Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
versuchen, warum sie hier waren.
    »Verflucht«, murrte einer der Riesen. »Nicht ein Zwerg in Sicht!«
    »Das ist Pech«, stöhnte der andere. »Und obendrein unser letzter Abend draußen.« Seine Kameraden sahen ihn fragend an.
    »Eine andere Gruppe kommt morgen«, erklärte der Verbeeg. »Wir werden doppelt so viele sein, und obendrein kommen stinkende Oger und Orks, und der Boß will uns erst wieder hinauslassen, wenn sich alles beruhigt hat.«
    »Zwanzig mehr in diesem stinkenden Loch«, klagte ein anderer. »Da muß man ja durchdrehen!«
    »Dann laß uns weitergehen«, drängte der dritte. »Hier gibt's nichts zum Jagen, und wir haben keine Zeit zu verschwenden.«
    Die zwei Abenteurer hinter dem Findling spannten sich unwillkürlich an, als die Riesen von Aufbruch sprachen.
    »Wir können zu jenem Stein gelangen«, überlegte Wulfgar und zeigte unwissentlich auf den gleichen Findling, von dem aus die Riesen in der Nacht zuvor ihren Überfall begonnen hatten, »und sie uns schnappen, bevor sie überhaupt erkennen, daß wir da sind!« Er drehte sich gespannt zu Drizzt um, schrak aber sofort zurück. Die blauvioletten Augen leuchteten in einem Glanz, den Wulfgar noch nie gesehen hatte.
    »Es sind doch nur drei«, meinte Drizzt. In seiner Stimme schwang die schwache Andeutung einer Ruhe mit, die jeden Augenblick zu explodieren drohte. »Wir brauchen sie nicht zu überraschen.«
    Wulfgar wußte nicht recht, was er von dieser unerwarteten Veränderung im Vorgehen des Dunkelelfen halten sollte.
    »Du hast mich gelehrt, jeden Vorteil zu suchen«, erinnerte er ihn vorsichtig.
    »In der Schlacht, ja«, antwortete Drizzt. »Aber das hier ist Vergeltung. Sollen uns doch die Riesen sehen, sollen sie doch das Entsetzen über ihren sicheren Untergang spüren!« Die Krummsäbel lagen in Drizzts schlanken Händen, während er um den Findling bog. In seinem gleichmäßigen Schritt lag die unerschütterliche Verheißung des Todes.
    Einer der Riesen schrie überrascht auf, und alle blieben wie angewurzelt stehen, als der Dunkelelf so plötzlich vor ihnen stand. Ängstlich und verwirrt bildeten sie auf dem flachen Felsen eine Verteidigungslinie. Die Verbeeg hatten Legenden über die Dunkelelfen gehört, und in einigen wurde erzählt, daß sie sich sogar mit Riesen zusammengeschlossen hatten, aber Drizzts plötzliches Auftauchen hatte sie jetzt völlig überrumpelt.
    Drizzt amüsierte sich darüber, wie sie vor Nervosität bebten, und hielt inne, um den Augenblick zu genießen.
    »Was willst du denn hier?« fragte ein Riese vorsichtig.
    »Ich bin ein Freund von Zwergen«, erwiderte Drizzt mit einem boshaften Lachen. Wulfgar stürzte an seine Seite, als der größte der Riesen ohne Vorwarnung angriff. Doch Drizzt hielt den jungen Mann gelassen auf. Mit einem Krummsäbel zeigte er auf den herankommenden Riesen und erklärte mit tödlicher Ruhe: »Du bist tot.« Urplötzlich war der Verbeeg von purpurroten Flammen eingeschlossen. Er kreischte entsetzt auf und tat einen Schritt zurück, aber Drizzt folgte ihm auf Schritt und Tritt.
    Wulfgar wurde von dem Wunsch überwältigt, den Kriegshammer zu werfen. Es war, als hätte Aegisfang einen eigenen Willen. Die Waffe schwirrte durch die Nachtluft und grub sich in einen der anderen Riesen, der mit gebrochenem Genick in den reißenden Bach stürzte.
    Wulfgar war voller Hochachtung vor der Kraft und der tödlichen Treffsicherheit des Wurfes. Aber er wußte nicht, wie er mit Erfolg gegen den dritten Riesen kämpfen sollte, da er nur noch einen kleinen Dolch zur Verfügung hatte. Auch der Riese erkannte seinen Vorteil und stürmte auf ihn los. Wulfgar griff nach dem Dolch.
    Aber statt dessen hielt er Aegisfang in der Hand, der auf magische Weise zurückgekehrt war. Wulfgar wußte bisher nichts von der besonderen Kraft, die Bruenor der Waffe verliehen hatte, und hatte auch nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
    Der größte Riese, der zwar voller Entsetzen war, aber nicht wußte, wohin er fliehen sollte, griff Drizzt wie toll an und verschaffte dem Elfen dadurch sogar mehr als einen Vorteil. Das Ungeheuer hob in seinem Zorn die schwere Keule höher als notwendig, und Drizzt stieß flink seine Säbel durch die Ledertunika in den ungeschützten Leib. Der Riese zögerte nur leicht und holte dann zu einem mächtigen Hieb aus, aber der behende Dunkelelf hatte immer noch reichlich Zeit, dem Schlag auszuweichen. Und als der schwerfällige Riese durch die Wucht seines Schlages das

Weitere Kostenlose Bücher