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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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leicht in die Riegelvorrichtung an der Tür gelegt werden konnte. »Und hinter diesen zehn Türen verlaufen zehn andere nach oben, bei denen der Riegel in entgegengesetzter Richtung angebracht ist.«
    »Wenn ihr vor einem Feind geflohen seid, habt ihr die Türen von beiden Seiten hinter euch verschlossen«, erkannte Catti-brie, »und euch dann alle in der Mitte versammelt.«
    »Und zwischen den Türen in der Mitte führt ein Durchgang zu den unteren Ebenen«, fügte Drizzt hinzu, der die einfache, aber wirkungsvolle Logik dieser Verteidigungsstruktur durchschaute.
    »Im Boden ist eine Klapptür eingebaut«, bestätigte Bruenor.
    »Vielleicht können wir uns dort ausruhen«, sagte der Dunkelelf.
    Bruenor nickte und ging weiter. Seine Erinnerung hatte ihn nicht getrogen. Einige Minuten später passierten sie die zehnte Tür und traten in einen kleinen ovalen Raum. Am anderen Ende war eine Tür, deren Verschlußriegel auf ihrer Seite angebracht war. Genau in der Mitte des Zimmers befand sich eine Bodenklappe, die ebenfalls mit einem Riegel versehen und offenbar seit vielen Jahren verschlossen war. Überall an den Wänden des Zimmers waren die seltsam vertrauten verdunkelten Nischen zu sehen.
    Nachdem sie sich überzeugt hatten, daß der Raum sicher war, verschlossen sie die Ausgänge und fingen an, sich teilweise ihrer schweren Ausrüstung zu entledigen, denn die Hitze war unerträglich geworden, und die stickige Luft machte ihnen zu schaffen.
    »Wir haben jetzt die Mitte der obersten Ebene erreicht«, erklärte Bruenor geistesabwesend. »Morgen werden wir zu der Schlucht gelangen.«
    »Und dann?« fragte Wulfgar, der immer noch genügend Abenteuerlust verspürte, die Minen näher zu erforschen.
    »Nach draußen oder nach unten«, antwortete Drizzt, wobei er die erste Möglichkeit stark betonte, um hervorzuheben daß er die zweite für unwahrscheinlich hielt. »Wir werden es wissen, wenn wir angekommen sind.«
    Wulfgar beobachtete seinen schwarzen Freund und suchte nach einem Anzeichen der Abenteuernatur, die er schon so oft kennengelernt hatte. Aber genau wie Bruenor schien Drizzt sich damit abgefunden zu haben, wieder zu verschwinden. Irgend etwas an diesem Ort hatte das Feuer des Dunkelelfen zum Verlöschen gebracht. Wulfgar konnte nur vermuten, daß auch Drizzt mit unangenehmen Erinnerungen an einen ebensolchen dunklen Platz rang.
    Der scharfsichtige junge Barbar hatte mit dieser Vermutung recht. Die Erinnerungen des Dunkelelfen an sein Leben in der Unterwelt hatten wirklich seinen Wunsch verstärkt, Mithril-Halle so schnell wie möglich zu verlassen. Bei ihm war es aber nicht ein gefühlsmäßiger Aufruhr, den er bei der Rückkehr in das Reich seiner Kindheit erlebte. Woran sich Drizzt deutlich erinnerte, wenn er über Menzoberranzan nachdachte, das waren die finsteren Wesen, die in dunklen Löchern unter der Erde lebten. Er spürte, daß sie auch hier, in diesen uralten Zwergenhallen, weilten, Greuel, die das Vorstellungsvermögen der oberirdischen Bewohner übertrafen. Um sich selbst hatte er keine Angst. Durch das Erbe seiner Rasse konnte er diesen Monstern unter gleichen Bedingungen begegnen. Aber seine Freunde wären in einem solchen Kampf stark benachteiligt, schlecht ausgerüstet, um die Monster zu besiegen, auf die sie mit aller Sicherheit stoßen würden, falls sie in den Minen blieben.
    Und Drizzt wußte, daß viele Augen auf ihnen ruhten.
    Entreri schlich sich heran und legte sein Ohr an die Tür, wie er es schon neunmal zuvor getan hatte. Diesmal hörte er das Klirren eines Schildes, der auf den Boden geworfen wurde, und ein Lächeln flog über sein Gesicht. Er drehte sich zu Sydney und Bok um und nickte.
    Endlich hatte er seine Beute gefangen.
    Die Tür, durch die sie vor kurzem gekommen waren, zitterte plötzlich unter der Wucht eines unglaublichen Schlages. Die Gefährten, die sich nach ihrem langen Marsch gerade niedergelassen hatten, sahen verblüfft und entsetzt auf, als der zweite Schlag erfolgte und der massive Stein splitterte und nachgab. Der Golem stürzte in den ovalen Raum und stieß Regis und Catti-brie zur Seite, bevor diese nach ihren Waffen greifen konnten.
    Das Monster hätte sie sofort zermalmen können, aber sein Opfer, sein Ziel, das seine ganzen Sinne in Anspruch nahm, war Drizzt Do'Urden. Es stürzte an den beiden vorbei in die Mitte des Raums, um den Dunkelelfen auszumachen.
    Drizzt war jedoch nicht besonders überrascht worden und in die Schatten auf einer Seite des Zimmers

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