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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ein Reich der Finsternis hinter uns zurück.«
    »Keine Finsternis«, widersprach Drizzt. »Conyberry ist genau so, wie es auf den ersten Blick aussieht: ein einfaches Dorf mit guten und ehrlichen Bauern.«
    »Aber Agatha!« erhob Wulfgar Einspruch.
    »In dieser Gegend gibt es Hunderte von ähnlichen Dörfern«, erklärte Drizzt. »Viele sind ohne Namen und den Fürsten des Landes unbekannt. Aber vermutlich haben alle Dörfer und sogar Tiefwassers Fürsten von Conyberry und dem Geist im Wald Niewinter gehört.«
    »Agatha bringt ihnen also Ruhm«, überlegte Wulfgar.
    »Und zweifellos einen gewissen Schutz«, fügte Drizzt hinzu.
    »Denn welcher Bandit würde sich angesichts eines Geistes, der das Land heimsucht, auf der Straße nach Conyberry auf die Lauer legen?« Wulfgar lachte. »Dennoch kommt mir diese Verbindung seltsam vor.«
    »Das ist aber nicht unsere Angelegenheit«, sagte Drizzt und hielt sein Pferd an. »Da sind die verwachsenen Birken, von denen der Mann gesprochen hat.« Er zeigte auf eine Gruppe ineinander verschlungener Birken. Dahinter ragte düster und geheimnisvoll der Wald Niewinter auf.
    Wulfgars Pferd legte die Ohren an. »Wir sind in der Nähe«, stellte der Barbar fest und glitt aus dem Sattel. Sie banden ihre Tiere an und gingen in das Birkenwäldchen hinein. Drizzt bewegte sich lautlos wie eine Katze, aber Wulfgar, der für die eng nebeneinander wachsenden Bäume zu groß war, raschelte bei jedem Schritt.
    »Hast du vor, dieses Wesen zu töten?« fragte er Drizzt.
    »Nur, wenn es sein muß«, antwortete der Dunkelelf. »Wir sind nur wegen der Maske hier, und wir haben den Bewohnern von Conyberry unser Wort gegeben.«
    »Ich glaube nicht, daß Agatha uns freiwillig ihre Schätze aushändigen wird«, gab Wulfgar zu bedenken. Er ließ die letzten Birken hinter sich und trat neben dem Dunkelelfen vor den düsteren Eingang zu dem dichten Eichenwald.
    »Sei jetzt still«, flüsterte Drizzt. Er zog Blaues Licht, und mit dessen Hilfe fanden sie sich in der Dunkelheit zurecht.
    Die Bäume schienen immer dichter an sie heranzurücken, in der Totenstille des Waldes hörten sie das Nachhallen ihrer Schritte um so deutlicher. Selbst Drizzt, der Jahrhunderte in den tiefsten Höhlen verbracht hatte, spürte den Einfluß dieses finsteren Bereichs von Niewinter auf seinen Schultern. Hier brütete das Böse, und falls er und Wulfgar Zweifel an der Legende von der Todesfee gehegt hatten, dann wußten sie es jetzt besser. Drizzt zog eine dünne Kerze aus seiner Gürteltasche, brach sie entzwei und gab Wulfgar eine Hälfte.
    »Stopf sie dir in die Ohren«, erklärte er in einem gehauchten Flüsterton und wiederholte Malchors Warnung. »Man stirbt, wenn man ihre Totenklage hört.«
    Selbst in der tiefen Dunkelheit war der Pfad nicht schwer zu finden, denn die Ausstrahlung des Bösen lastete mit jedem Schritt schwerer auf ihnen. Nach einigen hundert Schritten kam der Schein eines Feuers in Sicht. Unwillkürlich duckten sich beide, um ihre Umgebung aus der Deckung zu prüfen.
    Vor ihnen lag eine Kuppel aus Zweigen, eine Höhle aus Bäumen. Es war das Heim der Todesfee. Der einzige Eingang war ein kleines Loch, gerade noch groß genug, daß ein Mensch hindurchkriechen konnte. Der Gedanke, auf Händen und Knien die beleuchtete Höhle betreten zu müssen, behagte den beiden überhaupt nicht. Wulfgar hielt Aegisfang vor sich hin und deutete an, daß er eine größere Tür schlagen wollte. Kühn schritt er auf den Hügel zu.
    Drizzt schlich sich neben dem Barbaren. Er hatte seine Zweifel, daß Wulfgars Idee so gut war. Er war überzeugt, daß eine Kreatur, die so lange und erfolgreich überlebt hatte, gegen solche augenfälligen Taktiken gut geschützt war. Aber dem Dunkelelfen fiel im Augenblick auch nichts Besseres ein, und darum wich er zurück, als Wulfgar den Kriegshammer über seinen Kopf hob.
    Der Barbar stellte sich breitbeinig hin, um das Gleichgewicht zu halten, und holte zur Beruhigung noch einmal tief Luft. Dann schmetterte er Aegisfang mit voller Wucht in sein Ziel. Die Kuppel erbebte unter seinem Hieb. Holz splitterte und flog durch die Luft, aber auch die Befürchtungen des Dunkelelfen bewahrheiteten sich. Denn als das hölzerne Gehäuse zerbrach, verfing sich Wulfgars Hammer in den Maschen eines versteckten Netzes. Bevor der Barbar den Hieb umkehren konnte, hatten sich Aegisfang und seine Arme völlig verheddert.
    Drizzt sah, wie sich in der Höhle ein Schatten durch den Schein des Feuers bewegte. Er

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