum hat Sie das so aus der Fassung gebracht?«, fragte Stellfeldt nun doch.
    Sofort schimmerten wieder Tränen in ihren Augen auf. »Peter hat mich fast meine gesamten Ersparnisse gekostet und alles für nichts und wieder nichts. Ich bin völlig am Ende.«
    Stellfeldt hielt es für besser, an der Stelle zu schweigen, und hoffte, dass die Frau von allein weitersprechen werde, was sie schließlich auch tat.
    »Als ich vor einem Jahr die Wohnung gekauft habe, steckte ich mein ganzes Geld in Umbau und Renovierung. Ich habe sogar neue Fenster einbauen und die Wände frisch verputzen lassen. Und alles habe ich mit Peter Siebert abgesprochen, weil er doch der Verwalter war. Kaum waren die Handwerker fertig, hat es im vierten Stock angefangen reinzuregnen. Plötzlich hieß es, dass jetzt endlich das längst fällige Dach neu eingedeckt werden müsste.
    Verstehen Sie, Peter hat zu mir nie ein Wort gesagt, dass in absehbarer Zukunft eine Dachsanierung anstand. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mit meinen Renovierungsarbeiten natürlich gewartet. Jetzt sind überall Risse in den frischverputzten Dachschrägen, und die Fenster hätte ich auch nicht selbst zahlen müssen, weil sie Gemeinschaftseigentum gewesen wären. Ich habe mein ganzes Geld zum Fenster hinausgeschmissen.
    Als hätte das nicht schon genügt, betrug mein Anteil an der Dachrenovierung noch einmal zehntausend Euro. So viel Geld hatte ich aber gar nicht mehr, ich musste es mir von Freunden leihen, weil die Bank das nicht mehr finanzieren wollte. Letzte Woche war ich vor lauter Verzweiflung bei meinem Rechtsanwalt, und der sagte, dass ich vielleicht einen Teil meines Geldes wiederbekommen könnte, weil Peter mir nichts gesagt hat. Und jetzt ist er tot!« Frau Rauch konnte die Tränen nicht mehr länger zurück halten.
     
    »Unser Herr Siebert scheint wirklich ein Mistkerl gewesen zu sein«, brummte Stellfeldt, kaum dass sie Frau Rauchs Wohnung verlassen hatten.
    Wünnenberg war in Gedanken versunken.
    »Was ist los?« ,wollte Stellfeldt wissen.
    »Wir hätten sie noch fragen sollen, was sie von der Rhom hält.«
    »Fängst du jetzt schon wieder an? Genauso gut kannst du behaupten, dass es Frau Rauch war, sie hat nicht einmal versucht, sich ein Alibi zu geben.«
    »Siehst du, genau deswegen. Keiner hier hat ein Alibi, nur die Rhom gibt eins an. Wenn ich einen Mord begehen wollte, würde ich doch als Erstes dafür sorgen, dass ich ein Alibi habe. Die Rauch hätte auch gar kein Motiv, denn sie wollte ja ihr Geld zurückhaben, und das ging nur, solange Siebert am Leben war.«
    »Und was soll die Rhom für ein Motiv haben?«
    »Das weiß ich noch nicht, aber sie hat uns ja ganz offensichtlich einiges verschwiegen.«
    Während die beiden Beamten die Treppe hinuntergingen stellten sie fest, dass Sieberts Wohnung wieder versiegelt war. Auch die Kellertür war verschlossen. Die Spurensicherung hatte ihre Arbeit beendet und war ins Präsidium zurückgefahren. Dorthin machten sich nun auch Stellfeldt und Wünnenberg auf den Weg.

6
     
    Während Wünnenberg und Stellfeldt mit der Befragung der Hausbewohner begannen, machten sich Hackenholt und Berger nach der Überprüfung der Personalien auf den Weg zu Günther Degel, der entgegen der Angaben der Eltern nicht in Fürth, sondern ganz in der Nähe wohnte.
    Als die Beamten klingelten, öffnete ein Mann in Sieberts Alter die Tür und fragte freundlich, was er für sie tun konnte. Dass sie von der Polizei waren, hatte er schon an Bergers Uniform erkannt. Also zeigte Hackenholt nur seinen Dienstausweis und stellte sich und seinen Kollegen namentlich vor, ohne den Grund für ihren Besuch zu erwähnen.
    Herr Degel bat sie ohne zu zögern herein. »Wissen Sie etwas Neues wegen unserer Zoohandlung?«
    Hackenholt schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir leid. Wir sind wegen einer ganz anderen Sache hier.«
    Degel sah ihn erstaunt an.
    Bevor er jedoch nachfragen konnte, fuhr Hackenholt schon fort. »Kennen Sie einen Peter Siebert?«
    »Ja, natürlich. Peter ist ein sehr guter Freund. Warum?«
    »Wir

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