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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Armbrust vernommen, die bereitgemacht wurde.
    Doch dann nahm sich Regis unerwartet der Situation an. Er zog seine Hose hoch, die unter seinen dicken Bauch gerutscht war, steckte die Daumen in den Gürtel und versuchte, bedeutsam zu erscheinen. Er streckte Brust und Bauch vor und stellte sich vor seine Gefährten.
    »Dein Name, guter Herr?« rief er dem Soldaten auf der Mauer zu.
    »Ich bin der Nachtwächter vom Nordtor. Das ist alles, was du wissen mußt!« kam die mürrische Antwort. »Und wer…« »Regis, Erster Bürger von Bryn Shander. Bestimmt hast du schon einmal meinen Namen gehört oder meine Schnitzereien gesehen.«
    Die Gefährten hörten oben im Turm Getuschel, dann folgte eine Pause. »Wir haben die Schnitzereien eines Halblings aus Zehn-Städte gesehen. Bist du das?«
    »Held des Goblinkrieges und Meisterschnitzer«, verkündete Regis mit einer schwungvollen Verbeugung. »Der Sprecher von Zehn-Städte wird nicht sonderlich erfreut sein, wenn er erfährt, daß ich nachts am Tor unseres bevorzugten Handelspartners abgewiesen worden bin.«
    Wieder wurde oben geflüstert, dann war es längere Zeit still. Kurz darauf hörten die vier ein kratzendes Geräusch hinter der Tür. Ein Fallgitter wird hochgezogen, stellte Regis fest. Und dann wurden die Türriegel zurückgeschlagen. Der Halbling sah über die Schulter seine erstaunten Freunde an und lächelte schief.
    »Diplomatie, mein grober Zwergenfreund«, lachte er.
    Die Tür öffnete sich nur einen Spalt, und zwei Männer schlüpften heraus. Sie waren zwar unbewaffnet, aber es lag auf der Hand, daß sie von der Mauer gedeckt wurden. Soldaten mit grimmigen Gesichtern standen dicht zusammengedrängt auf der Brustwehr und beobachteten durch die Visiere der Armbrüste jede Bewegung der Fremden.
    »Ich bin Jierdan«, stellte sich der Stämmigere von beiden vor, obwohl seine tatsächliche Figur wegen der vielen Felle, die er trug, schwer zu bestimmen war.
    »Und ich bin der Nachtwächter«, erklärte der andere. »Zeigt mir, was ihr zum Handeln mitgebracht habt!«
    »Handeln?« wiederholte Bruenor wütend. »Wer sagte denn was von Handeln?« Wieder schlug er mit beiden Händen auf seine Axt, was die Soldaten im Turm sofort mit einem nervösen Scharren beantworteten. »Sieht das etwa wie die Klinge eines verdammten Händlers aus?«
    Regis und Drizzt stellten sich neben den Zwerg, um ihn zu beruhigen. Wulfgar jedoch, der genauso nervös war wie Bruenor, blieb etwas abseits stehen. Die kräftigen Arme hatte er über der Brust gekreuzt, und mit seinem strengen Blick durchbohrte er den unverschämten Wächter.
    Die zwei Soldaten wichen schutzsuchend zurück. Als der Nachtwächter jetzt wieder sprach, stand er kurz vor einem Zornausbruch. »Erster Bürger«, herrschte er Regis an, »was willst du dann hier?«
    Regis trat vor Bruenor und stellte sich direkt vor die Soldaten. »Äh… den Markt erforschen«, stieß er hervor und versuchte, beim Weiterreden eine Geschichte zu erfinden. »In dieser Saison habe ich einige besonders schöne Schnitzereien anzubieten, aber bevor ich den Verkauf in die Wege leite, will ich sicherstellen, daß alles, einschließlich der Preise für die Schnitzereien, in Ordnung ist.«
    Die zwei Soldaten tauschten ein wissendes Lächeln aus.
    »Für diesen Zweck bist du einen weiten Weg gegangen«, flüsterte der Nachtwächter barsch. »Wäre es nicht angenehmer gewesen, wenn du dich einer jener Karawanen, die doch die Waren befördern, angeschlossen hättest?«
    Regis wand sich verlegen, als er erkannte, daß diese Soldaten zu erfahren waren, um auf seine List hereinzufallen. Wider bessere Einsicht tastete er unter seinem Hemd nach dem Ru binanhänger. Er wußte zwar, daß die hypnotische Kraft den Nachtwächter überzeugen konnte, sie einzulassen, aber er fürchtete sich, den Stein überhaupt zu zeigen, denn dadurch würde er dem Meuchelmörder, der sicherlich nicht weit weg war, die Verfolgung erleichtern.
    Plötzlich stutzte Jierdan, denn er hatte die Gestalt hinter Bruenor bemerkt. Drizzt Do'Urdens Umhang hatte sich leicht bewegt und den dunklen Teint seines Gesichts enthüllt.
    Wie auf ein Stichwort spannte sich auch der Nachtwächter an, folgte Jierdans Blick und erkannte schnell den Grund für dessen jähe Reaktion. Widerstrebend griffen die vier Abenteurer nach ihren Waffen und machten sich für einen Kampf bereit, den sie im Grunde nicht wollten.
    Aber Jierdan löste die Spannung so schnell, wie er sie hervorgerufen hatte. Er legte seinen

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