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Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Titel: Die Vergessenen. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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frontal angreift. Nicht auf einem Areal wie diesem. Zu seiner Zeit hätte er bei einem Einsatz wie diesem sicherlich irgendwo Scharfschützen positioniert.
    Scharfschützen! Das Wort hallt noch in seinem Kopf nach, als er sich zur Seite wirft und auf dem Boden abrollt.
    Im selben Moment schlägt direkt neben ihm eine Kugel in den Rasen ein.
    Kimski spürt, wie ihm aufwirbelnde Grasbüschel und Erdklumpen ins Gesicht schleudern.
    Sein Manöver erfüllt einen doppelten Nutzen: Einerseits ist er dem Schuss eines Präzisionsschützen entgangen, anderseits hat sein ungelenker Hechtsprung die SEK-Männer für ein oder zwei Sekunden aus der Fassung gebracht.
    Er springt sofort wieder auf, obwohl eins seiner Beine schmerzt, aber bis er wieder auf die Warnsignale seines Körpers eingehen kann, muss das Bein sich eben noch eine Weile gedulden.
    Er spurtet direkt an der Betonwand entlang nach rechts. Als er am Ende der Bühnenmauer anlangt, wirft er sich in der Hoffnung dahinter, dort zumindest aus dem Blickfeld der Scharfschützen zu sein.
     
    Sebastian robbt noch ein Stück weiter nach vorn, um besser sehen zu können. Was geht da unten nur ab? Mittlerweile ist ein zweiter Schuss gefallen, aber Kimski rennt scheinbar immer noch umher. Es ertönen Rufe und mehrere schwarze Schatten huschen vor der Bühne umher.
    Sebastian erhebt sich, was nicht hilft, seine Sicht zu verbessern. Er muss aus seinem Versteck ein Stück hervortreten, wenn er erkennen will, was dort unten vor sich geht. Er macht ein paar Schritte vor und bleibt direkt zwischen zwei Baumstämmen stehen. Von dort aus kann er Kimski wieder sehen, der hinter der rechten Bühnenseite in Deckung gegangen ist. Plötzlich dreht Kimski seinen Kopf und sieht in Sebastians Richtung, fast so, als starre er ihn direkt an. In dem Moment erkennt Sebastian, dass es ein Fehler war, aus seiner Deckung hervorzutreten.
     
    Kimski hört, wie sich der SEK-Trupp von beiden Seiten anpirscht. Er hat noch ein paar Sekunden Zeit, um nachzudenken. Die Männer werden sich erst neu formieren und auf Nummer sicher gehen. Was soll er tun? Er schaut um sich, auf der Suche nach einem Fluchtweg, als sein Blick an einer schwarzen Silhouette hängen bleibt, die zwischen zwei Bäumen am Waldrand auftaucht.
    Es gibt keinen Zweifel, die Person, zu der sie gehört, hat sich gerade bewegt. Und sie ist ihm bereits vertraut.
    In diesem Moment wird ihm bewusst, dass er in eine Falle geraten ist. Ihm ist der Sinn, der dahintersteckt, noch nicht ganz klar, aber er verspürt sofort wieder den Zorn, der ihn zuvor am Telefon übermannt hat.
    Von allen Seiten springen die schwarzgekleideten SEK-Männer hervor und umzingeln ihn mit ihren Sturmgewehren im Anschlag. Einen kurzen Moment lang bewegt sich niemand. Dann verschränkt Kimski die Arme wie ein Football-Spieler, der gerade den Ball gefangen hat und diesen fest umklammert.
    »Scheiß drauf!«, schreit er und rennt los.
    Er könnte schwören, dass ihm die Verwunderung in den Augen der beiden Männer, die vor ihm standen und die er wie ein Quarterback zur Seite geschoben hat, selbst hinter den Visieren der
    Titanhelme nicht entgangen ist.
    Er hat den Ring, der ihn umzingelte, durchbrochen, noch ehe einer der Anwesenden verstanden hat, was vor sich geht. Dass ein Zielobjekt, das man bereits gestellt hat und auf das die Mündungen von acht Feuerwaffen gerichtet sind, derartige Gegenwehr leistet, gehört nicht zum Standardprogramm bei SEK-Lehrgängen und Einsätzen.
    Bevor sich jemand an seine Verfolgung macht, hat Kimski bereits einige Meter Vorsprung. Jetzt muss er hoffen, dass niemand von der Einsatzgruppe einen locker sitzenden Zeigefinger hat. Man hat ja bereits zweimal auf ihn geschossen, wobei er jeweils derjenige war, der zuerst angegriffen hat, und man vermutlich davon ausgeht, dass er bewaffnet ist. Wenn man ihn, unbewaffnet wie er ist, bei der Flucht hinterrücks anschießt und er an den Folgen stirbt, macht es den Eindruck einer brutalen Hinrichtung, was sich doch wohl kein Einsatzleiter leisten kann.
    Als Kimski weiterrennt, sieht er, wie der schwarze Schatten zwischen den Bäumen verschwindet. Er muss sich beeilen, denn er vernimmt das Trappeln der Stiefel deutlich hinter sich, aber Schüsse sind keine zu hören, was ihn ungemein beruhigt.
    Den Waldrand erreicht er ohne Unterbrechung. Ab da ist es einfacher, da der dichte Bewuchs seinen Verfolgern die Sicht erschweren wird.
    Kimski rennt den Hügel hinab, als gäbe es kein Morgen mehr. Von irgendwo

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