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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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eines weiteren Tages verschwenden wollte.
    »Wahrscheinlicher ist, daß wir uns im Wald verirren«, erwiderte Drizzt, während er abstieg. »Ruh dich aus, mein Freund. Diese Nacht verspricht ein Abenteuer.«
    »Sie nennt die Nacht ihre Zeit«, bemerkte Wulfgar, der sich an Malchors Worte über die Todesfee erinnerte.
    Drizzt lächelte breit über das ganze Gesicht. »Nicht diese Nacht«, flüsterte er.
    Wulfgar sah das vertraute Leuchten in den blauvioletten Augen des Dunkelelfen und schwang sich gehorsam aus dem Sattel. Drizzt machte sich bereits auf die Schlacht gefaßt, und seine gut trainierten Muskeln zuckten vor Aufregung. Aber so sehr Wulfgar auch den Fähigkeiten seines Gefährten vertraute, so konnte er doch den Schauder nicht verhindern, der ihm den Rücken hinunterlief, wenn er daran dachte, daß ihnen eine Begegnung mit einem untoten Monster bevorstand. In der Nacht.
    * * *
    Den Tag verbrachten sie mit friedlichem Dahindösen. Sie genossen die Rufe und Tänze der Vögel und Eichhörnchen, die bereits mit den Wintervorbereitungen beschäftigt waren, und den Schutz des Waldes. Aber als die Abenddämmerung über das Land zog, veränderte sich plötzlich die Stimmung im Wald Niewinter. Die Düsterkeit senkte sich zu behaglich zwischen die dichten Zweige der Bäume, und eine jähe Stille legte sich auf die Bäume, das beunruhigende Schweigen einer drohenden Gefahr.
    Drizzt weckte Wulfgar und führte ihn in südliche Richtung. Sie hielten nicht einmal für eine kleine Mahlzeit an. Einige Minuten später führten sie ihre Pferde zu dem nächstgelegenen Bauernhaus. Glücklicherweise war in dieser Nacht der Mond nicht zu sehen, und nur eine genaue Untersuchung würde Drizzts Herkunft verraten.
    »Sagt, was ihr wollt, oder verschwindet!« drohte eine Stimme von dem niedrigen Dach, noch bevor sie an die Haustür klopfen konnten.
    Drizzt hatte mit einer solchen Begrüßung gerechnet. »Wir kommen, um eine Rechnung zu begleichen«, antwortete er, ohne zu zögern.
    »Was für Feinde könntet ihr in Conyberry haben?« fragte die Stimme.
    »In deinem schönen Dorf?« schreckte Drizzt zurück. »O nein, unser Kampf betrifft einen Feind, den ihr gut kennt.«
    Von oben war ein Schlurfen zu hören, und dann erschienen zwei Männer mit Bögen in der Hand an den Ecke des Bauernhauses. Drizzt und Wulfgar ahnten, daß noch weitere Augenpaare — und zweifellos noch mehr Bögen — vom Dach und möglicherweise auch von den Seiten auf sie gerichtet waren. Für einfache Bauern waren die Männer für ihre Verteidigung erstaunlich gut ausgerüstet.
    »Ein Feind, den wir kennen?« fragte einer der Männer an der Ecke. Es war derjenige, der zuvor vom Dach aus mit ihnen gesprochen hatte. »Von deiner Sorte haben wir hier noch kei nen gesehen, Elf, und auch nicht von der deines Riesenfreundes!«
    Wulfgar holte Aegisfang von der Schulter, was ein nervöses Scharren auf dem Dach hervorrief. »Wir sind ja auch noch nie durch eure schöne Stadt gekommen«, gab er streng zurück, da er überhaupt nicht erfreut war, als Riese bezeichnet zu werden.
    Drizzt mischte sich schnell ein. »Ein Freund von uns wurde hier in der Nähe getötet, auf einem dunklen Pfad im Wald. Uns wurde gesagt, daß ihr uns den Weg weisen könnt.«
    Plötzlich wurde die Tür des Bauernhauses aufgerissen, und eine alte Frau steckte ihren Kopf heraus. »Und was wollt ihr von dem Geist im Wald?« keifte sie wütend. »Er tut niemandem etwas zuleide, wenn man ihn in Ruhe läßt!«
    Drizzt und Wulfgar sahen sich an. Beide waren verwirrt über diese unerwartete Meinung der alten Frau. Der Mann an der Ecke schien außerdem der gleichen Ansicht zu sein.
    »Ja, laßt Agatha in Ruhe«, sagte er.
    »Verschwindet!« fügte ein Mann vom Dach hinzu, den sie nicht sehen konnten.
    Wulfgar befürchtete, daß diese Leute unter einem bösen Zauber standen, und umklammerte seinen Kriegshammer noch fester, aber Drizzt hörte aus ihren Stimmen etwas anderes heraus.
    »Mir wurde erzählt, daß der Geist, diese Agatha, ein böser Geist sei«, erklärte Drizzt ihnen ruhig. »Ist es möglich, daß ich etwas Falsches gehört habe? Denn wie ich sehe, verteidigen ihn gute Menschen.«
    »Pah, böse! Was ist schon böse?« fuhr die alte Frau ihn an, während sie mit ihrem zerfurchten Gesicht und abgemagerten Körper näher zu Wulfgar heranrückte. Vorsichtig trat der Barbar einen Schritt zurück, obwohl die gebeugte Gestalt der Frau ihm gerade bis an den Nabel reichte.
    »Die Todesfee verteidigt ihr

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