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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wurden, die Maschinerie der Minen.
    Bruenor wandte seinen Blick ab und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, denn er hatte so sehr gehofft, daß die Minen von einer organisierten Gruppe geräumt und einfach zu übernehmen seien, daß er selbst auch schon davon überzeugt war. Aber wenn die Öfen brannten, dann hatte ihn diese Hoffnung getrogen.
    »Geh zu ihnen! Zeige ihnen die Stufen!« befahl Dendybar.
    Morkai musterte den Zauberer eine Weile. Er wußte, daß er sich aus Dendybars Einfluß lösen und den Befehl mißachten konnte, da der Bunte immer schwächer wurde und die Gewalt über ihn verlor. Morkai war wirklich überrascht, daß Dendybar gewagt hatte, ihn so schnell wieder zu beschwören, denn offensichtlich hatte er sich noch nicht von der letzten Anstrengung erholt. Der bunte Zauberer hatte zwar noch nicht jenen Punkt der Erschöpfung erreicht, an dem Morkai ihn bekämpfen konnte, aber den größten Teil der Macht, die er brauchte, um den Geist zu etwas zwingen zu können, hatte er eingebüßt.
    Morkai beschloß, diesem Befehl nachzukommen. Er wollte das Spiel mit Dendybar so lange wie möglich weiterführen. Der bunte Zauberer war offensichtlich versessen darauf, den Dunkelelfen zu finden, und würde ihn mit Sicherheit in Kürze wieder rufen. Und das mußte ihn noch mehr schwächen.
    »Und wie kommen wir da hinunter?« fragte Entreri Sydney. Bok hatte sie zum Tal der Hüter geführt, und jetzt blickten sie die steile Felswand hinunter. Sydney sah Bok fragend an, und der Golem machte prompt Anstalten, einfach über den Rand zu laufen. Hätte sie ihn nicht aufgehalten, wäre er in den Abgrund gestürzt. Die junge Magierin sah Entreri mit einem hilflosen Schulterzucken an.
    Doch dann schimmerte undeutlich ein Feuer auf, und Morkai, der Geist, stand wieder vor ihnen. »Kommt!« forderte er sie auf. »Ich soll euch den Weg zeigen.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, führte Morkai sie zu der gehei men Treppe, dann löste er sich in Flammen auf und war verschwunden.
    »Dein Meister leistet uns viel Beistand«, bemerkte Entreri, als er den ersten Schritt nach unten tat.
    Sydney lächelte, um ihre Befürchtungen zu vertuschen. »Mindestens vier Mal«, murmelte sie vor sich hin, nachdem sie ausgerechnet hatte, wie oft Dendybar den Geist gerufen hatte. Morkai wirkte bei der Ausführung eines Befehls jedesmal etwas entspannter, und jedesmal wirkte Morkai mächtiger. Sydney ging zur Treppe und folgte Entreri. Sie hoffte, daß Dendybar den Geist nicht so bald wieder beschwor — ihnen allen zuliebe.
    Sie hatten kaum das Tal erreicht, da führte Bok sie unverzüglich zu der Mauer und der Geheimtür. Als würde er das Hindernis, das sich vor ihm auftat, erkennen, blieb er geduldig stehen und wartete auf Anweisungen von der Magierin.
    Mit dem Gesicht dicht an der Wand fuhr Entreri mit den Fingern über den glatten Stein und versuchte, einen Spalt zu finden.
    »Du verschwendest deine Zeit«, erklärte Sydney. »Die Tür wurde von Zwergen gebaut und wird so nie zu finden sein.«
    »Wenn es eine Tür gibt«, wandte der Meuchelmörder ein.
    »Es gibt eine«, versicherte ihm Sydney. »Bok ist der Spur des Dunkelelfen bis hierher gefolgt und weiß, daß sie hinter der Mauer weiterverläuft. Es ist aussichtslos, den Golem in die Irre zu führen.«
    »Dann öffne doch deine Tür!« höhnte Entreri. »Ihr Vorsprung wird jede Sekunde größer!«
    Sydney holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und rieb nervös die Hände aneinander. Zum ersten Mal, seitdem sie den Hauptturm verlassen hatte, fand sie eine Gelegenheit, ihre eigenen Fähigkeiten anzuwenden, und die besondere magische Energie prickelte in ihr und wollte freigelassen werden.
    Sie führte eine Reihe verschiedener und sehr exakter Handbewegungen aus, murmelte geheimnisvolle Worte und befahl schließlich: »Bausin saumine!« Daraufhin hielt sie die Hände in die Richtung, wo vermutlich die Tür war.
    Entreris Säbel und Dolch lösten sich von seinem Gürtel und fielen auf den Boden.
    »Gut gemacht«, bemerkte er ironisch und hob seine Waffen auf.
    Sydney sah verwirrt auf die Tür. »Sie widersteht meinem Zauberspruch«, stellte sie fest, obwohl das offensichtlich war. »Nicht ungewöhnlich für eine Tür, die von Zwergen hergestellt wurde. Die Zwerge haben zwar mit Zauberei wenig zu tun, aber ihre Fähigkeit, der Magie anderer zu widerstehen, ist beachtlich.«
    »Und was machen wir jetzt?« zischte Entreri. »Vielleicht gibt es noch einen anderen Eingang!«
    »Das ist

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