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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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entschlossenen Knurren zog Bruenor den Vorhang zur Seite. »Schaut auf die Halle Duma...«, begann er, aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als er hinter die Öffnung sah. Von der Zerstörung, die sie bisher in den Hallen gesehen hatten, war keine so vollkommen wie hier. Der Boden war überall mit Steinhügeln übersät. Sockel, auf denen einst die schönsten Arbeiten der Sippe ausgestellt waren, lagen zerbrochen herum, und andere waren zu Staub zerstampft worden.
    Bruenor taumelte blindlings in die Halle hinein. Seine Hände zitterten, und ein wilder Schrei des Zorns lag ihm in der Kehle. Er wußte, ohne daß er den ganzen Saal genau untersuchen mußte, daß die Zerstörung vollkommen war.
    »Wie ist das möglich?« stöhnte Bruenor. Doch noch während er fragte, sah er das große Loch in der Wand. Kein Tunnel, um die hinderliche Tür zu umgehen, sondern ein tiefer Riß im Gestein, als wäre ein unglaublicher Rammbock hindurchgedrungen.
    »Welche Kraft kann so etwas zustande bringen?« fragte Wulfgar, der den Blick des Zwerges zur Öffnung verfolgt hatte.
    Bruenor ging hinüber und suchte nach Hinweisen. Catti-brie und Wulfgar folgten ihm, während Regis die andere Richtung einschlug, nur um zu sehen, ob noch etwas von Wert übriggeblieben war.
    Catti-bries Blick fiel auf etwas, das in Regenbogenfarben auf dem Boden glitzerte. Zuerst dachte sie, es sei eine dunkle Pfütze. Doch als sie sich bückte, erkannte sie, daß es keineswegs eine Flüssigkeit war, sondern eine Schuppe, die schwärzer war als die schwärzeste Nacht und ungefähr die Größe eines Menschen hatte. Als sie entsetzt aufschrie, eilten Wulfgar und Bruenor zu ihr hinüber.
    »Drache!« platzte Wulfgar heraus, der die unverwechselbare Form wiedererkannte. Er ergriff die Schuppe am Rand und stellte sie aufrecht hin, um sie besser betrachten zu können. Dann sahen er und Catti-brie Bruenor fragend an, ob er vielleicht etwas über dieses Ungeheuer wußte.
    Die weit aufgerissenen, entsetzten Augen des Zwerges beantwortete ihnen ihre Frage, bevor sie sie laut gestellt hatten.
    »Schwärzer als schwarz«, flüsterte Bruenor, der wieder jene Worte hervorstieß, mit denen jener verhängnisvolle Tag vor zweihundert Jahren beschrieben wurde. »Mein Vater hatte mir von ihm erzählt«, erklärte er Wulfgar und Catti-brie. »Er bezeichnete ihn als einen Drachen, den Dämonen ausgebrütet haben, eine Dunkelheit, die schwärzer als schwarz ist. Es waren also nicht die Dunkelzwerge, die uns in die Flucht geschlagen haben — wir hätten sie sicher bis zum letzten Mann bekämpft. Der Drache der Finsternis hat unsere Leute umgebracht und uns aus den Hallen vertrieben. Nicht einer von zehn blieb übrig, um seinen widerlichen Horden in den kleineren Hallen am anderen Ende standhalten zu können.«
    Ein heißer Luftzug aus der Öffnung erinnerte sie daran, daß es hier wahrscheinlich eine Verbindung zu den unteren Hallen und zu der Drachenhöhle gab.
    »Laßt uns verschwinden!« schlug Catti-brie vor, »bevor die Bestie herausfindet, daß wir hier sind.«
    Im selben Augenblick schrie Regis an der anderen Seite des Saals auf. Die Freunde eilten zu ihm, ohne zu wissen, ob ein Schatz oder eine Gefahr die Ursache für diesen Aufschrei war.
    Sie fanden ihn, wie er neben einem Steinhaufen hockte und in eine Lücke zwischen den Steinen spähte.
    Er hielt einen Pfeil mit silbernem Schaft hoch. »Ich habe ihn dort drinnen gefunden«, berichtete er. »Und da ist noch etwas — ein Bogen, glaube ich.«
    Wulfgar hielt die Fackel in die Nähe der Lücke, und jetzt sahen sie al le ganz deutlich etwas Bogenförmiges aus Holz und eine silbrig glänzende Bogensehne. Wulfgar griff nach dem Holz. Er zog nur leicht daran, da er befürchtete, der Bogen könne in seinen Händen unter dem gewaltigen Gewicht der Steine zerbrechen.
    Aber auch bei einem kräftigen Ruck gaben die Steine nicht nach. Er sah sie sich daraufhin näher an und suchte eine andere Möglichkeit, um an die Waffe zu kommen.
    Regis hatte in der Zwischenzeit noch etwas gefunden, eine goldene Platte, die in einem anderen Spalt zwischen den Steinen festklemmte. Er schaffte es, sie herauszubekommen, und hielt sie in das Fackellicht, um die eingeschnitzten Runen zu erkennen.
    »›Taulmarin, der Herzenssucher‹«, las er laut vor. »›Geschenk von...‹«
    »Anariel, Schwester von Faerun«, beendete Bruenor den Satz, ohne einen Blick auf die Platte zu werfen. Er nickte zustimmend, als Cattibrie ihn fragend

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