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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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so daß dieser gegen einen Felsen krachte.
    Doch der letzte Verbeeg, der klügste von den dreien, hatte vor seinem Angriff einen Stein aufgehoben und erwiderte jetzt einen weiteren Wurf des Zwerges mit voller Wucht. Der Stein erreichte zwar nicht sein Ziel, die Schläfe des bedauerlichen Zwerges, sondern traf den Hals, aber er riß den gewaltsam zur Seite. Sein Kopf hing auf einmal schlaff und unkontrolliert auf den Schultern, und er fiel tot um.
    Der erste Zwerg wäre schnell mit dem Riesen fertig geworden, den er niedergestreckt hatte, aber plötzlich fiel das dritte Ungeheuer über ihn her. Die beiden Gegner schlugen aufeinander ein und wehrten sich, und zuerst gewann der Zwerg sogar einen kleinen Vorteil. Einen Vorteil, der nur so lange anhielt, bis der Riese, der von dem Hammer am Auge getroffen worden war, sich so weit erholt hatte, daß er wieder in den Kampf einsteigen konnte.
    Die zwei Verbeeg ließen einen Schlag nach dem anderen auf den Zwerg nieder. Er konnte ihnen zwar kurze Zeit ausweichen, aber dann wurde er von einem Schlag gegen die Schulter getroffen und fiel auf den Rücken. Er kam zwar kurz darauf wieder zu Atem, denn er war hart wie der Stein, auf den er gefallen war, aber ein schwerer Stiefel trat auf ihn und hielt ihn am Boden fest.
    »Zerquetsch ihn!« bettelte der verletzte Riese, den der Zwerg niedergestreckt hatte. »Und dann bringen wir ihn dem Koch!«
    »Das machen wir nicht!« knurrte der Riese, der auf dem Zwerg stand. Er stieß mit dem Stiefel fester zu und drückte seinem Opfer langsam das Leben aus dem Leib.
    »Biggrin wird uns dem Koch bringen, wenn er das erfährt!« Die zwei anderen wurden von echter Angst gepackt, als sie an den Zorn ihres Anführers dachten. Sie sahen ihren klügeren Gefährten hilfesuchend an, ob er wohl eine Lösung wußte.
    »Wir legen sie und ihre dreckigen Sachen in ein dunkles Loch und sagen nichts davon!«
    Viele Meilen entfernt im Osten wartete Akar Kessell geduldig in seinem Turm. Im Herbst würde die letzte — und größte — der Handelskarawanen aus Luskan in Zehn-Städte mit Reichtümern und Versorgungsgütern für den langen Winter eintreffen. Bis dahin würde eine riesengroße Armee bereitstehen. Sie würden einmarschieren und die erbärmlichen Fischer vernichten. Schon bei dem bloßen Gedanken an die Früchte dieses leicht errungenen Sieges überliefen den Zauberer Schauer des Entzückens.

    Er hatte keine Ahnung, daß der Krieg bereits begonnen hatte.

Flache Gräber
    Ausgeruht nach dem Training in der langen Nacht erwachte Wulfgar kurz vor Mittag. Erstaunt stellte er fest, daß Drizzt bereits auf den Beinen war und eifrig einen Tornister mit Sachen für einen langen Marsch packte.
    »Heute beginnen wir mit einer anderen Art des Unterrichts«, erklärte Drizzt dem Barbaren. »Wir machen uns auf den Weg, sobald du etwas gegessen hast.«
    »Wohin?«
    »Zuerst zu den Zwergenminen«, sagte Drizzt. »Bruenor wird dich sehen wollen, um deine Fortschritte selbst zu beurteilen.« Er lächelte den großen Mann an. »Er wird nicht enttäuscht sein!«
    Auch Wulfgar lächelte. Er war überzeugt, daß sogar der mürrische Zwerg von seiner neu erworbenen Geschicklichkeit mit dem Hammer beeindruckt sein mußte. »Und dann?«
    »Nach Tennalaine am Ufer des Maer Dualdon. Ich habe dort einen Freund, einen meiner wenigen Freunde«, fügte er mit einem Zwinkern schnell hinzu und entlockte Wulfgar ein Lächeln. »Es ist ein Mensch namens Agorwal. Ich möchte, daß du ein paar Bewohner von Zehn-Städte kennenlernst, damit du sie besser beurteilen kannst.«
    »Was muß ich beurteilen?« fragte Wulfgar wütend. Die dunklen und wissenden Augen des Dunkelelfen bohrten sich in ihn. Wulfgar wußte genau, worauf Drizzt hinauswollte. Der Dunkelelf versuchte, ihm die Menschen näherzubringen, obwohl die Barbaren sie zu Feinden erklärt hatten. Wulfgar sollte das Alltagsleben der Männer, Frauen und Kinder kennenlernen, die seinem eigenen schweren Stab zum Opfer gefallen wären, wenn die Schlacht an den Hängen anders verlaufen wäre. Und Wulfgar, der in der Schlacht keinerlei Furcht kannte, hatte Angst, diesen Leuten gegenüberzutreten. Der junge Barbar hatte bereits begonnen, die Tugenden seines kriegerischen Stammes in Frage zu stellen. Die unschuldigen Bewohner der Stadt, die sein Volk, ohne mit der Wimper zu zucken, niedergemetzelt hätte, konnten sehr wohl zur völligen Zerstörung seines Weltbildes beitragen.
    Die Gefährten brachen kurz danach auf. Sie gingen

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