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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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entschlossenen wie vorsichtigen Marsch zurück zur Stadt angetreten.
    Als sie den Lärm vom östlichen Hang hörten, nahmen sie an, daß Heafstaag sein Vorhaben beendet und vom Widerstand am Haupttor erfahren hatte und zurückgekehrt war, um sie bei ihrem Eindringen in die Stadt zu unterstützen. Doch dann erspähte Beorg Angehörige des Elchstammes, die nach Norden zum Eiswindpaß flohen, der sich gegenüber von Bremens Paß zwischen dem Lac Dinneshere und der westlichen Seite von Kelvins Steinhügel erstreckte. Der König des Wolfstammes erkannte, daß sich sein Volk in Schwierigkeiten befand. Beorg, der jedem, der seine Befehle in Frage stellte, keine Erklärung gab, sondern lediglich die Spitze seines Speeres in Aussicht stellte, ließ seine Männer kehrtmachen. Er hoffte, sich mit Haalfdane und dem Bärenstamm neu sammeln und so viele Barbaren wie möglich retten zu können.
    Aber noch bevor er dieses Manöver abgeschlossen hatte, standen Kemp und die vier Armeen vom Maer Dualdon in seinem Rücken. Ihre dichten Reihen hatten sich durch das Gemetzel in Termalaine kaum gelichtet. Über die Mauer kletterten die Soldaten aus Bryn Shander, Caer-Konig und Caer-Dineval, und um den Hügel herum rückte Bruenor heran, der die Zwerge und die restlichen drei Armeen von Zehn-Städte anführte.
    Beorg befahl seinen Männern, einen dichten Kreis zu bilden. »Tempus sieht zu!« brüllte er sie an. »Er soll stolz auf sein Volk sein!«
    Fast achthundert Barbaren waren bei ihm, und sie kämpften voller Vertrauen auf den Segen ihres Gottes. Sie hielten ihre Stellung beinahe eine Stunde lang aufrecht und sangen und starben, bevor ihre Linien zusammenbrachen und sich Chaos breitmachte. Weniger als fünfzig kamen mit dem Leben davon.
    Nachdem die letzten Hiebe ausgeteilt worden waren, machten sich die erschöpften Krieger von Zehn-Städte an die grausige Aufgabe, sich über ihre Verluste Klarheit zu verschaffen. Mehr als fünfhundert ihrer Gefährten waren getötet worden, und zweihundert weitere würden ihren Verletzungen sicherlich noch erliegen. Trotzdem war die Zahl der Todesopfer nicht so hoch, wenn man an die zweitausend Barbaren dachte, die tot in den Straßen von Termalaine und an den Hängen von Bryn Shander lagen.
    Dieser Tag hatte viele Helden hervorgebracht, und Bruenor, der zwar endlich zu dem östlichen Schlachtfeld zurückkehren wollte, um nach vermißten Gefährten zu suchen, hielt einen langen Augenblick inne, als der letzte Held in Ehren den Hügel hinauf nach Bryn Shander getragen wurde.
    »Knurrbauch?« rief der Zwerg.
    »Ich heiße Regis!« gab der Halbling von seinem hohen Thron zurück und verschränkte stolz die Arme über der Brust.
    »Respekt, guter Zwerg!« mahnte einer der Männer, die Regis trugen. »Im Zweikampf hat Sprecher Regis aus Waldheim den Verräter erschlagen, der die Horde über uns gebracht hat. Und das, obwohl er in der Schlacht schwere Verletzungen erlitten hatte!«
    Bruenor schnaubte vor Belustigung, als die Prozession vorbeizog. »Ich schätze, da wurde einiges von der Geschichte ausgelassen!« sagte er grinsend zu seinen gleichermaßen belustigten Gefährten. »Oder ich bin ein bärtiger Gnom!«
    Kemp aus Targos war mit einem seiner Leutnants der erste, der auf Drizzt Do'Urden stieß. Kemp trat gegen den auf dem Boden liegenden Dunkelelfen mit einem blutbefleckten Stiefel, was mit einem Stöhnen beantwortet wurde.
    »Er lebt ja«, sagte Kemp zu seinem Leutnant und grinste amüsiert. »Was für eine Schande.« Wieder trat er den verletzten Dunkelelfen, und diesmal mit Begeisterung. Der andere Mann lachte zustimmend und hob den Fuß, um sich an dem Spaß zu beteiligen.
    Plötzlich traf eine gepanzerte Faust mit solcher Wucht Kemps Seite, daß der Sprecher von Targos über Drizzt hinwegflog und den Abhang hinunterpurzelte. Sein Leutnant wirbelte herum und duckte sich, so daß Bruenor ihm direkt ins Gesicht schlagen konnte.
    »Du sollst auch nicht zu kurz kommen!« knurrte der aufgebrachte Zwerg den Mann an, dessen Nase von seinem Schlag gebrochen worden war.
    Cassius aus Bryn Shander, der weiter oben am Hügel stand und den Vorfall beobachtet hatte, schrie vor Wut auf und stürmte zu Bruenor. »Man sollte dir Diplomatie beibringen!« rügte er ihn.
    »Bleib, wo du bist, du Sohn eines Sumpfschweins!« war Bruenors drohende Antwort. »Ihr schuldet dem Dunkelelfen euer stinkendes Leben und euer Zuhause«, brüllte er so laut, daß alle in der Nähe ihn hören konnten, »und ihr behandelt ihn

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