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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Tanar-Ri Dunkelheit ausbreitete, und wußte, daß Errtu sein schreckliches Schwert erhoben hatte. Er bewegte sich, um sich zu schützen, aber plötzlich sprang der Tanar-Ri zur Seite und brüllte vor Überraschung und Zorn wild auf.
    Guenhwyvar hatte sich an seinem ausgestreckten Arm festgeklammert.
    Der große Tanar-Ri hielt den Panther auf Armeslänge von sich und versuchte, ihn zwischen seinen Unterarm und die Felswand zu quetschen, um lebenswichtige Körperteile vor seinen reißenden Klauen und Zähnen zu schützen. Guenhwyvar nagte und kratzte an dem massigen Arm und riß an Fleisch und Muskeln.
    Errtu zuckte unter dem heftigen Angriff nur zusammen und beschloß, sich später um die Katze zu kümmern. Seine Hauptsorge galt weiterhin dem Dunkelelfen, denn er schätzte die Kraft, die allen Angehörigen dieser Rasse innewohnte. Errtu hatte schon zu oft erlebt, wie die Gegner der Dunkelelfen ihren unzähligen Tricks zum Opfer gefallen waren.
    Die Peitsche mit den vielen Lederriemen schlug nach Drizzts Beinen, zu schnell für den Dunkelelfen, dem von dem plötzlichen Ausbruch der hellen Flammen immer noch schwindelig war. Er konnte den Schlag nicht abwehren oder ausweichen. Errtu zog ruckartig an dem Griff, als sich die Riemen um Drizzts schlanke Beine und Knöchel wickelten. Die ungeheuerliche Kraft des Tanar-Ri riß den Dunkelelfen rücklings zu Boden.
    Drizzt spürte überall in den Beinen stechenden Schmerz und hörte, wie die Luft förmlich aus seinen Lungen gepreßt wurde, als er auf dem harten Fels landete. Er wußte, daß er, ohne zu zögern, reagieren mußte, aber das hell flackernde Feuer und Errtus plötzlicher Schlag hatte ihm die Orientierung geraubt. Er merkte, wie er über Steine geschleift wurde und die Hitze immer stärker wurde. Er konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf heben, um seine von den Riemen umschlungenen Füße zu sehen, die mit dem magischen Feuer in Berührung kamen. »So sterbe ich also«, stellte er gefaßt fest.
    Aber seine Beine brannten nicht.
    Voller Begeisterung, die qualvollen Schreie seines hilflosen Opfers zu hören, riß Errtu stärker an der Peitsche und zog Drizzt ganz in die Flammen. Aber trotzdem spürte der Dunkelelf kaum etwas von der Wärme des Feuers.
    Und dann erloschen plötzlich die heißen Flammen mit einem letzten Zischen des Mißfallens.
    Beide Gegner verstanden nicht, was geschehen war, und suchten den Grund jeweils bei dem anderen.
    Errtu schlug schnell wieder zu. Er stellte einen großen Fuß auf Drizzts Brust und begann, ihn auf den Felsen zu pressen. Der Dunkelelf fuchtelte in wilder Verzweiflung mit einer Waffe herum, aber sie zeigte keine Wirkung auf das außerirdische Ungeheuer.
    Dann schwang Drizzt seinen anderen Krummsäbel, die Klinge, die er bei Eisiger Tod gefunden hatte.
    Die Klinge zischte wie Wasser, das mit Feuer in Berührung kommt, als sie in Errtus Kniegelenk schnitt. Während sie sich in das Fleisch des Tanar-Ri senkte, wurde der Knauf so heiß, daß sich Drizzt beinahe die Hand verbrannte. Dann wurde er eiskalt, als hätte er Errtus warme Lebenskraft in die eigene kalte Kraft getaucht. Auf einmal verstand Drizzt, warum die Flammen erloschen waren.
    Der Tanar-Ri riß in hellem Entsetzen den Mund auf, dann schrie er vor unerträglichen Schmerzen auf. Noch nie hatte er solche Schmerzen erlebt! Er sprang zurück, schlug wild um sich und versuchte, der schrecklichen Waffe zu entkommen.
    Dabei zog er Drizzt mit sich, der den Griff nicht loslassen konnte. Guenhwyvar wurde bei der heftigen Raserei des TanarRi von dessen Arm geschleudert und schlug mit voller Wucht gegen eine Wand.
    Drizzt betrachtete ungläubig die Wunde, nachdem der TanarRi zurückgewichen war. Aus dem Loch in Errtus Knie stieg Dampf, und der Wundrand war mit Eis überzogen!
    Aber auch Drizzt hatte der Angriff geschwächt. Bei seinem Angriff auf den mächtigen Tanar-Ri hatte der Krummsäbel ihm einen Teil seiner Lebenskraft entzogen.
    Auf einmal hatte der Dunkelelf das Gefühl, nicht mehr stehen zu können. Aber er stellte fest, daß er nach vorne sprang und die Klinge vor sich hielt, als würde der gierige Krummsäbel ihn mit sich ziehen.
    Der Felsspalt, der aus dem Tal herausführte, war zu schmal. Errtu hatte keine Ausweichmöglichkeit.
    Der Krummsäbel fand den Bauch des Tanar-Ri.
    Als die Klinge den Kern von Errtus Lebenskraft berührte, wurde Drizzt wie unter einer plötzlichen heftigen Woge gänzlich seiner Kraft beraubt und nach hinten geschleudert. Er prallte gegen eine

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