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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gewichen. Jetzt machte er sich auf den Weg zu der zerstörten Tür, um sie gegen den Eintritt weiterer Eindringlinge zu sichern. Er konnte sich jedoch dem Suchzauber, mit dem Dendybar den Golem ausgestattet hatte, nicht entziehen, und Bok wandte sich sofort in seine Richtung.
    Wulfgar und Bruenor griffen das Monster von vorn an.
    Entreri betrat das Zimmer direkt nach Bok und machte sich die Unruhe zunutze, die der Golem gestiftet hatte. Unbemerkt glitt er durch die Tür und verschwand auf eine Weise in den Schatten, die der des Dunkelelfen verblüffend ähnlich war. Als sie die Mitte der Wand in dem ovalen Zimmer fast erreicht hatten, traf jeder auf einen Schatten, der dem eigenen so ähnlich war, daß sie erst einmal anhalten und ihn abschätzen mußten, bevor sie den Kampf eröffneten.
    »Endlich lerne ich Drizzt Do'Urden kennen«, zischte Entreri.
    »Du bist im Vorteil«, entgegnete Drizzt, »denn ich weiß von dir nichts.«
    »Ah, du wirst schon noch etwas erfahren, Nachtelf!« sagte der Meuchelmörder lachend. Es waren nur nebelgleiche Bewegungen zu sehen, als sie aufeinander losgingen, und Entreris unbarmherziger Säbel und juwelenbesetzter Dolch standen in ihrer Schnelligkeit Drizzts schwirrenden Krummsäbeln nicht nach.
    Mit voller Wucht schlug Wulfgar mit seinem Hammer auf den Golem ein. Das Monster wurde dadurch von seiner Suche nach dem Dunkelelfen abgelenkt, machte aber nicht die geringsten Anstalten, sich zur Wehr zu setzen. Bok wurde von Aegisfang getroffen, nahm aber keine Notiz davon, sondern ging erneut auf seine Beute zu. Bruenor und Wulfgar sahen sich ungläubig an und prügelten mit Hammer und Axt weiter wild auf ihn ein.
    Regis lag reglos an der Wand, gelähmt durch einen Tritt von Boks schwerem Fuß. Doch Catti-brie war bereits wieder auf den Knien und hielt ihr Schwert in der Hand. Die Anmut und das Geschick der beiden Gegner an der Wand schlugen sie einen Augenblick in Bann.
    Auch Sydney, die in der Tür stand, war fasziniert, denn die Schlacht zwischen dem Dunkelelfen und Entreri war mit nichts zu vergleichen, was sie bisher gesehen hatte. Da standen sich zwei meisterhafte Schwertkämpfer gegenüber, die sich in völliger Harmonie bewegten und abwehrten.
    Jeder ahnte die Bewegungen des anderen genau voraus und erwiderte dann dessen Angriff. Es war ein Kampf, aus dem wahrscheinlich kein Sieger hervorgehen würde. Der eine schien das Spiegelbild des anderen zu sein; und lediglich das ständige Klirren von Stahl, wenn die Schwerter gegeneinander schlugen, machte den Zuschauern bewußt, daß wirklich ein Kampf stattfand. Sie traten in den Schatten und wieder heraus und versuchten, in einem Kampf von Ebenbürtigen kleine Vorteile zu gewinnen. Dann verschwanden sie in der Dunkelheit einer Nische.
    Kaum waren sie außer Sicht, als sich Sydney erinnerte, welche Rolle sie in dem Kampf hatte. Sofort zog sie einen schlanken Stab aus ihrem Gürtel und nahm den Barbaren und den Zwerg ins Visier. Obwohl sie liebend gern den Kampf zwischen Entreri und dem Dunkelelfen bis zum Ende verfolgt hätte, war es ihre Pflicht, den Golem zu befreien, damit dieser schnell den Dunkelelfen ergreifen konnte.
    Wulfgar und Bruenor hatten Bok inzwischen kurzentschlossen zu Fall gebracht, indem Bruenor zwischen die Beine des Monsters getaucht war, während Wulfgar mit seinem Hammer zugeschlagen hatte, so daß Bok über den Zwerg gestürzt war.
    Sie hatten jedoch nur für kurze Zeit die Oberhand. Sydneys Energieblitz senkte sich zwischen sie. Von dieser Wucht wurde Wulfgar rücklings durch die Luft geschleudert. An der gegenüberliegenden Tür kam er mit den Füßen auf. Seine Lederweste war versengt und qualmte, und er zitterte am ganzen Körper unter den Nachwirkungen des Blitzes.
    Bruenor wurde auf den Boden geworfen und blieb dort einen langen Augenblick liegen. Er war nicht schwer verletzt — Zwerge sind zäh und hart wie Gebirgsstein und vor allem gegen Magie widerstandsfähig —, aber als er mit dem Ohr auf dem Boden lag, hörte er ein eigentümliches Poltern, das seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Es kam ihm aus seiner Kindheit her vertraut vor, obwohl er es nicht mehr richtig einordnen konnte.
    Aber er wußte, daß es den Untergang voraussagte.
    Das Zittern um sie herum wurde stärker, bis schließlich der ganze Raum vibrierte. Es war selbst noch spürbar, als Bruenor den Kopf hob. Auf einmal erkannte es der Zwerg. Hilflos sah er zu Drizzt hinüber und schrie: »Paß auf, Elf!«, kurz bevor sich die Falle

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