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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gefährten Dendybar ausliefern, wird er uns vielleicht verzeihen, den Tod des Dunkelelfen zugelassen zu haben.«
    Sie sah den Golem an, aber der verzog natürlich keine Miene, um ihr vielleicht zuzustimmen.
    »Du hättest in der Nische sein sollen«, murmelte Sydney, die mit diesem beißenden Spott ihre Enttäuschung an ihm ausließ. »Entreri hätte zumindest einige Vorschläge gemacht. Aber egal, ich habe einen Entschluß gefaßt. Wir folgen den anderen und warten den günstigsten Augenblick ab, um sie uns zu schnappen. Sie werden uns sagen, was wir über den Gesprungenen Kristall wissen müssen!«
    Bok blieb regungslos stehen und wartete auf ihr Zeichen. Obwohl er nicht denken konnte, verstand der Golem, daß Sydney am besten wußte, wie sie ihren Auftrag ausführen konnten.
    Die Gefährten marschierten durch große Höhlen, die eher natürliche Gebilde waren, als von Zwergenhand geschaffen. Hohe Decken und Wände erstreckten sich in der Dunkelheit, zu hoch, um vom Licht der Fackeln erfaßt zu werden. Sie machten den Freunden ihre Verwundbarkeit beängstigend bewußt. In der Vorstellung, von einer ganzen Schar von Dunkelzwergen aus den beleuchteten Nischen beobachtet oder von entsetzlichen Kreaturen belauert zu werden, die aus der Dunkelheit über sie herfallen könnten, blieben sie dicht zusammen.
    Das ständige Geräusch von tropfendem Wasser begleitete sie mit seinem eigenen Rhythmus und hallte durch alle Hallen wider, wodurch die Verlassenheit des Ortes nur noch unterstrichen wurde.
    Bruenor erinnerte sich gut an diesen Teil der Minen und wurde bald wieder von lange vergessenen Bildern aus seiner Vergangenheit überwältigt. Es waren die Versammlungshallen, wo die gesamte Sippe Heldenhammer zusammengekommen war, um den Worten von König Garumn zu lauschen oder wichtige Besucher zu empfangen. Schlachtpläne wurden hier geschmiedet und Strategien für den Handel mit der Außenwelt festgelegt. Selbst die jüngsten Zwerge waren bei diesen Zusammenkünften zugegen gewesen, und Bruenor erinnerte sich an die vielen Male, bei denen er neben seinem Vater Bangor hinter seinem Großvater, König Garumn, gesessen hatte. Bangor hatte ihn dann immer auf die Methoden des Königs hingewiesen, mit denen er seine Zuhörer für sich gewann, und den jungen Bruenor in die Führungskünste eingeweiht, die er eines Tages nötig haben würde.
    Wenn er erst König von Mithril-Halle sein würde.
    Die Einsamkeit in diesen Höhlen lastete schwer auf dem Zwerg, der sie noch gekannt hatte, als sie unter dem brausenden Jubel und dem Gesang von zehntausend Zwergen bebten. Selbst wenn er mit allen ü berlebenden Mitgliedern seiner Sippe zurückkehrte, so würden sie doch nur die winzige Ecke einer Kammer füllen.
    »Zu viele sind tot«, sagte Bruenor in die Leere. Sein Flüstern war in der widerhallenden Stille lauter, als er beabsichtigt hatte. Catti-brie und Wulfgar, die sich um den Zwerg Sorgen machten und ihn scharf beobachteten, hörten die Bemerkung und konnten sich leicht vorstellen, welche Erinnerungen und Gefühle sie ausgelöst hatten. Sie warfen sich einen Blick zu, und Catti-brie sah, daß sich Wulfgars Wut auf den Zwerg in Anteilnahme aufgelöst hatte.
    Eine große Halle nach der anderen tat sich vor ihnen auf, sie waren nur durch kurze Korridore miteinander verbunden. Abbiegungen und Seitenausgänge zweigten alle paar Meter ab, aber Bruenor war jetzt überzeugt, daß er den Weg zu der Schlucht kannte. Er wußte auch, daß jeder, der sich weiter unten befand, das Getöse des Einsturzes gehört haben mußte und bald Nachforschungen anstellen würde. Dieser Bereich auf der oberen Ebene hatte, anders als die Abschnitte, die sie hinter sich gelassen hatten, viele Verbindungsgänge zu den unteren Ebenen. Wulfgar löschte die Fackel aus, und Bruenor führte sie in der schützenden Düsterkeit weiter.
    Ihre Vorsicht erwies sich schon bald als klug. Als sie eine weitere große Höhle betraten, faßte Regis Bruenor an der Schulter, hielt ihn auf und bedeutete den anderen, sie sollten ruhig bleiben. Bruenor bekam fast einen Wutanfall, sah aber sofort aufrichtige Angst in Regis' Gesicht.
    Mit seinem Gehör, das durch die Jahre des Lauschens auf das Klicken eines Türschlosses geschärft war, hatte der Halbling ein Geräusch vernommen, das sich von dem Tropfen des Wasser unterschied. Kurz darauf hörten es auch die anderen: viele gestiefelte Füße, die im Gleichschritt marschierten. Bruenor führte sie in eine dunkle Nische, wo sie

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