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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ansah.
    »Hol den Bogen heraus, Junge«, sagte er zu Wulfgar. »Man kann ihn bestimmt sinnvoller anwenden, als ihn hier liegenzulassen.«
    Wulfgar hatte inzwischen eine Möglichkeit gefunden und angefangen, einige Steine zu entfernen. Bald konnte Catti-brie den Langbogen herausziehen. Dabei erblickte sie noch etwas zwischen den Steinen und bat Wulfgar, er solle weitermachen.
    Während der kräftige Barbar noch mehr Steine zur Seite bewegte, bewunderten die anderen die Schönheit des Bogens. Sein Holz hatte von den Steinen nicht den kleinsten Kratzer abbekommen, und sein tiefer Glanz kehrte bei der ersten Berührung zurück. Catti-brie spannte ihn mühelos, hielt ihn hoch und spürte seinen festen, gleichmäßigen Zug.
    »Probier ihn doch aus«, schlug Regis vor und reichte ihr den silbernen Pfeil.
    Catti-brie konnte nicht widerstehen. Sie legte den Pfeil an der silbrigen Sehne an und zog ihn zurück. Sie wollte prüfen, wie er in der Hand lag, und keineswegs abschießen.
    »Ein Köcher!« rief Wulfgar, als er den letzten Stein hochhob. »Und noch mehr silberne Pfeile.«
    Bruenor zeigte in die Schwärze und nickte. Catti-brie zögerte nicht eine Sekunde.
    Ein strahlender, silberner Schweif folgte dem schwirrenden Geschoß, als es durch die Dunkelheit schnellte. Alle spürten etwas, was über das Normale hinausging, und liefen in die Richtung, die der Pfeil genom men hatte. Sie fanden ihn sofort, denn er steckte bis zur Hälfte mit seinen Federn in der Wand!
    Um seine Einschlagstelle herum war der Stein versengt, und obwohl Wulfgar mit voller Kraft an ihm zerrte, konnte er den Pfeil nicht einen Millimeter bewegen.
    »Kein Grund, sich zu ärgern«, sagte Regis, der die Pfeile in dem Köcher zählte, den Wulfgar in der Hand hielt. »Da sind noch neunzehn... zwanzig weitere!« Er wich verblüfft zurück. Die anderen sahen ihn verwirrt an.
    »Es waren zuerst neunzehn«, erklärte Regis. »Ich habe richtig gezählt.«
    Wulfgar, der das nicht verstand, zählte die Pfeile schnell noch einmal. »Zwanzig«, meinte er.
    »Jetzt sind es zwanzig«, erwiderte Regis. »Aber zuerst waren es neunzehn.«
    »Der Köcher ist also auch magisch«, überlegte Catti-brie. »In der Tat ein machtvolles Geschenk, das Anariel deiner Sippe gegeben hat!«
    »Was werden wir wohl noch in diesen Ruinen finden?« fragte Regis und rieb sich die Hände.
    »Nichts«, antwortete Bruenor mürrisch. »Wir verschwinden hier schnellstmöglich, und kein weiteres Wort von dir!«
    Regis sah mit einem Blick auf die zwei anderen, daß er von ihnen keine Unterstützung gegen den Zwerg erwarten konnte. Er zuckte also hilflos die Achseln und folgte ihnen zurück durch den Vorhang und in den Korridor hinaus.
    »Zur Schlucht!« verkündete Bruenor und nahm den Weg wieder auf.
    »Halt, Bok!« flüsterte Sydney, als das Fackellicht der Gefährten im Korridor nicht weit vor ihnen wieder auftauchte.
    »Noch nicht«, sagte sie, und ein Lächeln der Vorfreude legte sich auf ihr staubverschmiertes Gesicht. »Wir werden einen günstigeren Augenblick finden.«

Silber im Schatten
    Plötzlich erkannte er etwas in dem grauen Nebelschleier, etwas Greifbares inmitten eines Wirbels der Leere. Es schwebte vor ihm und drehte sich langsam.
    Die Umrisse verdoppelten sich und gingen auseinander, und dann zogen sie sich wieder zusammen. Er kämpfte gegen den dumpfen Schmerz in seinem Kopf an, gegen die innere Schwärze, die ihn verzehrt hatte und immer noch versuchte, ihre Herrschaft über ihn aufrechtzuerhalten. Allmählich wurde er sich seiner Arme und Beine bewußt, und ihm fiel wieder ein, wer er war und wie er hierhergekommen war.
    In jähem Schreck nahm der Umriß vor seinen Augen kristallklare Schärfe an. Es war die Spitze eines juwelenbesetzten Dolches.
    Entreri ragte über ihm auf, eine düstere Silhouette gegen den Hintergrund einer Fackel, die einige Meter entfernt an der Wand befestigt war. Er hielt seine Klinge bereit, um bei dem ersten Zeichen von Widerstand zuzuschlagen. Drizzt konnte sehen, daß auch der Meuchelmörder bei dem Sturz verletzt worden war, aber offensichtlich hatte er sich schneller erholt.
    »Kannst du laufen?« fragte Entreri, und Drizzt war klug genug zu wissen, was geschehen würde, wenn er die Frage verneinte.
    Er nickte und machte Anstalten, aufzustehen, aber der Dolch kam sehr schnell näher.
    »Noch nicht«, knurrte Entreri. »Wir müssen erst herausbekommen, wo wir sind und wohin wir am besten gehen.«
    Drizzt wandte seine Aufmerksamkeit von dem

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