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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Kessells Armee zu erreichen. Sie waren außerdem für solch eine Flucht schlecht ausgerüstet, denn sie konnten nicht hoffen, vor dem Einsetzen des ersten Schnees die Stadt zu erreichen.
    Die Fischer, die an Land gegangen waren, kehrten bald mit der erfreulichen Nachricht zu den Anlegestellen zurück, daß Osthafen noch nicht von der Finsternis heimgesucht worden war. Noch mehr Mannschaften wurden an Land geschickt, um Nahrungsmittel und Decken einzusammeln, aber Jensin Brent ging vorsichtig vor und hielt es für klüger, den größten Teil der Flüchtlinge auf dem See außerhalb von Kessells Reichweite zu halten.
    Kurze Zeit später trafen noch verheißungsvollere Nachrichten ein.
    »Signale vom Rotwassersee, Sprecher Brent!« rief die Wache vom Ausguck der Nebelsucher. »Die Bewohner von Gutanger und Dougans Bucht sind unversehrt.« Er hielt seinen Nachrichtenübermittler hoch. Dieses gläserne Instrument, das in Termalaine hergestellt worden war, bündelte das Licht der Sonne und diente zum Nachrichtenaustausch zwischen den Seen mit Hilfe komplizierter, aber begrenzter Signale. »Meine Anfragen werden beantwortet!«
    »Wo sind sie jetzt?« fragte Brent aufgeregt.
    »Am östlichen Ufer«, erklärte der Matrose. »Sie haben ihre Städte verlassen, weil sie diese für nicht zu verteidigen hielten. Die Ungeheuer sind zwar noch nicht aufgetaucht, aber die Sprecher sind überzeugt, daß sie auf der anderen Seite des Sees sicherer aufgehoben sind, bis die Eindringlinge wieder verschwunden sind.«
    »Halt die Verbindung aufrecht!« befahl Brent. »Und gib mir Bescheid, sobald du weitere Botschaften erhalten hast!«
    »Bis die Eindringlinge wieder verschwunden sind?« wiederholte Schermont, der sich neben Jensin Brent stellte, voller Unglauben.
    »Eine aus der Hoffnung geborene, törichte Einschätzung der Lage, das stimmt schon«, sagte Brent. »Aber ich bin erleichtert, daß unsere Vettern im Süden noch am Leben sind!«
    »Gehen wir zu ihnen? Bringen wir unsere Streitmächte zusammen?«
    »Noch nicht«, antwortete Brent. »Ich befürchte, daß wir auf dem offenen Gelände zwischen den Seen zu verwundbar sind. Wir müssen noch mehr Informationen einholen, bevor wir wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen können. Laß uns die Verbindung zwischen den beiden Seen aufrechterhalten. Suche Freiwillige, die Botschaften nach Rotwasser bringen.«
    »Sie werden sofort weggeschickt«, stimmte Schermont zu, während er von dannen eilte.
    Brent nickte und sah über den See zurück auf die schmale Rauchfahne über seiner Heimatstadt. »Mehr Informationen«, murmelte er zu sich.
    Später am Tage machten sich andere Freiwillige auf den Weg in den gefährdeten Westen, um die Lager in der Hauptstadt auszukundschaften.
    Brent und Schermont hatten eine meisterhafte Arbeit vollbracht, die Panik zu beschwichtigen, aber trotz der hervorragenden Organisierung hatte der erste Schock durch die so plötzliche und vernichtende Invasion die meisten Überlebenden aus Caer-Konig und Caer-Dineval in einen Zustand völliger Verzweiflung geworfen. Jensin Brent bildete die rühmliche Ausnahme. Der Sprecher von Caer-Dineval war ein mutiger Krieger, der erst aufgeben würde, wenn der letzte Atemzug seinen Körper verlassen hatte. Er fuhr mit seinem stolzen Flaggschiff zu den anderen Anlegestellen und munterte die Fischer mit seinen Rufen nach Rache an Akar Kessell auf.
    Jetzt wartete er auf der Nebelsucher auf die entscheidenden Nachrichten aus dem Westen. Am Nachmittag hörte er schließlich den Ruf, den er sich sehnlichst gewünscht hatte.
    »Sie steht!« schrie der Matrose überschwenglich vom Ausguck, als das Nachrichtensignal aufblitzte. »Bryn Shander steht!«
    Plötzlich gewann Brents Optimismus an Überzeugungskraft. Der erbärmliche Haufen heimatloser Opfer nahm eine wütende Haltung an und schrie nach Rache. Noch mehr Boten wurden unverzüglich zum Rotwassersee geschickt, um die Neuigkeit, daß Kessell noch nicht vollständig gesiegt hatte, zu übermitteln.
    Auf beiden Seen begann jetzt die Verteilung von Kriegern und Bürgern auf die Schiffe, wobei Frauen und Kinder auf die schwereren und weniger beweglichen Schiffe überwechselten, und die Krieger die schnellsten Schiffe übernahmen. Die Schiffe, die als Kriegsschiffe vorgesehen waren, wurden daraufhin zu den äußeren Anlegestellen gebracht, wo sie schnell in See stechen konnten. Die Segel wurden in Vorbereitung auf die wilde Fahrt überprüft und klargemacht, die diese mutigen Mannschaften in den

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