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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Schlucht bis zur nächsten Rast zu erreichen«, verkündete Bruenor. »Macht euch also auf einen langen Marsch gefaßt.«
    »Und dann?« fragte Wulfgar, der die Antwort zwar zu kennen glaubte, aber damit nicht einverstanden war.
    »Nach draußen!« brüllte Bruenor. »So schnell wir können!« Er funkelte den Barbaren an, damit dieser ja nicht wagte, Einwände zu erheben.
    »Um mit dem Rest deiner Sippe an unserer Seite zurückzukehren?« Wulfgar ließ nicht locker.
    »Nicht um zurückzukehren«, antwortete Bruenor. »Wir werden niemals zurückkehren!«
    »Dann ist Drizzt umsonst gestorben!« erklärte Wulfgar schonungslos. »Er hat sein Leben für einen Traum geopfert, der niemals verwirklicht wird.«
    Bruenor hielt einen Moment inne, um sich angesichts Wulfgars harter Worte zu beruhigen. Er hatte die Tragödie noch nie aus dieser Sicht betrachtet, und ihm gefielen diese Folgerungen überhaupt nicht. »Nicht umsonst!« knurrte er den Barbaren an. »Es ist eine Warnung an uns alle, von diesem Ort zu verschwinden. Das Böse lauert hier, so unverkennbar wie Orks auf Hammelkeule! Riechst du es nicht, Junge? Raten dir deine Augen und Ohren nicht auch, von hier zu verschwinden?«
    »Meine Augen berichten mir von Gefahr«, erwiderte Wulfgar gelassen. »So wie sie es schon oft getan haben. Aber ich bin ein Krieger und schenke solchen Signalen wenig Beachtung!«
    »Dann bist du mit Sicherheit bald ein toter Krieger«, mischte Cattibrie sich ein.
    Wulfgar funkelte sie an. »Drizzt ist mitgekommen, um Mithril-Halle zurückzugewinnen, und ich werde alles daransetzen, daß diese Aufgabe erfüllt wird!«
    »Bei diesem Versuch wirst du sterben«, brummte Bruenor, in dessen Stimme jedoch kein Zorn mehr mitschwang. »Es war unsere Absicht, meine Heimat zu finden, Junge, aber dieser Ort ist das nicht mehr. Mein Volk hat hier einst gelebt, das stimmt, aber die Dunkelheit, die sich in Mithril-Halle eingeschlichen hat, hat meinem Anspruch ein Ende gesetzt. Ich habe nicht den Wunsch, zurückzukehren, sobald ich von dem Gestank dieses Ortes gesäubert bin, merke dir das mit deinem Dickschädel. Er gehört jetzt den Schatten und den Dunkelzwergen. Möge der ganze verfluchte Ort auf ihre verfluchten Köpfe fallen!«
    Bruenor hatte genug gesagt. Er drehte sich auf dem Absatz um und stampfte den Korridor hinunter. Seine schweren Stiefel schlugen mit unnachgiebiger Entschlossenheit auf dem Steinboden auf.
    Regis und Catti-brie folgten ihm dicht auf den Fersen, während Wulfgar noch kurz über den Entschluß des Zwerges nachdachte, bevor er sich auf den Weg machte und sie einholte.
    Sydney und Bok kehrten erst in das ovale Zimmer zurück, als die Magierin sicher war, daß die Gefährten gegangen waren. Wie die Freunde zuvor ging sie zu den Trümmern in der Nische. Dort blieb sie einen Augenblick stehen und dachte über die Auswirkungen dieser plötzlichen Wende ihrer Mission nach. Sie war über die Tiefe ihrer Trauer über Entreris Tod überrascht. Wenn sie dem Meuchelmörder auch nicht ganz vertraut und vermutet hatte, daß er vielleicht doch das gleiche machtvolle Artefakt gesucht hatte, wonach sie und Dendybar trachteten, hatte sie ihn dennoch allmählich achten gelernt. Hätte es einen besseren Verbündeten geben können, als der Kampf ausgebrochen war?
    Sydney hatte jedoch nicht sehr viel Zeit, Entreri zu betrauern, denn der Verlust von Drizzt Do'Urden brachte für sie unmittelbare Sorgen um ihre eigene Sicherheit mit sich. Dendybar würde diese Neuigkeit bestimmt nicht auf die leichte Schulter nehmen, und die Bestrafungskünste des bunten Zauberers waren im Hauptturm des Geheimwissens allgemein bekannt.
    Bok wartete einen Augenblick auf einen Befehl der Magierin, aber als nichts kam, trat er in die Nische und begann, den Schutthügel abzutragen.
    »Hör auf!« befahl Sydney.
    Bok beachtete sie nicht. Ihn trieb allein die Anweisung, den Dunkelelfen zu suchen.
    »Hör auf!« wiederholte sie mit mehr Überzeugungskraft in der Stimme. »Der Dunkelelf ist tot, du Blödian!« Diese schonungslose Erklärung zwang sie, sich selber mit dieser Tatsache abzufinden, und setzte ihre Gedanken in Bewegung. Bok unterbrach seine Arbeit und drehte sich ihr zu, während sie sich einen Augenblick überlegte, wie sie am besten vorgehen könnte.
    »Wir werden den anderen nachgehen«, sagte sie lässig. Damit versuchte sie, einerseits ihre eigenen Gedanken zu ordnen und andererseits dem Golem eine neue Richtung zu geben. »Genau. Wenn wir den Zwerg und seine

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