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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Drizzt keinen Hinweis darauf, wo sich sein Gegner befand. Aber die echte Agatha, wo immer sie auch war, spuckte Sand aus. Drizzt hatte sie bei ihrem Zauber unterbrochen.
    Wulfgar kam wieder auf die Beine und schmetterte sofort seinen Hammer durch die Wand rechts von der Tür, dann kehrte er den Schwung um und richtete Aegisfang auf das Bild gegenüber der Tür, direkt über dem Feuer. Wieder senkte sich Aegisfang in die Wand und schlug eine Öffnung in den nächtlichen Wald.
    Drizzt, der seinen Dolch auf ein Bild ihm gegenüber warf, ohne etwas zu bewirken, fing ein verräterisches Flackern dort auf, wo er Wulfgars Spiegelbild gesehen hatte. Nachdem Aegisfang in Wulfgars Hände zurückgekehrt war, sprang Drizzt in den hinteren Teil des Raumes. »Zeig mir den Weg!« schrie er. Er hoffte nur, daß seine Stimme laut genug war, um von Wulfgar gehört zu werden.
    Wulfgar hatte ihn verstanden. Er brüllte: »Tempus!«, um den Dunkelelfen zu warnen, und warf Aegisfang noch einmal.
    Drizzt rollte sich blitzschnell zusammen, und der Hammer schwirrte über seinen Rücken und schlug in den Spiegel ein. Die Hälfte der Spiegelbilder in dem Raum verschwanden, und Agatha kreischte zornig auf. Aber Drizzt wurde in seiner Bewegung nicht langsamer. Er sprang über das zerbrochene Spiegelgestell und die Glasscherben.
    Und er landete direkt in Agathas Schatzkammer.
    Der Schrei der Todesfee verwandelte sich in ein Wehklagen, und die tödlichen Töne senkten sich wieder auf Drizzt und Wulfgar. Aber diesmal wurden sie davon nicht überrascht und konnten sich daher dem Einfluß des Klageliedes besser entziehen. Drizzt kroch zu den Schätzen hinüber und warf Gold und Edelsteine in einen Sack. Wulfgar lief in zerstörerischer Raserei in der Höhle herum. Wo einst Wände gestanden hatten, war bald nur noch Brennholz übrig, und aus mehreren Kratzern zogen sich winzige Blutströme über seine riesigen Unterarme. Aber der Barbar spürte keinen Schmerz, sondern nur wilde Wut.
    Sein Sack war fast voll, und Drizzt wollte sich gerade umdrehen und fliehen, als sein Blick auf einen besonderen Gegenstand fiel. Er war fast erleichtert gewesen, daß er ihn nicht gefunden hatte, und ein Teil von ihm wünschte sich insgeheim, daß er nicht da wäre. Aber sie lag da — eine unscheinbare Maske mit nichtssagenden Gesichtszügen und einem Band, um sie vor das Gesicht des Trägers zu halten. Drizzt wußte, daß es sich nur um die Maske handeln konnte, von der Malchor gesprochen hatte, und falls er daran dachte, sie jetzt zu übersehen, verwarf er diesen Gedanken ganz schnell wieder. Regis brauchte ihn, und um schnell zu Regis zu gelangen, brauchte Drizzt die Maske. Trotzdem konnte der Dunkelelf einen Seufzer nicht zurückhalten, als er sie hochhob und ihre prickelnde Kraft spürte. Ohne einen weiteren Gedanken zu verlieren, verstaute er sie in dem Sack.
    Agatha wollte sich nicht so einfach von ihren Schätzen trennen, und der Geist, der Drizzt gegenübertrat, als dieser über den zerbrochenen Spiegel sprang, war nur zu wirklich. Blaues Licht leuchtete jedesmal grell auf, wenn Drizzt Agathas hektische Schläge abwehrte.
    Wulfgar vermutete, daß Drizzt dringend seine Hilfe brauchte, und ließ von seiner wilden Wut in der Erkenntnis ab, daß in dieser Notlage ein klarer Kopf vonnöten war.
    Langsam ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen und hob Aegisfang zu einem weiteren Wurf. Aber der Barbar muß te feststellen, daß er das Muster der Illusionszauber immer noch nicht vollständig durchschaut hatte, und die Verwirrung über die vielen Spiegelbilder und die Angst, Drizzt zu treffen, hielten ihn zurück.
    Mühelos tänzelte Drizzt um die wütende Todesfee herum und drängte sie in die Schatzkammer hinein. Er hätte sie mehrmals mit seiner Klinge treffen können, aber er hatte ja den Bauern von Conyberry sein Wort gegeben.
    Schließlich hatte er sie dort, wo er sie haben wollte. Er stieß Blaues Licht nach vorn und ging mit zwei Schritten auf sie los. Fauchend wich Agatha zurück, stolperte über die zerbrochene Spiegelhalterung und zog sich in die Dunkelheit zurück. Drizzt wirbelte herum und stürzte zur Tür.
    Wulfgar, der die echte Agatha ebenfalls beobachtete und sah, wie die anderen Bilder verschwanden, folgte ihrem Stöhnen und verstand schließlich den Aufbau der Höhle. Er bereitete Aegisfang auf den tödlichen Schlag vor.
    »Laß es gut sein!« rief Drizzt ihm zu, als er an ihm vorbeistürzte, und schlug Wulfgar mit der flachen Seite seiner

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