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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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von deinem Zuhause, Dunkelelf«, erwiderte der Tanar-Ri mit unverhohlenem Argwohn.
    »So wie auch du, großer Tanar-Ri der Finsternis«, gab Drizzt gelassen zurück. »Und falls ich mit meinen Vermutungen nicht falsch liege, wurdest du aus ähnlichen Gründen zu diesem entlegenen Winkel der Welt gelockt.«
    »Ich weiß, warum ich hier bin«, antwortete Errtu. »Aber die Geschäfte eines Dunkelelfen lagen stets jenseits meines Verständnisses – und Interesses.«
    Drizzt fuhr sich mit der Hand über sein schmales Kinn und kicherte in vorgetäuschter Vertraulichkeit. Sein Magen war völlig verknotet, und er spürte, wie sich kalter Schweiß auf seiner Stirn zu bilden begann. Er kicherte wieder und kämpfte gegen seine Angst an. Wenn der Tanar-Ri sein Unbehagen bemerkte, würde er erheblich an Glaubwürdigkeit verlieren. »Ah, aber diesmal scheint es zum ersten Mal seit vielen Jahren der Fall zu sein, daß sich unsere Geschäfte kreuzen, mächtiger Verursacher von Zerstörungen. Mein Volk empfindet eine gewisse Neugierde, vielleicht sogar ein persönliches Interesse an dem Zauberer, dem du offenbar dienst.«
    Errtu straffte die Schultern, und das erste Aufflackern einer gefährlichen Flamme erschien in seinen roten Augen. »Dienen?« wiederholte er ungläubig, und seine ruhige Stimme bebte, als befände er sich am Rand eines unkontrollierbaren Wutanfalls.
    Drizzt schwächte schnell seine Bemerkung ab. »Allem Anschein nach, Wächter der chaotischen Absichten, hat der Zauberer eine gewisse Macht über dich. Sicherlich arbeitest du mit Akar Kessell zusammen.«
    »Ich diene keinem Menschen!« brüllte Errtu und stampfte zur Bestätigung mit dem Fuß so heftig auf, daß die Grundmauer der Höhle erbebte.
    Drizzt fragte sich, ob der Kampf, den zu gewinnen er nicht einmal hoffen konnte, schon gleich beginnen würde. Er war nahe daran, Guenhwyvar zu rufen, damit sie wenigstens gemeinsam die ersten Schläge austeilen konnten.
    Aber der Tanar-Ri beruhigte sich plötzlich wieder. Er war jetzt überzeugt, daß er den Grund für die unerwartete Anwesenheit des Dunkelelfen erraten hatte, und musterte Drizzt prüfend. »Dem Zauberer dienen?« lachte er. »Akar Kessell ist selbst nach den Maßstäben der Menschen ein Schwächling! Aber das weißt du ja, Dunkelelf, und wage nicht, es zu leugnen. Du bist wie ich wegen Crenshinibon hier, und Kessell soll verdammt sein!«
    Der verwirrte Ausdruck auf Drizzts Gesicht war so aufrichtig, daß Errtu ins Grübeln geriet. Der Tanar-Ri glaubte immer noch, mit seiner Vermutung richtig zu liegen, und konnte daher nicht verstehen, warum der Dunkelelf mit dem Namen nichts anfangen konnte. »Crenshinibon«, erklärte er und wies mit seiner Klauenhand in Richtung Süden. »Ein uraltes Bollwerk unsäglicher Kraft.«
    »Der Turm?« fragte Drizzt.
    Errtus Unsicherheit entlud sich in unbeherrschte Wut. »Jetzt spiel nicht den Dummen mit mir!« schrie er. »Die Fürsten der Dunkelelfen kennen sehr wohl die Kraft von Akar Kessells Artefakt, sonst wären sie nicht an die Oberfläche gekommen, um es zu suchen!«
    »Ist ja gut, du hast die Wahrheit erraten«, gab Drizzt scheinbar zu. »Ich mußte doch nur sichergehen, daß der Turm in der Ebene wirklich das uralte Artefakt ist, nach dem ich suche. Meine Meister erweisen achtlosen Spionen wenig Barmherzigkeit.«
    Errtu lächelte niederträchtig, als er sich an die schrecklichen Folterkammern in Menzoberranzan erinnerte. Jene Jahre, die er bei den Dunkelelfen verbracht hatte, waren wirklich vergnüglich gewesen!
    Drizzt drängte die Unterhaltung schnell in eine Richtung, die vielleicht einige Schwachstellen bei Kessell oder seinem Turm offenbaren konnte. »Eine Sache, die mich ganz und gar verwirrt, ehrfürchtiger Geist von ungezügelter Bosheit«, begann er und achtete sorgfältig darauf, seine Komplimente nicht zu wiederholen. »Mit welchem Recht besitzt dieser Zauberer eigentlich Crenshinibon?«
    »Mit gar keinem«, antwortete Errtu. »Zauberer, pah! Verglichen mit deinem Volk ist er nicht einmal ein Lehrling. Seine Zunge zuckt voller Unbehagen, wenn er einen noch so simplen Spruch aufsagt. Aber das Schicksal spielt ja oft merkwürdige Spiele. Und eher zum Vergnügen, möchte ich behaupten. Laß Akar Kessell ruhig seinen kurzen Moment des Triumphes erleben. Menschen leben ja nicht besonders lange!«
    Drizzt wußte, daß er mit seinen Fragen einen gefährlichen Kurs verfolgte, aber er ging das Risiko ein. Auch wenn ein nicht unbedeutender Tanar-Ri nur wenige

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