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Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Titel: Die Vergessenen. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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will er sich mit mir an der Tribüne der Thingstätte treffen. Aber ich fürchte, dass das eine Falle ist. Er will mich töten.«
    »Warum sollte er Sie umbringen wollen?«
    »Aus politischen Gründen.«
    »Warum das? Inwiefern?«
    »Näher kann ich Ihnen das jetzt nicht erklären. Aber ich bin mir sicher, dass sie irgendwann von selbst darauf kommen werden. Außerdem hat er schon vorher gedroht, mich aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Sagen Sie mir Ihren Namen. Es ist schwierig, jemandem Glauben zu schenken, der nicht einmal einen Vertrauensvorschuss gibt, indem er seine Identität offenbart.«
    »Das kann ich nicht.«
    Er hatte laut geseufzt. »Lassen Sie mich raten. Das ist auch wieder was Politisches?«
    »Genau. Allerdings bin ich mir sicher, dass Sie heute Abend trotzdem auf dem Heiligenberg auflaufen werden. So dringend, wie Sie nach Kimski suchen.«
    Da hatte der Anrufer allerdings recht. Und hier sind sie. Hinter Benesch stehen acht Männer vom SEK in schwarzen Anzügen und Sturmhauben, die Vollmer bestellt hat. Zusätzlich befinden sich vier Scharfschützen mit Nachtsichtgeräten an unterschiedlichen Positionen am Waldrand, die das gesamte Areal überblicken können.
    »Politische Gründe«, denkt Benesch. Bis heute hat er noch nie davon gehört, Kimski sei politisch engagiert. Das, was ihm die Mannheimer Kollegen bisher über ihn erzählt haben, klingt nach einem
    Menschen, der sich einen feuchten Kehricht für Politik interessiert.
    Das Bild, das sie von Kimski gezeichnet haben, ist das eines einsamen Wolfs, der in seiner eigenen Welt lebt. Er macht nicht den Eindruck, als würde er daran glauben, dass man die Welt mithilfe einer bestimmten Ideologie verbessern könnte. Als er Vollmer vorhin darauf angesprochen hat, fing dieser an, etwas davon zu faseln, Kimskis Vater sei Kommunist. Benesch wollte daraufhin wissen, was die Überzeugung des Vaters mit dem Sohn zu tun habe. Doch Vollmer begann sofort, eine Rotfront-Verschwörungstheorie zusammenzuschustern, vor der selbst J. Edgar Hoover seinen Hut gezogen hätte.
    »Mit wem spricht der so lange? Was soll das?«
    »Keine Ahnung. Aber fürs Erste bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten.«
    »Und wenn ihn jemand warnt?«
    »Dann haben Sie ja immer noch Ihre Scharfschützen. Immer mit der Ruhe, Vollmer.«
     
    »Sebastian?« Kimski hält das Telefon an sein Ohr und bleibt stehen.
    »Ja.«
    »Warum rufen Sie schon wieder an?«
    »Es gibt noch etwas, das ich dir sagen muss, Kimski, bevor ich dir Eva aushändigen kann.« Er legt eine Kunstpause ein.
    »Mach jetzt kein Theater. Spuck es endlich aus!«
    Sebastian hat angefangen ihn zu duzen, also tut er es ihm gleich.
    »Aber du darfst dich jetzt nicht aufregen, Kimski. Es betrifft die Beziehung zwischen Eva und mir. Ich weiß, wie viel sie dir bedeutet, aber ...«
    »Wovon redest du? Hast du sie angefasst, du Arsch?«
    »Tief durchatmen, Kimski. Du musst dich entspannen. Es ist nicht so, wie du denkst – zumindest nicht so, wie du es dir gerade vorstellst.«
    Woher will der wissen, was er sich gerade vorstellt?
    »Ich weiß, dass es trotzdem schwer sein wird für dich. Immerhin empfindest du so viel mehr für Eva als bloße Freundschaft. Und sie lässt dich abblitzen.«
    »Was ich empfinde und was nicht, geht dich überhaupt nichts an.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    Der Typ weiß echt, wie er ihn wütend machen kann.
    »Ich habe Eva nicht vergewaltigt, wenn es das ist, was du vorhin andeuten wolltest.«
    »Ist besser für dich, glaub mir.«
    »Ja, natürlich. Ich fand es anders auch viel besser. Sie hat sich mir freiwillig hingegeben.«
    »Träum weiter. Wenn ich Märchen hören will, geh ich ins Kasperletheater, du Spinner!«
    »Der Unterton in deiner Stimme wird immer ungehaltener, merkst du das?«
    Kimski antwortet nicht. Wie soll man auch nicht ungehalten werden bei einem Entführer, der die Übergabe der Geisel hinauszögert und sich dabei vorkommt wie Schweinchen Schlau.
    »Ich gebe zu, dass ich Eva bei unserem ersten Treffen unter einem falschen Namen angesprochen habe. Ich wusste ja nicht, ob du ihr zufällig von mir erzählt hattest. Sie sollte nicht gleich Verdacht schöpfen. Auch bei dem Lebenslauf, den ich ihr aufgetischt habe, habe ich mich ein bisschen von den Berichten eines ehemaligen Mitbewohners inspirieren lassen. Aber der Mensch, den sie kennengelernt hat und den sie mit nach Hause genommen hat, das war dann doch ich.«
    »Wann soll das denn gewesen sein?«
    »Tja. Es ist

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