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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Hälfte segeln kann. Trotzdem weigert sich Caer-Konig kategorisch, über die ursprünglichen Festlegungen neu zu verhandeln, damit das Ungleichgewicht ausgeglichen werden kann! Unter solchen Umständen können wir uns nicht verbessern und Wohlstand erreichen!«
    Regis wußte, daß er handeln mußte, bevor der Streit zwischen Brent und Lugar außer Kontrolle geriet. Wegen ihrer heftigen Debatten waren bereits zwei Sitzungen vertagt worden, und Regis durfte nicht zulassen, daß auch diese Versammlung aufgelöst wurde, bevor er sie von dem drohenden Angriff der Barbaren unterrichtet hatte.
    Er zögerte, mußte sich dann jedoch eingestehen, daß ihm nichts anderes übrigblieb und er sich nicht vor dieser dringenden Mission drücken konnte. Sein Zufluchtsort würde zerstört werden, wenn er den Mund hielt. Obwohl Drizzt ihm wiederholt eindringlich bestätigt hatte, daß er über Kraft verfügte, waren bei ihm Zweifel über die wahre Magie des Steins offengeblieben. Doch aufgrund seiner Unsicherheit, einem typischen Charakterzug für die kleinen Rassen, hatte Regis sich angewöhnt, daß er Drizzts Urteil in Wahrheit blind vertraute. Der Dunkelelf war die wohl klügste Person, die er je kennengelernt hatte, und er besaß einen Reichtum an Erfahrungen, der alle Geschichten weit übertraf, die Regis erzählen konnte. Jetzt war die Zeit zum Handeln gekommen, und der Halbling war entschlossen, dem Plan des Dunkelelfen zu folgen.
    Er schloß die Finger um den kleinen Hammer, der vor ihm auf dem Tisch lag. Dessen Berührung war ihm nicht vertraut, und ihm fiel ein, daß er ihn zum ersten Mal benutzte. Er schlug ihn behutsam auf den Holztisch, aber die anderen waren zu sehr in den lautstarken Streit vertieft, der zwischen Lugar und Brent ausgebrochen war, als daß sie sein Zeichen bemerkt hätten. Regis erinnerte sich wieder an die dringliche Botschaft des Dunkelelfen und schlug ein wenig heftiger mit dem Hammer auf den Tisch.
    Auf einmal drehten sich alle Sprecher mit verdutztem Gesichtsausdruck zu dem Halbling um. Regis sprach selten auf den Versammlungen, und auch dann nur, wenn man ihn direkt mit einer Frage konfrontierte.
    Cassius aus Bryn Shander schlug mit seinem schweren Hammer auf den Tisch. »Die Versammlung erteilt dem Sprecher... äh... dem Sprecher aus Waldheim das Wort«, sagte er. Aus dem Stocken schloß Regis, daß es ihm offenbar schwerfiel, bei dieser Ankündigung ernst zu bleiben.
    »Kollegen Sprecher«, begann Regis zaghaft. Seine Stimme schlug in ein Piepsen um. »Trotz allem Respekt vor der Wichtigkeit der Auseinandersetzung zwischen den Sprechern aus Caer-Dineval und Caer-Konig glaube ich, daß wir ein dringlicheres Problem zu erörtern haben.« Jensin Brent und Dorim Lugar waren fuchtsteufelswild über diese Unterbrechung, aber die anderen musterten den Halbling neugierig. Immerhin ein guter Anfang, dachte Regis, ich habe ihre volle Aufmerksamkeit.
    Er räusperte sich und versuchte, mit gleichmäßiger Stimme zu sprechen und ein wenig eindrucksvoller zu klingen. »Ich habe aus zuverlässiger und über jeden Zweifel erhabener Quelle erfahren, daß sich die Barbarenstämme für einen Angriff auf Zehn-Städte zusammengefunden haben!« Obwohl er versucht hatte, die Botschaft dramatisch klingen zu lassen, fand sich Regis neun gleichgültigen und verwirrten Männern gegenüber.
    »Falls wir kein Bündnis schließen«, fuhr Regis in dem gleichen, dringlichen Ton fort, »wird die Horde unsere Gemeinden nacheinander überwältigen und jeden abschlachten, der es wagt, ihr gegenüberzutreten!«
    »Wie alle wissen, Sprecher Regis aus Waldheim«, entgegnete Cassius in einem Tonfall, der wohl beruhigend gemeint war, aber in Wirklichkeit herablassend klang, »haben wir schon früher Barbarenüberfälle überstanden. Es besteht keine Notwendigkeit...«
    »Nicht so wie diesen!« schrie Regis. »Alle Stämme der Barbaren sind zusammengekommen. Bei früheren Überfällen stand jeweils ein Stamm einer Stadt gegenüber, und gewöhnlich haben wir es gut überstanden. Aber wie soll sich Termalaine oder Caer-Konig — oder selbst Bryn Shander — gegen einen Zusammenschluß aller Barbarenstämme von Eiswindtal wehren?« Einige Sprecher lehnten sich in ihren Stühlen zurück, um über die Worte des Halblings nachzudenken; der Rest begann sich zu unterhalten. Einige wirkten beunruhigt und andere wütend und ungläubig. Schließlich schlug Cassius mit dem Hammer auf den Tisch und rief die Mitglieder des Rates zur Ruhe auf.
    Daraufhin

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