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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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der Turm wand aus.
    »Greif ruhig das Herz an, Dunkelelf«, lachte Kessell. »Du Narr! Das Herz von Cryshal-Tirith ist mächtiger als jede Waffe auf der Welt! Nichts, was du versuchen würdest, ob magisch oder nicht, könnte den kleinsten Kratzer auf seiner makellosen Oberfläche hinterlassen! Greif es an! Beweise deine törichte Unverschämtheit!«
    Drizzt hatte jedoch andere Pläne. Er war flexibel und klug genug, um zu erkennen, wann ein Feind nicht mit bloßer Gewalt zu besiegen war. Aber immer gab es auch noch andere Möglichkeiten.
    Er steckte seine Waffe, den magischen Krummsäbel, ein, und löste das Band, mit dem der Beutel an seinem Gürtel befestigt war. Kessell sah ihm neugierig zu. Ihn beunruhigte die Gelassenheit, die der Dunkelelf zeigte, obwohl sein Tod unumgänglich schien. »Was machst du da?« herrschte Akar Kessell ihn an.
    Drizzt gab keine Antwort. Er ging methodisch und unbeirrbar vor, löste das Zugband des Beutels und öffnete ihn.
    »Ich habe dich gefragt, was du da tust!« knurrte Kessell, als Drizzt auf das Herz zuging. Plötzlich schien dem Zauberer das Ebenbild des Kristalls doch verwundbar. Ihn überkam das unbehagliche Gefühl, daß dieser Dunkelelf gefährlicher war, als er anfangs gedacht hatte.
    Auch Crenshinibon spürte es. Der Gesprungene Kristall wies Kessell telepathisch an, er solle einen Blitz der Vernichtung auf den Dunkelelfen loslassen.
    Aber Kessell hatte Angst.
    Drizzt näherte sich dem Kristall. Er versuchte, ihn mit der Hand zu berühren, aber die Lichtwand hinderte ihn daran. Er nickte, da er damit gerechnet hatte, und öffnete den Beutel so weit wie möglich. Seine Konzentration war völlig auf den Turm selbst gerichtet, und die ganze Zeit blickte er weder zu dem Zauberer hinüber, noch reagierte er auf dessen Toben.
    Und dann schüttete er den Beutel mit Mehl über den Edelstein aus.
    Der Turm schien aus Protest zu stöhnen und verdunkelte sich.
    Die Lichtmauer, die den Dunkelelfen von dem Zauberer getrennt hatte, verschwand.
    Aber immer noch konzentrierte sich Drizzt auf den Turm. Er wußte, daß die Mehlschicht die kraftvollen Strahlungen des Edelsteins nur kurze Zeit aufhalten konnte.
    Die Zeit reichte ihm jedoch, um den leeren Beutel über den Stein zu stülpen und das Band festzuziehen. Kessell jammerte und sprang nach vorne, blieb aber vor dem gezogenen Krummsäbel stehen.
    »Nein!« erhob der Zauberer hilflos Einspruch. »Erkennst du denn nicht die Konsequenzen dessen, was du da angerichtet hast?« Wie zur Antwort erbebte der Turm. Er beruhigte sich zwar schnell wieder, aber sowohl der Dunkelelf als auch der Zauberer spürten die nahende Gefahr. Irgendwo im Innern von Cryshal-Tirith hatte der Zusammenbruch bereits eingesetzt.
    »Ich verstehe vollkommen«, erwiderte Drizzt. »Ich habe dich besiegt, Akar Kessell. Deine kurze Zeit als selbsternannter Herrscher über Zehn-Städte ist zu Ende.«
    »Du hast dich selbst getötet, Dunkelelf!« gab Kessell zurück, als Cryshal-Tirith wieder erbebte, diesmal heftiger als zuvor. »Du kannst nicht einmal hoffen, zu entkommen, bevor der Turm über dir zusammenfällt!«
    Wieder bebte es. Und dann wieder.
    Drizzt zuckte gelassen die Achseln. »Dann soll es so sein«, sagte er. »Meine Aufgabe ist erfüllt, denn auch du wirst umkommen.«
    Plötzlich brach der Zauberer in ein wahnsinniges Kichern aus. Er wirbelte von Drizzt herum und stürzte sich in den Spiegel, der in der Turmwand eingebettet war. Statt durch das Glas zu brechen und unten im Freien zu landen, wie Drizzt vermutet hatte, glitt Kessell in den Spiegel und war verschwunden.
    Wieder erbebte der Turm, und diesmal hörte das Zittern nicht mehr auf. Als Drizzt zur Falltür ging, fand er kaum einen festen Halt. Überall an den Wänden brachen Risse auf.
    »Regis!« brüllte er, aber er bekam keine Antwort. Im unteren Zimmer war ein Teil der Wand bereits eingestürzt. Drizzt konnte am Fuß der Leiter den Schutt sehen. Er betete, daß seine Freunde bereits entkommen waren, und nahm den einzigen Weg, der ihm noch blieb.

    Er folgte Kessells Beispiel und stürzte sich in den magischen Spiegel.

Die Schlacht von Eiswindtal
    Die Menschen in Bryn Shander hörten die Schlacht draußen im Lager toben, aber erst im Licht der vollen Morgendämmerung konnten sie sehen, was da vor sich ging. Sie jubelten ungestüm den Zwergen zu und waren verblüfft, als die Barbaren in Kessells Reihen stürmten und mit ausgelassener Hingabe Goblins niederschlugen.
    Cassius und Glensater, die ihren

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