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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aufmerksam auf die Worte von Regis hören«, erklärte er laut. »Denn wir werden wirklich nicht schlechter dastehen, wenn wir ein Bündnis eingehen. Aber wenn wir nichts unternehmen, kann das möglicherweise verheerende Folgen haben.« Jensin Brent reagierte unverzüglich. Er sah eine Chance, sich einen Vorteil zu verschaffen. Hastig sprang er von seinem Stuhl auf. »Sprecher Kemps Meinung ist klug«, stimmte er zu. »Du kannst das Volk von Caer-Dineval zu der Armee zählen, die die Horde vertreiben wird. Schließlich haben wir schon immer Vereinigungsbemühungen von Zehn-Städte unterstützt!«
    Wie Drizzt vorausgesehen hatte, stellten sich die anderen Sprecher hinter Kemp, wobei Dorim Lugar noch heißere Treueschwüre von sich gab als Brent.
    Regis hatte allen Grund, stolz zu sein, als er später die Ratshalle verließ. Und er war wieder voller Hoffnungen, dass Zehn-Städte überleben könnte. Trotzdem wurde der Halbling von dem Gedanken, welche Kraft er in seinem Rubin entdeckt hatte und welche Folgen diese haben könnte, völlig in Anspruch genommen. Angestrengt grübelte er über die sicherste Methode nach, wie er diese Kraft, die die Zusammenarbeit so positiv gefördert und beeinflußt hatte, einsetzen könnte, um sich ein behagliches und sorgenfreies Leben zu verschaffen.
    »Das war wirklich nett, Pascha Pook, mir diesen Stein zu schenken!« sagte er zu sich, während er durch das Haupttor von Bryn Shander schritt und auf die Stelle zusteuerte, wo er sich mit Drizzt und Bruenor treffen wollte.

Der Sturm bricht los
    In der Morgendämmerung zogen sie los und stürmten über die Tundra wie ein zorniger Wirbelwind. Tiere, aber auch Ungeheuer, ja sogar die wilden Yetis flohen in schrecklicher Angst vor ihnen. Der gefrorene Boden brach unter ihren schweren Stiefeln auf, und der unaufhörlich murmelnde Wind wurde von der Kraft ihres Liedes, des Liedes an den Kriegsgott, noch übertönt.
    Sie marschierten bis tief in die Nacht und waren in der ersten Morgendämmerung schon wieder auf den Beinen - über zweitausend Barbarenkrieger, voller Gier nach Blut und Sieg.
    Drizzt Do'Urden hielt an der nördlichen Wand von Kelvins Steinhügel Wache. Das war ungefähr bei der Hälfte der Strecke, die die Barbaren zurücklegen mußten. Seinen Umhang hatte er als Schutz gegen den schneidenden Wind, der zwischen den Findlingen heulte, eng an sich gezogen. Seit der Ratsversammlung in Bryn Shander hatte er jede Nacht hier verbracht. Seine violetten Augen suchten die dunkle Ebene nach den ersten Zeichen des drohenden Sturms ab. Auf Drizzts Bitte hatte Bruenor dafür gesorgt, daß Regis bei ihm war. Der Halbling, der von dem beißenden Wind wie von einem unsichtbaren Tier gepeinigt wurde, hockte eingezwängt zwischen zwei Findlingen, um sich noch besser vor den unbarmherzigen Naturkräften zu schützen.
    Hätte er die Wahl, würde sich Regis davonstehlen und lieber in seinem warmen, weichen Bett in Waldheim dem leisen Ächzen der Baumzweige lauschen, die sich im Wind bewegten. Aber er sah ein, daß von ihm als Sprecher erwartet wurde, daß er sich bei der Ausführung des Plans beteiligte, den er schließlich selber vorgeschlagen hatte. Den anderen Sprechern und Bruenor, der den nachfolgenden Strategiesitzungen als Vertreter der Zwerge beigewohnt hatte, war sehr schnell klargeworden, daß der Halbling bei der Organisierung der Streitkräfte und dem Zeichnen von Schlachtplänen keine große Hilfe darstellen würde. Als der Dunkelelf Bruenor mitteilte, daß er einen Kurier brauchte, der mit ihm Wache halten müßte, hatte der Zwerg schnell Regis für diese Aufgabe vorgeschlagen.
    An diesem Abend ging es dem Halbling entsetzlich schlecht. Seine Füße und Finger waren von der Kälte taub, und sein Rücken schmerzte ihm vom ständigen Anlehnen an den harten Stein. Sie waren bereits die dritte Nacht hier draußen, und Regis murrte und jammerte unentwegt, wobei er sein Unbehagen gelegentlich mit einem Niesen unterstrich. Drizzt dagegen saß die ganze Zeit ungerührt da und maß den widrigen Umständen keine Beachtung bei; sein unerschütterliches Pflichtbewußtsein setzte sich über jegliches persönliche Elend hinweg.
    »Wie viele Nächte müssen wir denn noch warten?« jammerte Regis. »Eines Tages werden sie uns hier oben finden, tot und festgefroren an diesem verfluchten Berg — ja, vielleicht schon morgen, da bin ich mir sicher.«
    »Fürchte dich nicht, kleiner Freund«, antwortete Drizzt lächelnd. »Der Wind spricht von Winter. Die

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